die Lyrik-Wiese
Spielwiese => Wiesenschule => Thema gestartet von: Seeräuber-Jenny am September 05, 2014, 21:25:41
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Mit "Kadenz" bezeichnet man den Abschluss eines Verses (Zeile) in einem Gedicht.
Gezählt wird die Silbenzahl ab der letzten betonten Silbe einer Zeile. Man unterscheidet drei Formen:
Die männliche oder stumpfe Kadenz
Eine Silbe am Schluss. Die Zeile endet betont.
Du warst und bleibst der ewige Soldat
x |´x x |´x x |´x x |´x x |´x
Die weibliche oder klingende Kadenz
Zwei Silben am Schluss. Die Zeile endet unbetont.
Lieber ein Berliner
|´x x |´x x |´x x
Die reiche oder gleitende Kadenz
Mehrere - unbetonte - Silben am Schluss.
Farewell ihr armen Niederland
x |´x x |´x x |´x x x
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Hi, Jenny!
Sehr interessant - die reiche/gleitende Kadenz kannt ich noch nicht - ich hätte sie einfach für eine männliche genommen!
Nunmehr wissendere Grüße, eKy ;) :D
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Ja, man könnte sie zur Not als männliche Kadenz betrachten. Obwohl dann die Betonung ein bisschen schräg wäre.
Lieben Gruß
Jenny
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Bitte noch viele solcher hilfreichen Lektionen!
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Ja, nach und nach werden kleine, leicht verdauliche Häppchen folgen.
Es ist übrigens nicht mein privater Vergnügungsfaden. Eure Beiträge zu verschiedenen Aspekten der Metrik und zu den unterschiedlichen Gedichtformen sind willkommen! Es darf auch gern diskutiert werden.
Liebe Grüße
Seeräuber-Jenny
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Liebe Jenny,
hilfreich. :) Danke!
So hab ich es auch gelernt.
Mein Deutschlehrer behauptet allerdings was vollkommen anderes. ;)
Jana :)
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Aha. Was behauptet er denn?
Lieben Gruß
Jenny
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Dass Kadenzen nur existieren, wenn es saubere Reime gibt, weil sie auf Reime aufbauen. Das hieße, dass beispielsweise "stehn-höhn" am Versende keine Kadenzen hätten, da sie keinen gleichen Reimvokal hätten. ???
Irgendwie sehr komisch :)
Deine Erklärung ist auf jeden Fall logisch!
Also, wie cypi sagte: Bitte mehr davon! :)