die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Drum Ehrlichkeit und Edelweiß => Thema gestartet von: Ingo Baumgartner am Januar 03, 2011, 16:45:45
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Gehölz beginnt den Wuchs in bleichen Fäden,
es sammeln Lagen sich um Mark und Kern.
Die Ringe, die von Zeit und Wetter reden,
Geschichten horten über Gunst und Schäden,
erhärten bald, dem Stein im Holze fern.
So wie des Menschen äußre dünne Schichte
vom Wesen seines Herzens nichts verrät,
so zeigt ein Baum des Holzes Farb und Dichte,
den wahren Wert zuletzt im ersten Lichte,
das eine Säge zum Bescheinen lädt.
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Nur bei dem Mensch da stimmt das nicht.
Weil s ihm an Sprache nicht gebricht,
erklärt er dir sein Innenleben.
Bei Hölzern soll es das nicht geben.
Wenn man ihn sägt, dann muss er bluten.
Das tut man ungern mit dem Guten.
(Ausgenommen mal MANGER mit seiner Schwiegermutter!)
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Hallo Guenter! Ob man der Erklärung trauen darf? Ich denke, ein Baum ist da oft offener. :) :) LG Ingo
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Beim Baum da kannste Ringe zählen.
Bei Menschen muss man sich schon quälen.
Die kann man aber vorher fragen,
bevor die Knochen ´s einem sagen.
Im Grunde gibt das wenig Sinn,
gesägt ist tot und hin ist hin.
Damit man das schön unterlass,
bekommen beide einen Pass.
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Lieber Ingo!
Ich vermisse lediglich ein sehr vielsagendes Komma in Deinem wunderschönen, im wahrsten Sinne des Wortes innerstberührenden Gedicht.
Wie kann ich adäquat loben?
cyparis