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Nachrichten - gummibaum

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Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Konvergenz
« am: Mai 10, 2025, 22:12:22 »
Wie ich sehe, bist du guter Laune, lieber Erich.

Das freut mich.
LG g

2
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Konvergenz
« am: Mai 10, 2025, 16:17:45 »
Ich möchte dir ganz nahe sein
und doch den Abstand wahren.
Ich mache ihn unendlich klein
und halte doch die Schritte ein,
die dich vor mir bewahren.

Sei unbesorgt, ich will dich nicht
mit mir identisch machen.
Ein Schatten nicht mal gräm dein Licht.
Ich will dein Wesen mit Verzicht
darauf für dich bewachen.

So kannst du mir der Limes sein,
nach dem ich immer strebe.
Doch trittst du in mein Leben ein
von dir aus - ja, so darf es sein.
Bin ich`s, der mich dir gebe …




3
Das Blöken der Lämmer / So kurz vor dem Ziel
« am: Mai 07, 2025, 19:49:57 »
Ich schwinde, heiße 1/n,
sprich eins, ein Halb, ein Drittel …
Doch fehlen mir, wie ich mich kenn,
zum letzten Schritt die Mittel.

Die Null rückt immer mehr heran,
den Zahlen droht die Enge.
Wer immer noch dazwischen kann,
vergrößert das Gedränge.

Die kleinsten Brüche atmen kaum,
es gibt nichts mehr zu lachen. -
Allein die Null steht cool im Raum 
und lässt uns grinsend machen…


(und lässt mich grinsend machen… // Sprich es: "eins durch n". Gemeint ist: die unendliche, konvergente Nullfolge.)

4
Zwischen Rosen und Romantik / Re: Morgenstimmung
« am: Mai 07, 2025, 17:09:20 »
Was für eine schöne Interpretation, lieber Copper.

Genau so war es gemeint.

Beste Grüße von gummibaum l

5
Das Blöken der Lämmer / Re: Güteklasse A
« am: Mai 07, 2025, 12:14:45 »
Lieber Copper,
mir scheint, du beklaust den Nachbarn und seine Hühner bei Nacht. Schlingel!

Ich würde schreiben:

Am besten schmecken mir nur die
von Nachbars buntem Federvieh.

Gern gelesen.
LG g

6
Ach Natur Vergissmeinnicht / Unterirdisch
« am: Mai 07, 2025, 11:33:42 »
In Ozeanen, Seen, Flüssen,
in Wolken und in Regengüssen,
in Gletschern und in allem Leben
bin ich, das Wasser, dir gegeben.

Doch immer ist mir auch, als riefe,
geliebte Erde, deine Tiefe
nach meinem Tropfen, meinem Fließen
um stillen Einfluss zu genießen.

Um sich von meinem steten Handeln
gedrängt im Innern zu verwandeln,
die Felsen dir mit Klüften, Spalten
und Höhlen reicher zu gestalten.

Und freudig baue ich dir Hallen
und schmücke Säulen mit Kristallen
damit in deinem ewig Dunkeln
die schönsten Seelensteine funkeln.

Und lasse mich weit tiefer reichen,
um heiße Steine zu erweichen,
damit sie flüssig aus Vulkanen
sich einen Weg ins Freie bahnen.

Dass Berge wachsen, Inselreihen
ein neues Antlitz dir verleihen.
Dann dampf ich aus dem Meeresboden
und singe dir in Rauchern Oden.

Und suche auch an Land das Helle
des Tags und speise eine Quelle,
ein Wurzelwerk, das ich erfasse -
womit ich deinen Schoß verlasse… 





7
Zwischen Rosen und Romantik / Morgenstimmung
« am: Mai 07, 2025, 08:53:32 »
Auf dem First mir gegenüber
steht ein frohes Entenpaar,
gibt sich zarte Schnabelstüber
und verrenkt sich wunderbar.

Hebt die Flügel an und flattert,
tauscht die Plätze, reckt den Hals,
schaut ins Morgenrot und schnattert,
denn die Liebe lockt zur Balz.

Sinnend weile ich am Fenster.
Hinter mir das Bett ist leer
bis auf alte Traumgespenster.
Etwas Neues kommt nicht mehr...


(bis auf ein paar Traumgespenster./Etwas Echtes kommt nicht mehr...)

8
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Subjektives Zeitempfinden
« am: Mai 06, 2025, 19:28:18 »
Super schön, lieber Erich.

Ich staune, wie viel Leben du einer oft gehörten Klage der Alten, dass die Jahre immer schneller vergehen, einhauchst.
 
Ich spüre deutlich beim Lesen des Gedichts die Lebenszeit erst stillstehen, dann sickern, fließen und schließlich jäh hinabstürzen … und sehe in ihren Wogen den Alten vergeblich nach Halt suchend in den Tod treiben.

Chapeau von gummibaum
 

9
Ach Natur Vergissmeinnicht / Re: Abendklang
« am: April 24, 2025, 16:53:26 »
Schön, lieber Erich,

dass deine späte Antwort dieses Werk heranzoomt hat. Ich kannte es nicht und habe es mit besonderem Genuss gelesen. Die Naturbeobachtungen schon, die dieses Werk ermöglicht haben, sind herausragend genau. Die sprachliche Umsetzung, die den Sommerabend mit seinen Lichtveränderungen beschreibt, ist atemberaubend schön.

Mit großer Freude und Dankbarkeit gelesen.

Chapeau von gummibaum


10
Ach Natur Vergissmeinnicht / Re: Winternachlass
« am: April 24, 2025, 16:40:18 »
Wow, lieber Erich, was für ein differenzierter, sorgfältig formulierter und wohlwollener Kommentar!

Danke für dein Lob.

Beste grüße von gummibaum

11
Ach Natur Vergissmeinnicht / Winternachlass
« am: April 24, 2025, 01:24:29 »
Die Bäume, die auf beiden Seiten
den unscheinbaren Fluss begleiten,
und ersten Frühlingsschimmer zeigen,
sind wie bewimpelt an den Zweigen.

Dort flattern Tücher und Papiere
als ob sich jemand kostümiere,
und Plastikplanen, Windeltüten
weit besser kleideten als Blüten.       

Von nah betrachtet sind die Schätze
nur eitel Müll, und die Gesetze,
nach denen sie hinaufgetragen,
ein Streich aus nassen Wintertagen: 

Der Fluss brach aus im Dauerregen
und schleppte Raub von allen Wegen
zuletzt noch bis in höchste Zweige -
Erst dann ging seine Kraft zur Neige … 


alternativ:

Der Winter schickte Guss auf Guss,
und ungehalten sprang der Fluss
aus seinem Bett und griff vom Rand,
was immer er an Unrat fand.

Dann stieg er in die nackten Kronen
der Weiden, die am Ufer wohnen
und hängte alles in die Zweige. –
Danach ging ihm die Kraft zur Neige.

Im Frühling wollten Weidenkätzchen
hinaus an ihre Blütenplätzchen,
und sahen, auf den Ästen brüten
jetzt Zeitungen und Plastiktüten.

Und dachten augenblicks, es handle,
da sich ja auch das Klima wandle,
um eine dieser Mutationen,
die auch die Vögel nicht verschonen …


12
Verbrannte Erde / Re: Postkolonialismus
« am: April 23, 2025, 02:09:36 »
Danke, lieber Erich, für den guten Kommentar.

Ja, schon lange haben Europäer auf Afrikaner, hellhäutige auf dunkelhäutige Menschen herabgeschaut. Der wirtschaftliche Nutzen war und bleibt dafür auschlaggebend.
(Dabei hat der Mensch in Afrika seinen Ursprung und sollte dem Kontinent mit Respekt begegnen.)

Grüße von gummibaum

13
Verbrannte Erde / Re: Postkolonialismus
« am: April 21, 2025, 22:10:55 »
Danke, lieber Erich.

Ich habe das Wort eingefügt. Das Gedicht ist nicht so besonders. Die Rachsucht umschreibt die Haltung der reichen gegenüber den armen Ländern. Für Deutschland:

Das Lieferkettengesetz, insbesondere im Bezug auf Kakao aus Afrika, ist ineffektiv und scheitert, da freiwillige Maßnahmen der Schokoladenindustrie nicht ausreichen, um Kinderarbeit und Ausbeutung im Kakaoanbau zu verhindern. Das Gesetz selbst ist zudem nur ein Teil der Lösung, da Armut und andere strukturelle Probleme im Kakaoanbau weiter bestehen.

LG g


14
Das Blöken der Lämmer / Re: Aus dem Nähkästchen geplaudert
« am: April 21, 2025, 18:28:15 »
Nein, lieber Erich, du deutest es richtig.

Daumen hoch, Grinse-, Lach-, Heul, Wow-Gesichter... haben in einigen Lyrikforen die Kommentare verdrängt. Es fördert die Nettikette, sagt aber nichts Präzises zum Text (nicht einmal, ob er gelesen wurde).

Danke und LG g

15
Verbrannte Erde / Postkolonialismus
« am: April 20, 2025, 21:26:07 »
In der Frühe, nach dem Bade,
fand ich heut ein Osterei.
Der Geschmack nach Schokolade
machte mich gleich sorgenfrei.

Allerdings, ein kleiner Hase
ließ mir etwas als Notiz:
„Wüstling in der Lust-Oase:
Afrika ist dein Hospiz!“

„Fern von ihren Eltern pflücken“,
las ich, „Kinder hoch im Baum.       
Schleppen dann auf schwachen Rücken
Früchte zum Plantagensaum.

Keine Schule und kaum Knete,
aber krank vom Pestizid
und verletzt von der Machete,
bilden sie das Bindeglied.

Schlafen nachts mit leerem Magen,
während du hier Süßes frisst,
und sie werden oft geschlagen,
weil du unersättlich bist.“

Hingemalt von seiner Pfote,
sah ich Bäume mit Kakao,
schwarze Kinder, kranke, tote
und die Tränen einer Frau.

Traurig wollte ich bereuen,
dass ich Schokolade lieb,
und sogar von jedem neuen 
Hasen nur das Preisschild blieb.

Doch da sah ich schon den frechen
Kritiker mit seinem Stift. 
Aß ihn auf, um mich zu rächen, 
und entsorgte Bild und Schrift …





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