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Themen - cyparis

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1
Zwischen Rosen und Romantik / Verbunden
« am: September 23, 2018, 16:16:41 »

Die zarten Hände und ein heller Blick
verführten mich zu einer Wende,
zu einem sonderlich gewagten Glück.

Nicht, daß ich diese Geste falsch empfände!
Ich war in sie hineinverflochten.
Uns hielten andre als die Tageswände.

In mein Gebettetes gabst Du zurück,
was ich mir jämmerlich erfochten.
Ich ließ von mir - gewollt! - ein Stück.

Du hast es, wie erhofft, gefunden.
Du nahmst die Verse in die Hände.
Sie haben Dich an mich
und mich an Dich gebunden.


2
Ach Natur Vergissmeinnicht / Maß
« am: September 03, 2018, 14:13:35 »
Still steigt der Nebel auf.
Der Sommer neigt sich seinem Ende.
Es will der Tag nun spät erst grüßen.
Schon liegt das bunte Laub zuhauf.
Es naht die Jahreszeitenwende.
Wie früh liegt heut die Nacht zu Füßen!

Schon macht die Schwalbe sich auf ihren Weg;
Die Sonne wird ihr allzu matt.
Der Herbst naht sich am Wiesensteg.
Die Felder liegen erntesatt.
Die Frucht verdorrt im müden Gras.

So nimmt September wieder Maß.

Die letzten bunten Falter schweben
wie zarte Blüten durch den Tag.
Noch brennt des Sommers Kraft die Reben,
doch Wildes neigt sich ohne Klag.

So nimmt September wieder Maß.

Bedächtig wird das Leben.
Es komme nun, was kommen mag.
Ringsum verändern sich die Farben,
das Dunkle wird ganz mählich lind.
Versorgt sind allerletzte Garben
und kühler grüßt der Abendwind.
Die Traube füllt mein helles Glas.

So nimmt September wieder Maß.

Letztes Blühn am Wegesrand.
Birkenhäupter werden licht.
Dunkler schimmert roter Sand.
Leerer scheint der alte Hag.
Sanfter rinnt's durchs Stundenglas.
Es komme, wie es kommen mag:

Jetzt nimmt September wieder Maß.


********

von Erich Kykal variierte Fassung der letzten Strophe:


Ein letztes Blühn am Wegesrand,
die Birkenhäupter werden licht,
und dunkler schimmert roter Sand.
Geleerter scheint der alte Hag,
und sanfter rinnt's durchs Stundenglas -
es komme, wie es kommen mag:

3
Verbrannte Erde / Stumm
« am: August 07, 2018, 11:51:02 »


Stumm leidet sie. Ihr Angesicht:
fahlgrau.Verdorrte Erde
hofft, daß aus den Wolken bricht,
was ihr Gesundung werde.

Krank liegen Büsche wie Gebein;
der Himmel ist zu nah. Zu weiß.
Platanen häuten sich und fein
krüllt sich das Gras. Es ist so heiß.

Die Sonne ist, wie ewig, Feuerball;
sie kümmert weder Ziel noch Widerhall,
noch nie war Mitleid ihr zueigen.

Mag ich auch tränenvoll mich neigen
vor Feldern, die nach Wasser schrei'n:
Verbranntes Antlitz wird heut schweigen.
Und morgen voller Narben sein.

4
Auf ein Wort / Kur-Klinik
« am: Januar 21, 2018, 18:14:11 »
Hallo, Ihr Lieben!

Mein Laptop ist ab morgen in Kur, er muß dringend gereinigt und wieder aufgepäppelt werden.

Ich umarme Euch von Herzen!

Cyparis :-*

5
Verbrannte Erde / Grau
« am: November 12, 2017, 05:39:51 »
Schwermut hält mich fest umfangen;
Tag und Nacht wie Endmoränen,
Auffangbecken für die lauen Tränen,
die einstens heiß dem Glück entsprangen.

Trübnis liegt in allen Stunden.
Dunkler Himmel tränkt die Sonne;
Weit und breit kein Funke Wonne.
Niemals werde ich davon gesunden.

Rostzerfressen starrt der Hügel.
Angstvoll schweigt die Kreatur.
 Erdenleben scheint dem Tod geweiht.

Gifte jagen schnellend ohne Zügel.
Feindin ist nun die Natur.
Ich schaue stumm und falle aus der Zeit.


11.11.2017

6
Auf ein Wort / gummibaum
« am: Oktober 24, 2017, 11:38:49 »
Ich sehe - ich muß mal eine gummibaumnacht einlegen, sonst werd ich seiner Gedicht nicht mehr Herr (was mir natürlich gefällt!).

Grüße in die Runde
von
Cyparis

7
Auf ein Wort / gummibaum
« am: Oktober 16, 2017, 00:54:36 »
Da hol mir doch einer den gebratnen Storch (keine Bange, die sins jetzt alle in Afrika!):

gummibäume scheinen zu den fruchtbarsten Pflanzen zu gehören.
An einem Tag x und mehr Gedichte - da bin ich wirklich baff.

Sie kommen alle dran, ich bitte lediglich um Geduld.

Cyparis

8
Verbrannte Erde / Tridemidentopodus
« am: Oktober 15, 2017, 19:02:13 »
Ich treibe reglos durch ein Wasser,
das gierig nach mir leckt und greift.
Das Hemd und Haar mir nass und nasser,
das Herz mir kalt und wie bereift.

Das Nass schießt hoch in einer Welle
hinein in all mein stummes Bangen.
Weit hinter mir die letzte müde Helle -
das Dunkel hält mich gnadenlos gefangen.

Ich rolle hin und um und halb getragen
vom letzten Willen, einen Sieg zu holen
(dabei sind Siege längst Vergangenheit!).

Die dreieinhalb Tentakel, die aus mir noch ragen,
sind schlaff  wie alte Kirchweihbanderolen.
Ich lausche stumm und falle aus der Zeit.


ad hoc
15,10,2017



In Gedanken ans Mühlviertel und seine Gäste


*****

Von Erich Kykal geglättete Version:



Ich treibe reglos durch ein trübes Wasser,
das allzu gierig nach mir leckt und greift.
Das Hemd und Haar mir immer nass und nasser,
das bange Herz mir kalt und wie bereift.

Das Nass schießt hoch in einer müden Welle
hinein in all mein lang verstummtes Bangen.
Weit hinter mir die letzte müde Helle -
das Dunkel hält mich gnadenlos gefangen.

Ich rolle hin und um und halb getragen
vom letzten Willen, einen Sieg zu holen
(dabei sind Siege längst Vergangenheit!).

Die drei Tentakel, die aus mir noch ragen,
sind schlaff wie alte Kirchweihbanderolen.
Ich lausche stumm und falle aus der Zeit.



9
Ach Natur Vergissmeinnicht / September
« am: September 10, 2017, 11:03:40 »

Still steigt der Nebel auf.
Der Sommer neigt sich seinem Ende.
Es will der Tag nun spät erst grüßen.
Schon liegt das bunte Laub zuhauf.
Es naht die Jahreszeitenwende.
Wie früh liegt heut die Nacht zu Füßen!

Schon macht die Schwalbe sich auf ihren Weg;
Die Sonne wird ihr allzu matt.
Der Herbst naht sich am Wiesensteg.
Die Felder liegen erntesatt.
Die Frucht verdorrt im müden Gras.

So nimmt September wieder Maß.

Die letzten bunten Falter schweben
wie zarte Blüten durch den Tag.
Noch brennt des Sommers Kraft die Reben,
doch Wildes neigt sich ohne Klag.

So nimmt September wieder Maß.

Bedächtig wird das Leben.
Es komme nun, was kommen mag.
Ringsum verändern sich die Farben,
das Dunkle wird ganz mählich lind.
Versorgt sind allerletzte Garben
und kühler grüßt der Abendwind.
Die Traube füllt mein helles Glas.

So nimmt September wieder Maß.

Letztes Blühn am Wegesrand.
Birkenhäupter werden licht.
Dunkler schimmert roter Sand.
Leerer scheint der alte Hag.
Sanfter rinnt's durchs Stundenglas.
Es komme, wie es kommen mag:

Jetzt nimmt September wieder Maß.





(Fundus)

10
Geburtstagskinder / Der Große Festtag
« am: Juni 23, 2017, 11:17:37 »
:-* :-* :-*

Neben hundertausend Glückwünschen
 schick ich Dir hunderttausend Grüße
in das Land zwischen den Meeren
und warte geduldig auf Deine Umarmung.
Daß Dir nur noch Gutes widerfahren möge -
und Deine Wege seien von Glück bekränzt!

In tiefer Zuneigung:
Cyparis alias

11
Im Gras wispert Hoffnung / Meine ganz eigene Reinkarnation
« am: Juni 16, 2017, 13:01:23 »





Sie schmerzte nicht.
Wer andres Euch gesagt,
der hat gelogen.
Sie schmerzte nicht
und brachte keine Angst.
Auch war ich nicht geplagt,
als sieben Gärten
plötzlich mir gehörten.
Der Sonnengott versprach,
mein Leben lang zu leuchten
und hielt sein Wort.
Die Schönste war ich
weit und breit.
Ich kannte keine Sorgen -
doch den Wunsch,
die Kunst mir
Wahrheit sein zu lassen.
Wozu war ich Semiramis?

Die Haster, Felsenkletterer -
wie jämmerlich  war ihr Bemühn!
Der Tauben Kropf
barg Käse, Milch und Rahm -
Semiramis, die Wilde:
Ich wurde endlich zahm.
Die Haine - Du erinnerst Dich?

Ich glaubte mich verloren:
Ringsum kein Licht, kein trauter Klang -
ich wartete schon wieder stundenlag,
drauf, daß mich stärkere erschlagen.


Ich gründete die Stadt,
ich wurde ihr zum Lohn,
und aus der Fülle Blatt
entstand mein Babylon.





16. Juni 2017

12
Das Blöken der Lämmer / Geboren zu sterben...
« am: Juni 13, 2017, 21:32:16 »

Geboren zu sterben,
das war mein Sinn.
Ungeboren bin ich jetzt - hin!
Nix is mit auf die Welt zu kommen...
Keine Taufe und kein hohles Bimm-Bimm...
Kein "Ave Maria" der knieenden Frommen...

Kein Name! Namenlos sterben,
wie grauslich und ganz ohne Erben!
Schleim und Blut, halt ungeboren
werden in Charité tiefgefroren.
In Scheibchen geschnitten und weggesteckt
und vllt im nächsten Jahrzehnt entdeckt:

Mensch, mach doch dieses Glas endlich auf!
Da steht geschnitten und Cyparis drauf...
Ein Dreh, ein Handgriff und alles offen:
zum Abschied wird noch der Schnaps ges***
und schon ist der Dichter wiedergeboren!
Er nennt sich jetzt Shakespeare
und stammt von den Mohren.

13
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Spät
« am: November 24, 2016, 10:38:50 »

Liebessüße schmeckt wie Honigseim,
füllt mit Lebensmut die Tage,
verjagt die Müh und Plage
und findet Glück in manchem Reim.

Todesahnen riecht wie Leichenschleim,
drückt mit Stöhnen auf die Trage;
Hein stellt heut noch keine Frage,
doch fühlt er sich bereits bei Dir daheim.

Drum nimm, o Du, den Mut in Deine Hände!
erfreue Dich an dem, was bleibt!
Das alte Glück erhellt Dir Deine Wände

und legt, was Dich noch vorwärts treibt,
als Zunder Dir in Dein Gelände,
an dem kein Zündwerk sich mehr reibt.


24. Nov. 2016

14
Ach Natur Vergissmeinnicht / Brüderleins Traum
« am: Oktober 26, 2016, 08:52:08 »

Mein Schwesterlein, o Schwester, Du!
Mit lockigem Haar und samtweichem Schuh -
Weh mir, Du raubst mir nächtens die Ruh!
Ich träum von Dir beim vollen Mond,
von Deinem Mund, der mich verschont,
der nur mit süßen Worten mich manchmal belohnt -
oh Du!

Mein Schwesterlein, o reich mir die Hand!
Die Finger, die flinken, sie flechten ein Band
aus Blumen, die am Weg ich heut fand
und setzen den Kranz auf mein windwirres Haar.
Wie bot sich ein Brüstlein im Linnen mir dar!
Wann werden die heißen Träume mir wahr?
Oh Du!

Mein Schwesterlein, o Du mein Liebchen fein,
wann darf ich in Dein Rosenkämmerlein?
Laß mich in Deiner heilgen Grotte sein!
Wir schweben in ein goldnes Himmelreich,
gebettet wie auf Wolken zart und weich -
dann werd ich Mann und Bräutigam zugleich!
Oh Du!






20.10.2016

15
Ach Natur Vergissmeinnicht / Heimkehr
« am: Oktober 05, 2016, 14:18:49 »

Mir scheint, mich ruft mein Wald,
in seinen Armen mich zu bergen,
beschützen auch vor allen Schergen.
Er ruft dort drüben  Ich komm bald!

Noch einen Blick ins Land zurück,
bevor sich alle Türen schließen.
Kein Grund, für fremdes Leid zu büßen.
Die Sicht auf längst vergangnes Glück.

Nach vorn gerichtet steht mein Sinn.
Das Grün wird alle Sorgen lösen.
Das Moos befreit mich von den Bösen,
wenn ich erst dort bei meinen Bäumen bin.


05.10.2016

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