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Themen - norbert

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Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Im Café "Zum Guten Schluss"
« am: Januar 27, 2015, 00:28:27 »
Im Café "Zum Guten Schluss"

Donnerstags - zur gleichen Stunde -
trifft sich jene Damenrunde
im Café "zum Guten Schluss",
schieben sich  mit Wohlbehagen
Apfeltorte in den Magen
oder Marzipan mit Nuss.

Lauschen beim Verzehr der Torten
angeregt den sanften Worten
von Frau Oberstudienrat:
"Wie entsorge ich den Alten,
ohne seinen Leib zu spalten?"
lautet heut das Referat.

"Nach Erhalt der ersten Rente
schwindet die Gefühlstangente:
er wird seltsam, er wird fremd,
so - trotz aller Ethikschranken -
wünscht man ihn sich in Gedanken
möglichst bald in´s Totenhemd.

Kennen wir aus alten Schriften
schon die Wirksamkeit von Giften,
führen heute Strom und Gas,
grelles Licht, ein lautes Bellen,
zu finalen Schlaganfällen,
und er beißt spontan in´s Gras.

Letzter Akt: das Grab-Theater
für den Gatten, Schwager, Vater,
Tränen frei - ein guter Mann!
Doch nach dem Begräbnisessen
ist der Gute schnell vergessen.
Frau, dann fängt dein Leben an!

In acht Tagen - gleiche Stunde
treffen wir uns in der Runde,
mit dem Thema <Freizeitmann -
Lover, Gigolo, Begleiter,
Spender, Stecher und so weiter!>,
jedenfalls - wir bleiben dran!"

2
Das Blöken der Lämmer / Goethes Nichte
« am: Dezember 09, 2012, 13:47:35 »
Goethes Nichte

Wolfgangs Nichte, Gustel Goethe,
brachte manchen Mann in Nöte,
denn das Feuer ihrer Sinne
drängte unentwegt zur Minne.

Nach dem coming out der Gene
spürte jederMann, dass jene
Gustel nichts in sich vereinte,
was das Tier im Weib verneinte.

Anders als ihr Bruder Gunther,
war sie dämlich, aber munter,
hasste der Gedanken Blässe,
floh die geistige Finesse.

Denn das Leid der jungen Gustel
war die Stirn- und Wangenpustel,
sowie auch - vor allen Dingen,
dass die Pfunde erdwärts hingen.

Pfunde, die sie gerne zeigte,
weil sie halt zum Zeigen neigte,
was die schrille Kleidung füllte
die den Inhalt knapp verhüllte.

"Dass sie solche Possen reißet,
ist wohl, weil sie Goethe heißet,
Damen mit berühmten Namen,
fallen häufig aus dem Rahmen!"

Wolfgang grollte unter Qualen:
"Streicht das Weib aus den Annalen!
Ihre plumpe, geile Blöße
kollidiert mit meiner Größe.

Somit schadet diese Nichte
ernsthaft der Kulturgeschichte!
Ziehet sie aus dem Verkehre,
sie verletzet meine Ehre!

Steckt sie in den Nonnenorden!
Da ist manche fromm geworden,
denn die böse Macht der Triebe
weichet dort der Gottesliebe!"

3
Das Blöken der Lämmer / Goethes Neffe
« am: November 04, 2012, 22:02:43 »
Goethes Neffe

Wolfgangs Neffe Gunther Goethe
starrte in die Morgenröte,
so, wie er dies häufig machte,
wenn er tief und innig dachte.

Gunther war ein großer Seher,
abgrundtiefer Weltversteher,
Denker ohne Fehl und Tadel,
Philosoph von höchstem Adel!

Gunther stieß an Horizonte,
die nur er erblicken konnte.
Doch - Prophet im eignen Lande -
ihm blieb nur der Spott, oh Schande!

"Denkt wohl, weil er Goethe heißet,
dass er goldne Eier scheißet!"
Die genetische Verastung
war für Gunther nur Belastung!

Denn er war zu spät geboren -
hoffnungslos verkannt, verloren.
Als er nicht mehr weiter wusste,
kam es, wie es kommen musste:

Gunther G. begann zu pöbeln,
warf mit Eiern, Brot und Möbeln,
dass man ihn, der Ärger machte,
prompt ins Irrenhaus verbrachte.

In des Hauses dunklen Kammern
half kein Flehen und kein Jammern.
"Größenwahn gleicht einer Droge,"
sprach der Anstaltspsychologe,

"dieser Wahn lässt sich kaum dämpfen,
keinesfalls final bekämpfen!
Sperrt ihn allzeit hinter Mauern,
dort mag er getrost versauern!"

(Jener Arzt war - welch ein Hohn -
Friedrich Schillers Friedelsohn...)


4
Das Blöken der Lämmer / Geschäftserweiterung
« am: Oktober 11, 2012, 22:52:52 »
Geschäftserweiterung

Nicht nur - aber auch - in Kastilien,
verkauft Don Juan Immobilien.

Nun züchtet er zusätzlich Lilien
und dealt mit Gebrauchtutensilien.

Denn nach diesem Flirt in Sizilien,
ernährt Don Juan zwei Familien.

5
Das Blöken der Lämmer / Goethes Blasenschwäche
« am: Juni 11, 2012, 21:43:26 »
Goethes Blasenschwäche

Bekanntlich übte Goethe
Tenor- und Altblockflöte.
Was aber kaum wer weiß:
Er spielte lauter Scheiß,
den niemand hören wollte,
sodass man Goethen grollte.

Es spielte dieser Denker
gefühllos wie ein Henker.
("Das Blasen", sprach Frau Stein,
"war nie sein Ding - allein
im Feld der Poesie
erblühte sein Genie!")

6
Das Blöken der Lämmer / Murks
« am: M?RZ 27, 2012, 19:00:59 »
Murks

Als Gott, der Herr, das Leben schuf,
da zwackte ihn sein Pferdehuf.
Auch quälte unsern Vater
beim himmlischen Theater
ein böser Rotweinkater.

Bei solcher Art getrübtem Blick
geschah ihm arges Missgeschick:
Statt sorgsam und ergeben,
das Leben fein zu weben,
ging mancherlei daneben.

Sodass, als er es drechselte,
er dies und das verwechselte.
So mischte er im Tiegel
den stacheligen Igel
und Dich - schau in den Spiegel!

Er schuf - und das ganz ohne Not! -
den Kampf, den Schmerz, die Angst, den Tod.
da hilft - wir sind betroffen -
kein Beten und kein Hoffen.
Oh Gott, warst Du besoffen!!

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Das Blöken der Lämmer / Wenn die Frauen leise flöten
« am: M?RZ 08, 2012, 21:49:08 »
Wenn die Frauen leise flöten

Wenn die Frauen leise flöten,
fühlen sie sich wohl,
denn dann denken sie ans Töten,
dass der Teufel ihre Gatten,
die verfetten und ermatten,
in die Hölle hol.

Wenn die Frauen leise kichern,
hat das seinen Grund:
Denn nur um sich abzusichern,
haben sie den Kerl ertragen.
Doch jetzt gehts ihm an den Kragen,
lautet der Befund.

Wenn die Frauen innig lächeln
und dabei verzückt
Saucenduft zur Nase fächeln,
ahnen sie beim stillen Köcheln
schon des Gatten letztes Röcheln
eh der Tod ihn pflückt...

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Eulenspiegeleien / Krötengeunke 3
« am: Oktober 21, 2011, 12:25:26 »
Krötengeunke 3

Der Milan spuckte voller Graus
die bunt bestaubte Kröte aus,
die - wenn auch subjektiv entehrt,
doch körperlich fast unversehrt -
nun sprach: "Mein Plan war grundverkehrt,

weil sich in hohem Maß gefährdet,
wer sich als eitler Pfau gebärdet!
Doch um sich wahrlich zu erheben
und tiefen Tälern zu entschweben,
muss man viel eher danach streben,

sein Inneres zu kultivieren,
um neuen Wert zu generieren:
Ich will mein Quaken korrigieren,
den Takt triolisch modulieren,
sowie den Dreiklang einstudieren!"


(Den Bufologen Frizzo Scheen
begeisterte das Phänomen:
Ein Kröterich am Wegesrand,
der - gegen jeden Sachverstand -
posaunte wie ein Elefant!
Sogleich fing er die Kröte ein:
"Mein Ruhm wir unvergänglich sein!
Mir winkt der Bufologenthron -
mein Fund ist eine Sensation!")

9
Eulenspiegeleien / Krötengeunke 2 - die Idee
« am: September 07, 2011, 22:48:20 »
Krötengeunke 2 - die Idee

Der Fall war tief, dem armen Tropf
verzog es fast den Krötenkopf.
Doch - wie so oft bei argem Weh -
gebar die Not eine Idee:
"Nun reicht es mir, ich widersteh

der jämmerlichen Schicksalsqual,
ich will hinaus aus diesem Tal!
Bin ich auch fahl - ich mal mich bunt,
ein keckes Lachen auf den Mund
mit Blütenstaub, das wirkt gesund

und positiv!" Gesagt, getan...
Wie staunte da der Krötenclan
und endlich hub ein Lachen an!
"Pardauz",sprach nun der Lurchenmann,
"was so ein Trick bewirken kann!"


(Am Himmel schwebte ein Milan,
den zog das Bunttier in den Bann -
er setzte gleich zum Sturzflug an.)

10
Eulenspiegeleien / Krötengeunke
« am: August 18, 2011, 23:17:03 »
Krötengeunke

Schon früh erfährt das Krötenkind.
dass Kröten fahl und hässlich sind,
worauf es seinem Schicksal grollt
und bis ans Lebensende schmollt:
"Das habe ich so nicht gewollt!"

So schlurft und humpelt dieses Tier
mit plumpem Schritt durch sein Revier
und grummelt trübe vor sich hin,
sucht stolpernd seinen Lebenssinn:
"Was mag der Grund sein, dass ich bin?

Wem dank ich dieses Missgeschick?"
Und mit umwölktem Leidensblick
verfluchte es sein Schicksalsjoch.
Es übersah ein tiefes Loch,
im Fallen sprach es: "Sag ichs doch!"

11
Verbrannte Erde / Rentnerwinter
« am: M?RZ 31, 2011, 19:12:54 »
Rentnerwinter

Träge tropft die trübe Zeit
in die Sickergrube deines Lebens.
Trauer trägt die Einsamkeit
und im kalten Winterkleid
friert und stirbt die Würde allen Strebens.

Alt und mürbe wird die Haut,
reißt und deckt nicht mehr die neuen Wunden.
Jedes Wort ist dir zu laut
jedes Wort klingt unvertraut,
wie verstummt ersticken deine Stunden.

12
Verbrannte Erde / Maria zum Sozialamt ging
« am: Dezember 19, 2010, 13:03:20 »
Maria zum Sozialamt ging

Maria zum Sozialamt ging.
Kyrieleison!
Die Stütze war doch arg gering,
weshalb sie zum Sozialamt ging!
Jesus und Maria.

Was trug Maria unter ihrem Herzen?
Kyrieleison!
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
Das trug Maria unter ihrem Herzen!
Jesus und Maria.

"Auch Josef hat den Job verloren,
Kyrieleison!
Und bald wird schon mein Kind geboren,
das ist zum Heiland auserkoren!"
Jesus und Maria.

Da lachte der Mann vom Amtsbüro:
"Kyrieleison!
Jedoch - bei dem Finanzniveau
empfiehlt sich die Abruptio!"
Jesus und Maria.

Da platzte Maria heftig der Kragen,
Kyrieleison!
Und ohne nur ein Wort zu sagen,
hat sie ihm die Faust aufs Maul geschlagen!
Jesus und Maria.

13
Eulenspiegeleien / Magdas Astra (bitte mitsingen)
« am: Dezember 03, 2010, 14:04:33 »
Magdas Astra
(bitte mitsingen)

Wir lagen vor Magdas Astra
und hatten den Rost am Ford.
In den Kühlern, da kochte das Wasser,
der Anlasser sagte kein Wort.

Ahoi, Akkuschaden, ahoi, ahoi!
Leb wohl, kleines Kabel, leb wohl, leb wohl!
Ja, wenn dann WDR4 im Ford ertönt,
Dann sind die Matronen so still, ja so still,
weil ja jede nach ihrer Heimat sich sehnt,
die sie gerne einmal wiedersehen will.

Wir lagen schon vierzehn Tage,
kein Wind durch den Keilriemen pfiff.
Der Durst war die größte Plage,
wir hatten es nicht mehr im Griff.

Ahoi, Akkuschaden, ahoi, ahoi!...

Der lange Hein war der erste
Er soff das Benzin aus dem Tank.
Wir legten - er war der Schwerste -
ihn tot auf die Hinterbank.

Ahoi, Akkuschaden, ahoi, ahoi!...

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Eulenspiegeleien / Wanderer, kommst du nach...
« am: Oktober 22, 2010, 18:14:45 »
Wanderer, kommst du nach Plauen,
meide die heimischen Frauen!
Lächeln dich an,
eh sie dir dann
Bargeld und Scheckkarten klauen.

Wanderer, kommst du nach Schleiden,
wirst du dich zügig entscheiden,
bei deiner Tour
rund um die Rur
diesen Ort künftig zu meiden.

Wanderer, kommst du nach Kall,
kauf dir ein Hanfseil und schnall
es mit Geschick
um dein Genick,
Bäume stehn dort überall.

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Eulenspiegeleien / Bank-Lehre
« am: Oktober 10, 2010, 21:19:11 »
Bank-Lehre

Da kam doch dieser Macker an -
er nannte sich "Herr Ackermann" -
und setzte sich auf meine Bank,
wobei er nach Pomade stank,
nahm meinen Wein vom Tisch und trank.

Der Mann war schwer, der Mann war forsch,
die Bank war leicht, die Bank war morsch.
Sie ächzte, schwankte und brach ein,
ein Splitter drang ihm tief ins Bein.
Er schrie: "Das muss ne Bad Bank sein!"

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