die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Sprüche, Gedanken, Gescheites => Thema gestartet von: Rocco am Dezember 30, 2020, 22:24:54
-
Ich behaupte nicht
das Abendland
ginge davon unter -
aber Tee mit:
Zucker und Milch und
Zitrone?!
----------------------------------------
"Abenteuer sind..."
Meine feste
Burg
----------------------------------------
"Vor Aberglauben schützt
kritisches Denken."
Je nach Geschick und Glücksstern
----------------------------------------
Entweder sind deine Absichten gut oder
lauter
----------------------------------------
Alarm
Wie ein Wecker
klingt
meine Stimme -
kann mich wer
drücken?
----------------------------------------
Alarmismus
ist genauso tauglich und sinnvoll
wie Kuhglocken
um die Hälse
von Katzen
----------------------------------------
Alle
Manche legen
ihre Hände
in den Schoss
Manch anderer
streift
die Ärmel hoch
Alle
träumen
auf ihre Weise
----------------------------------------
Stärkste Aphorismenbände
Die Zarten
die Leser mit Autoren
verbandeln
----------------------------------------
Aphorismen dichten
Auch die Tage
der keine Spuren hinterlassen
hinterlassen Spuren
im Autor
----------------------------------------
Aphorismensammlung
Sammelbüchse
voller
Kraut und Rüben
für die Lesehasen
----------------------------------------
arbeiter in mattem lampenlicht
arbeiter in mattem lampenlicht
arbeiter die werkhalle
am abend in mattem lampenlicht
am abend an dem fließband
die fabrik die werkhalle
die fabrik an dem fließband
arbeiter in mattem lampenlicht
am abend in mattem lampenlicht
arbeiter die werkhalle
die fabrik die werkhalle
am abend an dem fließband
die fabrik an dem fließband
die werkhalle am abend
in mattem lampenlicht die fabrik
an dem fließband arbeiter
in mattem lampenlicht die fabrik
an dem fließband arbeiter
die werkhalle am abend
----------------------------------------
Aufhetzer: Gruselmärchenerzähler
----------------------------------------
Aufstieg
Nur-Kalenderspruchlieferer
nur-Zeitungsblattaphoristiker
nur-Aphoristiker mit schmalem Werk -
dann
nach dem Tod:
----------------------------------------
Ausrede
Ein Vergleich
sollte er auch stolpern
ist darum noch kein -
schreib es hinter deine Ohren -
Frankenstein!
----------------------------------------
Aussichten rosig - Probleme rosig
----------------------------------------
Begeisterung
Wo er hin-
tritt der Gärtner
ist das Unkraut hin
und weg
----------------------------------------
Bildhauer!
Einmal unachtsam -
gleich die ganze Figur
ruiniert
----------------------------------------
Einen Bock in die Pfanne
hauen
----------------------------------------
Werfen um sich mit Brandsätzen:
Soldaten
Terroristen
Satiriker
----------------------------------------
Leidgekrümmter Bruder
Du
leid-
gekrümmter Bruder:
immer grün und gelb
vor Neid.
Du Banane
----------------------------------------
Sechsundzwanzig Buchstaben
machen vielleicht
einen Roman aus -
aber kein Tagebuch
----------------------------------------
Sag nicht: Chaos - frag: wessen Ordnung?
----------------------------------------
Der Clown mit seiner kurvigen
Sahnetorte
----------------------------------------
"Auch das Leben eines Dichters
dreht sich im Kreise."
Seiner Anhänger um die ganze Welt
----------------------------------------
Du
Die Wurzel meines Glücks -
angefressen
----------------------------------------
Immer interessiert an Ecken und Kanten:
Gärtner
Schreiner
Biographen
----------------------------------------
Egozentrik
Im hintersten Herzenswinkel
der kleinste
Bezirk
mit dem größten
Weltgeltungsanspruch
----------------------------------------
Ein Einstein
an verpassten
Gelegenheiten
----------------------------------------
O Eisprinzessin
du verziehst keine Miene
trotz verpatzter Kür.
Du Vollprofi! Selbst im Bett
gibt's nur noch Vorstellungen
----------------------------------------
Die Erde
Auf dem heißen Stein der Zeit nur ein
Tropfen
----------------------------------------
"Er - einer der wenigen
die zum dichten
kein Talent haben."
Und es trotzdem
nicht tun
----------------------------------------
Die gefährlichsten Exhibitionisten
entblössen
erigierte Zeigefinger
----------------------------------------
Vergangene Tage kann ein Feuilletonist
nicht wiederbeleben -
aber er kann dafür sorgen
dass sie nicht verblassen
----------------------------------------
Knifflige Frage
Kaum befreundet mit dem Luchs
fragen sie die anderen Gänse:
"Wer stahl den Fuchs?"
----------------------------------------
Freiheit
Für Jürgen Wilbert
Gedichte ergeben
richtig Zweck
haben sie keinen
richtigen Zweck
sondern einen
guten
----------------------------------------
Frühling
Wenn der Bock im Beete schreit
ist der Gärtner nicht sehr weit!
----------------------------------------
Gedankenlosigkeit
Wahrheit schließt nicht Dummheit aus
verlässt die Wahrheit nackt das Haus
----------------------------------------
Gefallen
Ansichten
fielen mir
aus dem Rahmen
und das wiederholt
sagst du mir
Ein Kunststück
wäre das ausschließlich dann
antworte ich
wären meine Rahmen
eisenhart
----------------------------------------
Gemäß: die schneid-
ende Vokabel
----------------------------------------
Gerade noch
Mein Leben
wie die Anzeige
meines Weckers
blieb gerade heute
stehn
Ausbessern werde ich
ihn
morgen oder übermorgen
keinesfalls
Heute hat er mich
endlich
aufgeweckt
----------------------------------------
Geschichte
Ein
Ort
wo
jeder
über
Opfer
verfügt
----------------------------------------
Hennen: große Küken
ohne
Haltung
----------------------------------------
Herbstwind
Beim Boccia meine Hände
älter als ich
----------------------------------------
Herrlich!
Ein Glas Champagner in einem Zug
trinken
----------------------------------------
Sei nicht hochnäsig!
Jede Tatsache
hat einen Boden -
der birgt
ungeahnte
Höhen
Tiefen
----------------------------------------
Holzweg und Sackgasse:
Optimismus und Pessimismus
----------------------------------------
Jung und unvollkommen
Du sagst:
auch du spürst
dass du unvollkommen bist
und noch jung
da könne man ruhig
zwei Augen zudrücken
Einverstanden sage ich
Warum aber die Klage
du könntest dich nicht finden?
----------------------------------------
Kaffee - duftende Lebensfreude
----------------------------------------
Seltsam: Alle mögen Kaffee mit Schnaps
aber keiner Schnaps mit Kaffee?!
----------------------------------------
Eine Kaffeepause ist eine Schachpartie:
Zug um Zug nähert man sich dem Ende -
einerlei ob man...
----------------------------------------
Kaffeepause
Über
den Tassen
in unseren Händen
sammeln sich Duftwolken -
siebthimmelhoch
und jenseits all der Worte
bewegen wir
unsere Lippen
----------------------------------------
Mein Kater spielt
in der Blumenvase
verstecken
An der Tür fordern Mäuse
mit Schauerstimmen: Trick or Treat!
(Die ersten drei Zeilen: Rocco Mondrian,
die beiden letzten Allen (Al) Staunton.)
----------------------------------------
"Ein Griff ins Klo."
Gottes Werk auch ohne
Luzifers Beitrag
----------------------------------------
Kneipenabend
Die volle Flasche
vor dem leeren Glas -
schnarchte
----------------------------------------
Keine unmenschlichsten
Kontrollen
sind unmöglich
an den Staatsgrenzen
des eigenen Horizonts
----------------------------------------
Kunst
Dichter dienen
der Sprache -
das
ist ihre Art der Freiheit
die ihnen überlässt
wie
----------------------------------------
Künstler
Sind
keine
Beichtväter -
ihre
Absolution
ist
umsonst
----------------------------------------
"Echte Kurzgeschichtenautoren..."
Sind einseitig
----------------------------------------
"Liebe macht blöd im Kopf
sogar hier auf dem Markt -
Äpfelchen und Melonen.
Wo zupacken?!"
meint er zu seiner Kurvigen
deren Blicke ihn durchbohren
denn wie er schaut
und spricht
meint er...
----------------------------------------
Lieblingsgedanken
sind wie Schoßhunde -
und ebenso
aufdringlich
----------------------------------------
Ein Hans Mampf in allen
Gängen
----------------------------------------
Der moderne Mann -
ein
hysterisches
Weibchen
----------------------------------------
Das Manuskript das ich halte
gibt mir Kraft
----------------------------------------
Die frühe Mausefalle fängt den
Zeh
---------------------------------------------
Melancholie: die Düsternis am Tunnel-
beginn
----------------------------------------
Verurteilen kann einer nur Menschen die er
versteht
----------------------------------------
Wie wohl die Menschenbilder
der Sterne
aussähen?
----------------------------------------
Menschlichkeit
das Maß an Herzenskälte
das es erlaubt
Schrecklichem
mit Köpfchen
zu begegnen
----------------------------------------
Misstöne: Ton -
abfälle
----------------------------------------
HIER DER
IST DIE MITTE GESELLSCHAFT
MITTE MITTE
DER IST
GESELLSCHAFT MITTE HIER
----------------------------------------
Montag
Ein fürchterliches Donnern am Himmel
und Regnen in seiner Hose
*******************************
Nüchtern gesehen
Als ihm stieg sein Magen zu Kopf -
fand der Künstler
genügend Schnapsideen
verwirklicht
*************************
Paradox
Wer
klug
ist
braucht
keine
Logik
**************************
Paradox
Vertrauen auf Glückssterne -
Atheisten
*****************************
Das Hinterzimmer des Parlaments
ist der Plenarsaal des großen Mannes
*************************
Der Pessimist: ein Frustmolch
*************************
Politik
Um Tretminen und Fettnäpfchen
ein Eiertanz
************************
Pubertät
Im Leben die Etappe
in der sich nicht
ohne Erklärung
der Frage
leben lässt:
Ist der eigene Lebensweg
richtig
oder
wahr?
************************
Rampenpfau- und Gockel
************************
Michaels Ratte
Michaels Ratte knabbert am Lattenzaun.
Michael: Lass ab! Lass ab!
Michaels Ratte ätzt: Mann! Mann! Mann!
Michael: Na! Na! Na!
Michaels Ratte kämmt ihre Haare,
Michaels Ratte hamstert Karamalz
für traurige Nächte;
Michaels Ratte schmachtet nach Latten.
Michael: Dann schmatz halt Latten - du Ratte!
Michaels Ratte knabbert Latten.
Michael: Ratten, die an Latten knabbern,
haben nicht mehr alle Latten am Zaun.
************************
Schriftliches reflektieren
Worte für die Nachwelt
zum Spiegeln
***********************
Als ein Reicher hörte,
keiner solle irgendwen mit Steinen bewerfen,
sagte er zu seinem Sohn:
"Gut so, denn bei dem Karatwert...!"
***********************
"Reime können mich echt gerne haben",
sagte einst ein Poet.
"Denn ich muss sie gerne haben,
wie aufdringliche Hunde."
***********************
rosenblätter zupf-
end warte ich auf dich.
kalt die menüs.
da bist du ja… hier -
für dich: frischer blattsalat
***********************
"Keiner fällt irgendwem gerne in die Hände"
sagte der Schmöker.
Da wurde er von einem verständigen Leser ergriffen
***********************
Der Schriftsteller
dichtet
indem er
den Boden
seiner Manuskripte
beackert.
Hoffentlich riecht
das Ergebnis
nicht nach einem Bock!
************************
Leidvoll
ist nicht
der erste Schritt
sondern
der erste
mit Wissen begründete
************************
Schwächere
grün und blau
schlagen
bringt jede Menge Farbe
ins graue Leben -
sagte der Einstein der Idiotie
************************
Seinen inneren Schweinehund ablehnen -
darum mit allen Autoritäten
Krieg?!
************************
Mit dem Regenbogen
auf den Saiten
der Wolke
spielen
************************
Spitzenpolitik ohne Filz -
Führungsanspruch
und nichts
dahinter
************************
Sterben
Der
Körper
gibt
seinen
Geist
auf
************************
Suche
deinen Glücksstern
in der Gesellschaft
oder
in dir
einmal wirst du gesellig
einmal groß
************************
Süßer wähnen
"Das Leben ist ein bitterer Apfel -
nichts zu machen"
meinen
zu denen
die reinbeißen müssen
jene
die ihn süßer wähnen
weil sie ihren Senf zu tun
************************
Fallende Tage
Tage fallen
vom Jahresweiser.
Natur verblüht.
Sprich abgewogener,
tritt auf - fester!
Sei keines der Blätter
im Wind!
************************
Ein kluger Täter macht
einen Krimi und das Licht aus
************************
Unerfüllt
Glaube ver-
setzt Berge
doch
wie er sich auch verbreitet
füllt er keine Wissenslücke
************************
Unhöflich, Kannibalen zu fragen,
ob sie im Keller Leichen halten.
Ein Mann, wer selbst jagt!
************************
nach unwettern
ein liebes wort
zwischen uns
nach unwettern
ein leuchtender regenbogen
nach unwettern
zwischen uns
ein liebeswort
************************
"Nur die nackte Wahrheit provoziert."
Anständig
***************************
Wenn es das gäbe:
ein Fundbüro
für versäumte Gelegenheiten
einen Anschlusszug
für verpasstes Glück
eine Brille
um Wünsche
besser zu erkennen
*************************
Wer für die Suppe eine Gabel nimmt
greift auch mit dem Löffel zur Weisheit
**************************
Wichtig
In deiner Haut so leer, so nichtig?
Nimm dich lieber ernst,
als wichtig!
***********************
Als junger Wilder
diskutierte ich
mit erhobenem Zeige-
finger
später nicht mehr.
Es sei unhöflich
in Gesellschaft
in der Nase zu bohren
***********************
Berühmte letzte Worte:
"Wir sinken nicht, der Seeboden ankert bloß kurz am Schiff!"
************************
Klare Worte und klarer Wein -
zuviel davon macht besoffen
**************************
Den Zeitgeist
kann man sich
nicht aussuchen -
wohl aber
ob man der Zeit
mit Geist
begegnet
***************************
In mein Zimmer
dringt
das Licht des Mondes
und das Miauen
der Katzen -
das wie jede klassische Musik
kreativ werden lässt.
Endlich
erkenne ich
wohin
mit den Löchern
in meinen Schlappen
**************************
Das Zitat traf ins Schwarze: Ein Griff in die Latrine
**************************
"Jede Zitatsammlung ist zum Gähnen
abwechslungsreich."
Ausnahmen sind gesucht
-
Hi Rocco!
Zum großen Teil sehr gute Sinnsprüche und Wortschöpfungen!
Bloß ein bißchen viele Leerzeilen - ziemlich viel Aufwand zum Runterscrollen. Das hätte man durchaus geraffter darbieten können.
Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy
-
Hallo Erich,
danke für dein Verständnis! Ich habe mich um kluge Gedanken bemüht - lassen wir das mal so stehen!
Die Abstände habe ich gemacht, weil man die Einfälle für sich alleine lesen soll. Leider weiß ich nicht, wie ich das einfacher und besser lösen sollte.
Plane ein Buch zu veröffentlichen; daher überarbeitete ich derzeit viel und schreibe kaum neue Texte.
Einen schönen Abend
Rocco
-
Hi Rocco!
Wie wäre es so?
Ich behaupte nicht
das Abendland
ginge davon unter -
aber Tee mit:
Zucker und Milch und
Zitrone?!
____________________________
"Abenteuer sind..."
Meine feste
Burg
___________________________
"Vor Aberglauben schützt
kritisches Denken."
Je nach Geschick und Glücksstern
__________________________
Entweder sind deine Absichten gut oder
lauter
__________________________
Alarm
Wie ein Wecker
klingt
meine Stimme -
kann mich wer
drücken?
_________________________
Alarmismus
ist genauso tauglich und sinnvoll
wie Kuhglocken
um die Hälse
von Katzen
__________________________
Alle
Manche legen
ihre Hände
in den Schoss
Manch anderer
streift
die Ärmel hoch
Alle
träumen
auf ihre Weise
__________________________
Stärkste Aphorismenbände
Die Zarten
die Leser mit Autoren
verbandeln
__________________________
Aphorismen dichten
Auch die Tage
der keine Spuren hinterlassen
hinterlassen Spuren
im Autor
__________________________
Aphorismensammlung
Sammelbüchse
voller
Kraut und Rüben
für die Lesehasen
___________________________
arbeiter in mattem lampenlicht
arbeiter in mattem lampenlicht
arbeiter die werkhalle
am abend in mattem lampenlicht
am abend an dem fließband
die fabrik die werkhalle
die fabrik an dem fließband
arbeiter in mattem lampenlicht
am abend in mattem lampenlicht
arbeiter die werkhalle
die fabrik die werkhalle
am abend an dem fließband
die fabrik an dem fließband
die werkhalle am abend
in mattem lampenlicht die fabrik
an dem fließband arbeiter
in mattem lampenlicht die fabrik
an dem fließband arbeiter
die werkhalle am abend
____________________________
Aufhetzer: Gruselmärchenerzähler
___________________________
Aufstieg
Nur-Kalenderspruchlieferer
nur-Zeitungsblattaphoristiker
nur-Aphoristiker mit schmalem Werk -
dann
nach dem Tod:
___________________________
Ausrede
Ein Vergleich
sollte er auch stolpern
ist darum noch kein -
schreib es hinter deine Ohren -
Frankenstein
___________________________
Aussichten rosig - Probleme rosig
___________________________
Begeisterung
Wo er hin-
tritt der Gärtner
ist das Unkraut hin
und weg
___________________________
Bildhauer!
Einmal unachtsam -
gleich die ganze Figur
ruiniert
__________________________
Einen Bock in die Pfanne
hauen
___________________________
Werfen um sich mit Brandsätzen:
Soldaten
Terroristen
Satiriker
___________________________
Leidgekrümmter Bruder
Du
leid-
gekrümmter Bruder:
immer grün und gelb
vor Neid.
Du Banane
___________________________
Sechsundzwanzig Buchstaben
machen vielleicht
einen Roman aus -
aber kein Tagebuch
___________________________
Sag nicht: Chaos - frag: wessen Ordnung?
___________________________
Der Clown mit seiner kurvigen
Sahnetorte
___________________________
"Auch das Leben eines Dichters
dreht sich im Kreise."
Seiner Anhänger um die ganze Welt
____________________________
Du
Die Wurzel meines Glücks -
angefressen
_____________________________
Immer interessiert an Ecken und Kanten:
Gärtner
Schreiner
Biographen
_____________________________
Egozentrik
Im hintersten Herzenswinkel
der kleinste
Bezirk
mit dem größten
Weltgeltungsanspruch
_______________________________
Ein Einstein
an verpassten
Gelegenheiten
______________________________
O Eisprinzessin
du verziehst keine Miene
trotz verpatzter Kür.
Du Vollprofi! Selbst im Bett
gibt's nur noch Vorstellungen
________________________________
Die Erde
Auf dem heißen Stein der Zeit nur ein
Tropfen
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"Er - einer der wenigen
die zum dichten
kein Talent haben."
Und es trotzdem
nicht tun
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Die gefährlichsten Exhibitionisten
entblössen
erigierte Zeigefinger
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Vergangene Tage kann ein Feuilletonist
nicht wiederbeleben -
aber er kann dafür sorgen
dass sie nicht verblassen
______________________________
Knifflige Frage
Kaum befreundet mit dem Luchs
fragen sie die anderen Gänse:
"Wer stahl den Fuchs?"
______________________________
Freiheit
Für Jürgen Wilbert
Gedichte ergeben
richtig Zweck
haben sie keinen
richtigen Zweck
sondern einen
guten
_____________________________
Frühling
Wenn der Bock im Beete schreit
ist der Gärtner nicht sehr weit!
_____________________________
Gedankenlosigkeit
Wahrheit schließt nicht Dummheit aus
verlässt die Wahrheit nackt das Haus
_____________________________
Gefallen
Ansichten
fielen mir
aus dem Rahmen
und das wiederholt
sagst du mir
Ein Kunststück
wäre das ausschließlich dann
antworte ich
wären meine Rahmen
eisenhart
_____________________________
Gemäß: die schneid-
ende Vokabel
_____________________________
Gerade noch
Mein Leben
wie die Anzeige
meines Weckers
blieb gerade heute
stehn
Ausbessern werde ich
ihn
morgen oder übermorgen
keinesfalls
Heute hat er mich
endlich
aufgeweckt
____________________________
Geschichte
Ein
Ort
wo
jeder
über
Opfer
verfügt
_____________________________
Hennen: große Küken
ohne
Haltung
____________________________
Herbstwind
Beim Boccia meine Hände
älter als ich
_____________________________
Herrlich!
Ein Glas Champagner in einem Zug
trinken
____________________________
Sei nicht hochnäsig!
Jede Tatsache
hat einen Boden -
der birgt
ungeahnte
Höhen
Tiefen
____________________________
Holzweg und Sackgasse:
Optimismus und Pessimismus
___________________________
Jung und unvollkommen
Du sagst:
auch du spürst
dass du unvollkommen bist
und noch jung
da könne man ruhig
zwei Augen zudrücken
Einverstanden sage ich
Warum aber die Klage
du könntest dich nicht finden?
_____________________________
Kaffee - duftende Lebensfreude
_____________________________
Seltsam: Alle mögen Kaffee mit Schnaps
aber keiner Schnaps mit Kaffee?!
_____________________________
Eine Kaffeepause ist eine Schachpartie:
Zug um Zug nähert man sich dem Ende -
einerlei ob man...
______________________________
Kaffeepause
Über
den Tassen
in unseren Händen
sammeln sich Duftwolken -
siebthimmelhoch
und jenseits all der Worte
bewegen wir
unsere Lippen
_______________________________
Mein Kater spielt
in der Blumenvase
verstecken
An der Tür fordern Mäuse
mit Schauerstimmen: Trick or Treat!
(Die ersten drei Zeilen: Rocco Mondrian,
die beiden letzten Allen (Al) Staunton.)
_____________________________
"Ein Griff ins Klo."
Gottes Werk auch ohne
Luzifers Beitrag
_____________________________
Kneipenabend
Die volle Flasche
vor dem leeren Glas -
schnarchte
______________________________
Keine unmenschlichsten
Kontrollen
sind unmöglich
an den Staatsgrenzen
des eigenen Horizonts
____________________________
Kunst
Dichter dienen
der Sprache -
das
ist ihre Art der Freiheit
die ihnen überlässt
wie
_____________________________
Künstler
Sind
keine
Beichtväter -
ihre
Absolution
ist
umsonst
____________________________
"Echte Kurzgeschichtenautoren..."
Sind einseitig
____________________________
"Liebe macht blöd im Kopf
sogar hier auf dem Markt -
Äpfelchen und Melonen.
Wo zupacken?!"
meint er zu seiner Kurvigen
deren Blicke ihn durchbohren
denn wie er schaut
und spricht
meint er...
____________________________
Lieblingsgedanken
sind wie Schoßhunde -
und ebenso
aufdringlich
___________________________
Ein Hans Mampf in allen
Gängen
____________________________
Der moderne Mann -
ein
hysterisches
Weibchen
_____________________________
Das Manuskript das ich halte
gibt mir Kraft
____________________________
Die frühe Mausefalle fängt den
Zeh
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Melancholie: die Düsternis am Tunnel-
beginn
_____________________________
Verurteilen kann einer nur Menschen die er
versteht
_____________________________
Wie wohl die Menschenbilder
der Sterne
aussähen?
_____________________________
Menschlichkeit
das Maß an Herzenskälte
das es erlaubt
Schrecklichem
mit Köpfchen
zu begegnen
_____________________________
Misstöne: Ton -
abfälle
___________________________
HIER DER
IST DIE MITTE GESELLSCHAFT
MITTE MITTE
DER IST
GESELLSCHAFT MITTE HIER
____________________________
Montag
Ein fürchterliches Donnern am Himmel
und Regnen in seiner Hose
_____________________________
Nüchtern gesehen
Als ihm stieg sein Magen zu Kopf -
fand der Künstler
genügend Schnapsideen
verwirklicht
___________________________
Paradox
Wer
klug
ist
braucht
keine
Logik
___________________________
Paradox
Vertrauen auf Glückssterne -
Atheisten
___________________________
Das Hinterzimmer des Parlaments
ist der Plenarsaal des großen Mannes
___________________________
Der Pessimist: ein Frustmolch
___________________________
Politik
Um Tretminen und Fettnäpfchen
ein Eiertanz
___________________________
Pubertät
Im Leben die Etappe
in der sich nicht
ohne Erklärung
der Frage
leben lässt:
Ist der eigene Lebensweg
richtig
oder
wahr?
____________________________
Rampenpfau- und Gockel
____________________________
Michaels Ratte
Michaels Ratte knabbert am Lattenzaun.
Michael: Lass ab! Lass ab!
Michaels Ratte ätzt: Mann! Mann! Mann!
Michael: Na! Na! Na!
Michaels Ratte kämmt ihre Haare,
Michaels Ratte hamstert Karamalz
für traurige Nächte;
Michaels Ratte schmachtet nach Latten.
Michael: Dann schmatz halt Latten - du Ratte!
Michaels Ratte knabbert Latten.
Michael: Ratten, die an Latten knabbern,
haben nicht mehr alle Latten am Zaun.
______________________________
Schriftliches reflektieren
Worte für die Nachwelt
zum Spiegeln
______________________________
Als ein Reicher hörte,
keiner solle irgendwen mit Steinen bewerfen,
sagte er zu seinem Sohn:
"Gut so, denn bei dem Karatwert...!"
______________________________
"Reime können mich echt gerne haben",
sagte einst ein Poet.
"Denn ich muss sie gerne haben,
wie aufdringliche Hunde."
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rosenblätter zupf-
end warte ich auf dich.
kalt die menüs.
da bist du ja… hier -
für dich: frischer blattsalat
______________________________
"Keiner fällt irgendwem gerne in die Hände"
sagte der Schmöker.
Da wurde er von einem verständigen Leser ergriffen
______________________________
Der Schriftsteller
dichtet
indem er
den Boden
seiner Manuskripte
beackert.
Hoffentlich riecht
das Ergebnis
nicht nach einem Bock!
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Leidvoll
ist nicht
der erste Schritt
sondern
der erste
mit Wissen begründete
_____________________________
Schwächere
grün und blau
schlagen
bringt jede Menge Farbe
ins graue Leben -
sagte der Einstein der Idiotie
____________________________
Seinen inneren Schweinehund ablehnen -
darum mit allen Autoritäten
Krieg?!
______________________________
Mit dem Regenbogen
auf den Saiten
der Wolke
spielen
______________________________
Spitzenpolitik ohne Filz -
Führungsanspruch
und nichts
dahinter
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Sterben
Der
Körper
gibt
seinen
Geist
auf
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Suche
deinen Glücksstern
in der Gesellschaft
oder
in dir
einmal wirst du gesellig
einmal groß
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Süßer wähnen
"Das Leben ist ein bitterer Apfel -
nichts zu machen"
meinen
zu denen
die reinbeißen müssen
jene
die ihn süßer wähnen
weil sie ihren Senf zu tun
_____________________________
Fallende Tage
Tage fallen
vom Jahresweiser.
Natur verblüht.
Sprich abgewogener,
tritt auf - fester!
Sei keines der Blätter
im Wind!
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Ein kluger Täter macht
einen Krimi und das Licht aus
____________________________
Unerfüllt
Glaube ver-
setzt Berge
doch
wie er sich auch verbreitet
füllt er keine Wissenslücke
_____________________________
Unhöflich, Kannibalen zu fragen,
ob sie im Keller Leichen halten.
Ein Mann, wer selbst jagt!
_____________________________
nach unwettern
ein liebes wort
zwischen uns
nach unwettern
ein leuchtender regenbogen
nach unwettern
zwischen uns
ein liebeswort
____________________________
"Nur die nackte Wahrheit provoziert."
Anständig
____________________________
Wenn es das gäbe:
ein Fundbüro
für versäumte Gelegenheiten
einen Anschlusszug
für verpasstes Glück
eine Brille
um Wünsche
besser zu erkennen
___________________________
Wer für die Suppe eine Gabel nimmt
greift auch mit dem Löffel zur Weisheit
___________________________
Wichtig
In deiner Haut so leer, so nichtig?
Nimm dich lieber ernst,
als wichtig!
___________________________
Als junger Wilder
diskutierte ich
mit erhobenem Zeige-
finger
später nicht mehr.
Es sei unhöflich
in Gesellschaft
in der Nase zu bohren
____________________________
Berühmte letzte Worte:
"Wir sinken nicht, der Seeboden ankert bloß kurz am Schiff!"
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Klare Worte und klarer Wein -
zuviel davon macht besoffen
___________________________
Den Zeitgeist
kann man sich
nicht aussuchen -
wohl aber
ob man der Zeit
mit Geist
begegnet
___________________________
In mein Zimmer
dringt
das Licht des Mondes
und das Miauen
der Katzen -
das wie jede klassische Musik
kreativ werden lässt.
Endlich
erkenne ich
wohin
mit den Löchern
in meinen Schlappen
_____________________________
Das Zitat traf ins Schwarze: Ein Griff in die Latrine
_____________________________
"Jede Zitatsammlung ist zum Gähnen
abwechslungsreich."
Ausnahmen sind gesucht
-
Hi Rocco! :)
Eigentlich wollte ich schon früher auf Deine Zusammenstellung von Miniaturen, Betrachtungen, Sinnsprüchen, Aphorismen und Gedichten antworten, allein die schiere Menge wirkt ein bisschen erschlagend. ;)
Du schreibst, dass Du daran arbeitest, Texte von Dir zu einem Buch zusammenzustellen und das finde ich bewundernswert und angesichts der Fülle von Beiträgen, die Du hier versammelt hast, auch eine großartige Idee! Vermutlich hast Du auch aus diesem Grund so viele Texte in einem einzelnen Beitrag zusammengefasst, damit man diese im Zusammenhang lesen kann. :)
Mir ganz persönlich schiene es aber doch etwas zielführender, hier nicht einen ersten Buchentwurf auf einmal einzustellen, sondern etwas kleinere, thematisch gruppierte Kapitel mit ca. 5 bis 10 Einzeltexten. Dann könnte man etliche Texte im Zusammenhang studieren, was natürlich einen erheblichen Unterschied zur Einzelbetrachtung macht, und wäre doch nicht ganz so unter einer Lawine begraben. :)
Zum Umfang des fertigen Buches würde ich schätzen, dass es ungefähr 120 bis 140 Beiträge in der von Dir hier vorgebenen Länge der Einzeltexte beinhalten sollte. Damit wärst Du mit den hier eingestellten Texten (ich habe grob 110 Beiträge gezählt), schon praktisch kurz vor der Ziellinie. Ich glaube aber, es kommt der Qualität des Endproduktes sehr zugute, wenn Du erst einmal einen gewissen Überschuss erwirtschaftest, aus dem dann noch einmal eine best of-Auswahl stattfinden kann. Ich würde also für eine Buchzusammenstellung von ca. 200 Beiträgen ausgehen (damit meine ich 200 Beiträge, die schon in die engere Auswahl gekommen sind, die also allesamt schon von hoher Qualität sind). Und aus diesem Fundus würde ich dann die Endauswahl erstellen.
Fasst Du dann eher eine Self-publishing-Variante ins Auge oder eine Verlagsveröffentlichung ohne Mindestabnahme von Buchexemplaren?
Was mir für eine Verlagsveröffentlichung, wo die Hürde natürlich etwas höher hängt, in erster Linie noch fehlen würde, wäre ein etwas stärkerer roter Faden bei den Texten. Nicht missverstehen: Es muss kein komplett starres poetologisches Programm verfolgt werden und eine gewisse Vielgestaltigkeit von Themen, Schreibhaltungen und Formen kann gerade Bestandteil der Herangehensweise sein.
Aber es wäre meines Erachtens doch gut, wenn es eine stärkere Verklammerung gäbe, wenigstens in Form eines immer wieder anklingenden Leitmotivs, um ein Bild aus der Musik zu nehmen. :)
Ob eine für den Leser nachvollziehbare (durchaus ganz locker zu verstehenden) "Klammer" existiert, kann man meines Erachtens gut daran erkennen, ob sich ein sinniger Titel für das fertige Opus finden lässt, der dieses Leitmotiv aufgreift. Wenn sich nur Titel wie "Gesänge", "Fragmente", "Gedanken" oder "Betrachtungen" finden lassen, also Titel, die ganz im Allgemeinen bleiben, dann existiert so ein Leitmotiv mutmaßlich nicht. Titel wie "Regentonnenvariationen", "Mohn und Gedächtnis", "Die Anrufung des großen Bären" usw. suggerieren, dass es offenbar einen thematischen oder formalen roten Faden gibt und sei er noch so locker geknüpft.
Ein anderer Gedanke, der mir noch kommt, ist, dass Du vielleicht Deine Haltung zur "Pointe" reflektieren solltest. Einige Deiner Texte laufen ganz klar auf eine Pointe hinaus, während andere eher eine offene, manchmal sogar fragmentarische Haltung an den Tag legen. Man kann diese beiden Herangehensweisen durchaus auch bewusst mischen, aber es würde mich interessieren, ob Du Dir darüber schon einmal Gedanken gemacht hast. :) Ich glaube, in meinem Faden "Wie schreibt man eigentlich ein gutes Gedicht" sollte ich mich auch einmal dem Aspekt der Pointe widmen. :)
Und jetzt hätte ich das wichtigste fast vergessen: Wie gefallen mir denn nun Deine Texte? Die Antwort ist ganz klar: Sehr sehr gut! :) Es lohnt sich sehr, dass Ziel einer Buchveröffentlichung weiter zu verfolgen! :)
LG!
S.
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Hallo Sufnus,
du hast Recht, die Masse an Text wirkt er schlagend, darum, so habe ich mir überlegt, werde ich jeden Monat, ein Reflexion Tagebuch führen. Man kann dann lesen, was mir, zum Beispiel im Januar 2021, alles eingefallen ist. So wirken die Texte weniger massig.
Meiner Ansicht nach ist es besser (?), die Texte nicht zu sortieren. So kann sich jeder Leser selbst die Texte zusammenstellen. Würde ich die Auswahl treffen, wäre das eine Vorgabe. Aber jeder verbindet mit den Texten eigene Gefühle und Gedanken. Klingt das abwegig?
Einen Verlag suche ich noch, vielleicht bringe ich es selbst heraus, zum Beispiel als E-Book. Das ist vielleicht keine schlechte Idee, da ich ohnehin Selbständiger bin. Somit, auch als Autor, selbständig.
Das Buch hat übrigens 330 Einträge, aber die wollte ich nicht alle Posten. Wer will die schon alle lesen!
Tut mir leid, mehr kann ich momentan nicht sagen, muss weiter denken.
Danke für dein Interesse. Sowas ist nicht selbstverständlich.
Einen schönen Abend
Rocco