die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Wo Enzian und Freiheit ist => Thema gestartet von: Agneta am Februar 03, 2019, 11:10:30
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Tide
Hat sich gedrängt im vagen Überfluss
Als kleiner Teil des großen Überhanges,
als Trittbrettfahrer eines Neuanfanges,
sich eingeleibt im wohlig warmen Regenguss.
Was sich verspülte zwischen Nacht und Tag,
sie niemals drängte an des Felsens Wände,
und fein gecremte Hände sprechen Bände
von dem, was nie in ihren eignen Händen lag.
Hat sich gedrängt und über, über fließt,
was ihr trotz Überhang doch nie gelang:
Das echte Neu im ewig alten Zwang,
das ihr die Flut nun vor die müden Füße gießt.
Für B.
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Hi Agneta!
Inspiriert von Sufnus? Ein schönes Werk mit wohlklingender Sprachhabung!
Ja - der ewige Trott, der uns blind und taub macht, für die Chancen, wenn sie denn mal kommen! Die Gewöhnung an den Alltag im Überfluss, die uns zu träge macht, das Leben wertzuschätzen uns darin zu bewegen!
Sehr schön verdichtet!
LG, eKy
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Liebe Agneta,
die Tide des Lebens zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, zwischen Überfluss, Barmherzigkeit und Not.
Trefflich beschrieben.
LG
CB
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Interessant, dass eKy eine Inspiration bei mir verortet... das kann ich nun nicht aus diesen schönen Zeilen herauslesen... aber sie berühren mich und sprechen mich an - fühle mich eher selbst inspiriert denn als Inspirationsquelle. :)
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ihr Lieben, Erich Curd und Sufnus,
lieben Dank für eure Einlassungen zu diesem Gedicht, das von niemanden inspiriert ist. Ich schrieb es Anfang 2017 für eine Freundin, die mit dem Resumee ihres Lebens offenbar nicht klar kam und sich so veränderte, dass die Freundschaft daran zerbrach. Lange habe ich Gründe dafür gesucht und kam zu dem Schluß, dass sie wohl zu den Menschen zählte, die in ihrem "Meer des Lebens" nichts persönlich Erwähneswertes für sich fanden, nichts erreicht zu scheinen haben , auf das sie zurückblicken und an dem sie sich selbst festmachen können. Dies könnte nicht wenigen so gehen und darum hielt ich es für ein interessantes philsophische Thema für ein Gedicht.
Dies war die Intention des Werkes, die aber möglicherweise nicht klar genug rüberkommt. Nur eine langjährige Musenfeundin in einem gtoßen Forum hat es punktgenau entschlüsselt.
Vielleicht müsste ich die letzte Strophe ändern, zulasten der gleichmäßigen Struktur:
hat sich gedrängt und über, über fließt,
was ihr trotz Überhang doch nie gelang
und ihr die Flut nun vor die müden Füße gießt:
Das echte Neu im ewig alten Zwang.
Was meint ihr? LG von Agneta
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Hi Agneta!
Die ursrüngliche Version mit umfassendem Reim gefällt mir besser.
LG, eKy
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Hallo Agneta,
ein absolut hochkarätiges Werk.
Die Technik ist sowieso in Ordnung, aber die Sprache beeindruckt mich sehr.
Lieben Gruß wolfmozart