die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Auf nach Limerick => Thema gestartet von: hans beislschmidt am Juni 15, 2020, 10:45:09

Titel: Die Häkel-Dichter
Beitrag von: hans beislschmidt am Juni 15, 2020, 10:45:09
Es war ein Dichter aus Hinterschäkeln,
der machte jüngst nen Kursus im Häkeln.
Jetzt zählt er nur Maschen,
lässt gern sich verarschen
und Damen haben nichts mehr zu mäkeln.  ;D
Titel: Re: Der Häkel-Dichter
Beitrag von: Sufnus am Juni 15, 2020, 11:02:43
 8)

Sein Mütchen hat jemand verspielt
beim Fingerhäkeln gekühlt,
doch dann war er verstrickt
und der Reim war missglückt:
Watn Scheiß! Zu niedrig gezielt!
Titel: Re: Der Häkel-Dichter
Beitrag von: hans beislschmidt am Juni 15, 2020, 12:03:05
 ;D verstrickt?

Es war ein Dichter aus Heimblicken,
der versuchte sogar zu stricken.
Mit Wolle der reinen,
gelang es zu reimen,
doch trotz Pünktchen konnt ...  ;D

Titel: Re: Der Häkel-Dichter
Beitrag von: Sufnus am Juni 15, 2020, 12:28:12
 ;D Ich sehe, Du hast meinen Reim im Mittelteil wohlverstanden. :)
Titel: Re: Der Häkel-Dichter
Beitrag von: Seeräuber-Jenny am Juni 15, 2020, 14:21:22
Es waren paar Spätpubertäre
bei Pornhub & Co. in der Lehre.
Die Ladies, oh Graus,
die nahmen Reißaus
vor so wenig Anstand und Ehre.

***

Hallo Sufnus,

was ist "Fingerhäkeln"? Meintest du den bairischen Sport "Fingerhakeln"?

"Watn Scheiß! Zu niedrig gezielt" - Diese Zeile ergibt, wenn man sie mit dem Reimwort liest, an das du gedacht hast, nicht wirklich einen Sinn. Es ist ja gerade der Witz beim Vexierreim, dass man nur das letzte Wort ersetzt und trotzdem beide Versionen sinnvoll wären.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny
Titel: Re: Der Häkel-Dichter
Beitrag von: hans beislschmidt am Juni 15, 2020, 15:16:22
Es war ein Dichter aus Altbrötchen,
der schluckte ganz brav jedes Krötchen.
Den Damen zu Willen,
mit Anstand sich grillen
und gibt Alice Schwarzer gern Pfötchen.
Titel: Re: Der Häkel-Dichter
Beitrag von: Sufnus am Juni 15, 2020, 15:24:34
@Jenny
Das... ominöse Reimwort... wabert nur im Undefinierten durch die Zeilen, es ist also kein Vexierreim.
Und Fingerhäkeln ist ein Neologismus. Offensichtlich eine Art von Handarbeit, bei deren Verrichtung womöglich auch sportliches Kräftemessen eine Rolle spielen könnte... der Autor ist sich auch nicht so ganz im Klaren, worum es sich dabei handelt und nach welchen Spielregeln zwei stramme Burschen wie der softe Suf und der harte Hans wohl am besten mit einander handhäkeln sollten... zu tiefes Zielen scheint dabei aber offenbar von Nachteil zu sein...
LG! :)
S.
Titel: Re: Der Häkel-Dichter
Beitrag von: hans beislschmidt am Juni 15, 2020, 15:30:55
Galant erklärt  ;D ;D ;D

Es war mal ein Dichter aus Brücken,
der konnte galant sich ausdrücken.
Beim Reinheitsgebot
blieb alles im Lot.
Wie schön ist das Leben bei Zicken.
Titel: Re: Die Häkel-Dichter
Beitrag von: Seeräuber-Jenny am Juni 15, 2020, 15:34:48
Es waren paar Maskulinisten,
die gerne die Damen stets dissten.
Was hat sie übermannt?
In der Hose Notstand?
Oder dass sie sich in diese machten?

***

Genau, lieber Hans. Galant umschrieben und fein gereimt, so soll es sein. Denn die Herzen der Damen fliegen den edlen Rittern zu und nicht deren Stallknechten.

Danke für diesen Thread.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny

***

Hallo Sufnus,

aber das müsste doch nicht sein, dass dieser Reim im Ungewissen wabert. Es könnte ein astreiner Vexierreim draus werden. Mal überlegen.

"Fingerhäkeln", was für ein freundliches Wort, um das fingerhakelnde Kräftemessen zu umschreiben. Überdies ein Wort, das dem Reinheitsgebot gehorcht und bei dem man sich trotzdem allerlei denken kann, wenn man will.


Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny

Titel: Re: Die Häkel-Dichter
Beitrag von: Sufnus am Juni 15, 2020, 15:51:44
Jetzt will ich doch nur nochmal kurz zwischenrufen, was hoffentlich spätenstens seit meinen Post eins vornedran offensichtlich ist: Ich plänkele hier mit Hans herum und unser inniges Fingergehäkel hat wenn überhaupt "unanständige" Konnotationen enthalten sind, homosexuelle und keine heterosexuellen Implikationen... ein flotter Zweier von Hans und meiner Wenigkeit... kein Damendissen also weit & breit.

***

EDIT: Ich meinte natürlich nicht Hand- (wie ehedem geschrieben) sondern Fingergehäkel... so ein schlimmer Vertippfinger...
Titel: Re: Die Häkel-Dichter
Beitrag von: Sufnus am Juni 15, 2020, 15:55:47
Überdies ein Wort, das dem Reinheitsgebot gehorcht und bei dem man sich trotzdem allerlei denken kann, wenn man will.

Vielen Dank für das Kompliment! :) Ich würde mit Schulze & Schultze sogar sagen: Dem Reimheitsgebot! :)
Titel: Re: Die Häkel-Dichter
Beitrag von: Seeräuber-Jenny am Juni 15, 2020, 16:14:56
"Reimheitsgebot" - ein originelles Wort. Es würde jedoch die Dichter ausschließen, die in Prosa oder Vers libre schreiben...

Zitat
Jetzt will ich doch nur nochmal kurz zwischenrufen, was hoffentlich spätenstens seit meinen Post eins vornedran offensichtlich ist: Ich plänkele hier mit Hans herum und unser inniges Fingergehäkel hat wenn überhaupt "unanständige" Konnotationen enthalten sind, homosexuelle und keine heterosexuellen Implikationen... ein flotter Zweier von Hans und meiner Wenigkeit... kein Damendissen also weit & breit.

Schon klar, Sufnus, will euch auch loben,
genau wie die Cyparis oben.
Bei Limericks jo
kann man mit Niveau
sich nach Lust und Laune austoben.
Titel: Re: Die Häkel-Dichter
Beitrag von: hans beislschmidt am Juni 15, 2020, 16:55:09
.
Zitat
bitte reichlich loben

Ein Dichter, der sich im Käfig austobt,
wird von belesenen Damen gelobt.
Er winselt so zahm,
hat sonst keinen Plan,
das wird mit Erfolg auf Eiland geprobt.
.
Titel: Re: Die Häkel-Dichter
Beitrag von: Seeräuber-Jenny am Juni 15, 2020, 17:27:54
"Im Käfig" sagst du? Also bitte,
das Streben nach Schönheit und Sitte
gedeiht nicht im Knast
und statt im Morast
allein an Frau Euterpes Brust.
Titel: Re: Die Häkel-Dichter
Beitrag von: hans beislschmidt am Juni 15, 2020, 20:20:25
Nee, jetzt noch Euterpes T.......?
.
 Was nützen dem Dichter die Musen,
den Bondage der wogenden Busen,
sich lauthals verbitten,
doch niemals geritten,
wer kann derart teasing verknusen?
Titel: Re: Die Häkel-Dichter
Beitrag von: Seeräuber-Jenny am Juni 16, 2020, 00:08:09
Es reiten auf Rossen und Besen
die hübschen langhaarigen Wesen.
Doch kriegt nur nen Kuss,
wer auf Pegasus
ein klein wenig schneller gewesen.  ;)
Titel: Re: Die Häkel-Dichter
Beitrag von: hans beislschmidt am Juni 16, 2020, 20:28:47
Pegasus hehe ... erinnert mich an Heliane  ;D
.
Ein Dichter, der die Illias zitiert,
vor den Damenkränzchen brilliert,
bei Medusa einschleimt,
als Perseus erscheint,
hat sich als kopfloser Trottel blamiert.
Titel: Re: Die Häkel-Dichter
Beitrag von: Seeräuber-Jenny am Juni 17, 2020, 00:05:11
Zitat
Pegasus hehe ... erinnert mich an Heliane

 ;D

Es konnt die gestrenge Medusen
nicht kopflose Trottel verknusen.
So manch jungen Mann
ließ sie aber ran
an den Tisch und den Rotwein der Musen.

Weh dem, der sie eifrig umschleimte,
doch schlampig und fehlerhaft reimte.
Das schaffte Verdruss,
zumal Pegasus
in ihr, nur in ihr allein keimte.

Mit sämtlichen Hauern und Klauen
tat sie jeden zwicken und hauen,
der nicht auf der Stell
ein top Ritornell
zu ihrer Erbauung konnt bauen.