Beiträge anzeigen

Diese Sektion erlaubt es ihnen alle Beiträge dieses Mitglieds zu sehen. Beachten sie, dass sie nur solche Beiträge sehen können, zu denen sie auch Zugriffsrechte haben.


Themen - Thomas

Seiten: [1] 2
1
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Auferstehung
« am: Dezember 18, 2017, 21:32:02 »
Auferstehung

Wenn ich im Grabe liege, irgendwann,
vielleicht schon bald, vielleicht erst später, dann
erhoffe ich, dass meine Lieder bleiben
und in den Herzen neue Blüten treiben,
vielleicht ganz andre, als ich in sie legte,
doch ähnlich dem, was auch mein Herz bewegte.

2
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Letzte Wahrheit
« am: Dezember 15, 2017, 09:01:40 »
Letzte Wahrheit 

Der Pfarrer sprach: Es sollte sein, 
wir müssen unser Schicksal tragen 
und auch am Grab die Wahrheit sagen.

Die Witwe schrieb dann auf den Stein:
Er machte alles falsch 
und störte immer, 
Gott sei Dank, 
jetzt nimmer.


3
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Die letzte Freiheit
« am: Dezember 15, 2017, 08:34:11 »
Die letzte Freiheit

Ach, wie lange schon in Schmerzen lebend
lag sie? "Fliehe vor dem dunklen Grab",
war die Weisung, welche bebend
sie der matten Seele gab,
deren wunde Weise
sehr dem Körper glich;
still und leise,
trennt sie sich
schwebend
ab.

4
Zwischen Rosen und Romantik / Femme f…
« am: Januar 05, 2015, 11:26:38 »
Femme f…

Es war nicht so, dass sie auf Männer flog,
doch ihre starken Hüften ruhten nie.
Sie war auch immer ehrlich und betrog
nur die, die meinten, sie besäßen sie.

Sie war nicht schön, doch von gewisser Art,
die einen meinten sexy, andere scharf,
und wieder andre fanden sie apart.
Sie wollte einfach Spaß, und ihr Bedarf

an Männern war, so hieß es, mehr als groß.
Dann nahm sie Jimi, Jimi und nur ihn.
Man rätselte: Was ist nur mit ihr los?
Was soll denn plötzlich dieser Treue-Spleen?

Es war halt so, dass sie auf Jimi flog,
ein wilder Schmetterling im Lampenschein.
Obwohl er sie gelegentlich betrog,
sie liebte Jimi, Jimi ganz allein.



P.S.: Es fehlt noch die Überschrift, steht "f" für "fatal", "fidèle" oder…?

5
Der Schrei des Schmetterlings / Ein kleines Lied
« am: Dezember 20, 2014, 11:48:01 »
Ein kleines Lied

Mein Lied hab ich vergraben,
versenkt ins Herz hinab
und einen treuen Raben
ich dort als Wächter hab.

Er sitzt und äugt verdrossen,
und wacht, dass nichts mehr klingt,
dass alles fest verschlossen
und nichts nach außen dringt.

Doch wenn durch niedre Bäume
die Abendsonne flieht,
dann horch: Als ob er träume,
krächzt er ein kleines Lied!

6
Zwischen Rosen und Romantik / Geliebte
« am: November 16, 2014, 08:36:28 »
Geliebte

Geliebte, meine Liebe, du
bist treu mir stets zur Seite,
du gibst die Mitte, gibst die Ruh‘,
und heilst mich, wenn ich leide.

Wenn alles wirr ist, fremd und kalt,
sprichst du den Kinderreim
und führst in lieblicher Gestalt
mir sanft die Seele heim.

Durch deine Augen sehe ich
die Welt in milden Zügen,
auch spiegele ich selber mich
in Augen, die nie lügen.

Du hilfst, der Welt mich zuzuwenden
voll Mitgefühl und Sympathie,
und hilfst mir, andern Trost zu spenden,
geliebte Liebe – Poesie.

7
Zwischen Rosen und Romantik / Gesang der Perle
« am: November 13, 2014, 22:07:53 »
Gesang der Perle

Sie trug aus Seide ein schlichtes Kleid,
es spielte im Kerzenlicht
wie Perlmuttschimmern zur Sommerzeit
bevor der Tag anbricht.

Ihr Haar war blond, ihr Ohr geschmückt
mit einer Perle in Gold.
Als ich ihr sagte, ich sei entzückt,
da lächelte sie nur hold.

Und ihre Lippen sprachen kein Wort,
allein die Perle sang
ein Lied von einem fernen Ort,
den ganzen Abend lang.

Ein Lied so lieblich und geheim
von Welten unter dem Meer,
verheißungsvoll wie Kinderreim,
so schlicht war ihre Mär

von Landen, zu denen selbst das Licht
kaum vorzudringen wagt,
wo es sich an sich selber bricht
und es aus Muscheln tagt.

Ich lauschte, lauschte immerfort,
sie lächelte nur beinah,
und beide sprachen wir kein Wort.
Sie wusste was geschah.

Ich blickte in das grüne Meer
der Augen, wie Wasser so klar;
ich merkte schließlich gar nicht mehr,
wie kühl es mir doch war.

Die Perle sang so rein und hehr,
ihr Singen riss mich fort;
ich lebe seither im tiefsten Meer
an perlmuttschimmerndem Ort.

8
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Wachstum
« am: Oktober 31, 2014, 13:27:57 »
Wachstum

Mit jeder Erweiterung der Horizonts
wächst und entfaltet sich
das Jenseits,
es wächst und entfaltet sich
vielleicht auch
Gott.


Und als die Erde
keine Scheibe mehr war,
verlor Gott seinen Rauschebart,
 bei seinem Flug ins Weltall
hat ihn Juri Gagarin
jedenfalls nicht
gesehen.


9
Zwischen Rosen und Romantik / Vorbei
« am: Oktober 30, 2014, 19:59:09 »
Vorbei

Ich habe dich kein bisschen lieb,
der Kuss und auch der Blumenstrauß
und all die Briefe, die ich schrieb,
war alles nur aus Jux heraus.

Ich habe dich kein bisschen lieb,
du bist und bleibst mir ganz egal,
und wenn mich jemals etwas trieb,
dann ist’s vorbei, es war einmal.

Ich habe dich kein bisschen lieb,
das ritze ich in jeden Baum.
Das einzige was von dir blieb,
ist nur noch dieser dumme Traum.

Ich habe dich kein bisschen lieb.
Ein Traum, der höchstens jede Nacht
- ich hab dich wirklich nicht mehr lieb -
mir immer mehr zu schaffen macht.

10
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Unbegreifliche Schönheit
« am: Oktober 30, 2014, 19:57:45 »
Unbegreifliche Schönheit

Wenn aus all den Tautropfen
tausendfarbig gespiegelt das Licht
die Sonne wieder erreicht,
empfängt sie ihre Buntheit und Schöne.

Wenn die Wellen aller guten Taten,
wieder den Ursprung des Alls berühren,
bereichern sie die Vollkommenheit
dieses göttlichen Universums.

11
Wo Enzian und Freiheit ist / Jugendliches Geständnis
« am: Oktober 24, 2014, 10:53:44 »
Jugendliches Geständnis

Das Schicksal war ein wenig ungeschickt,
warf mir die Scheiben in der Seele ein,
man sagt ja immer, Scherben bringen Glück,
doch es zerrieb sie schmerzhaft Stück für Stück,
denn Regen, Kälte, Feindschaft, böser Blick,
zu leicht dringt alles tief in sie herein.

Erst habe ich versucht, sie einzugipsen
und zu vernageln mit Krawall und Krach,
dann überlegte ich sie auszuknipsen
und lag darüber viele Nächte wach,
bis ich entschloss nach außen mich zu richten
und mir das Seelenweh heraus zu dichten.

12
Verbrannte Erde / Sorge
« am: Oktober 23, 2014, 15:37:02 »
Sorge

Wirf diesen Schatten nicht auf mein Vergessen,
das jungfräulich mit Schnee die Erde deckt!

Wirf diesen Schatten nicht auf meine Hoffnung,
die tauerfrischt die Frühlingswiese weckt!

Wirf diesen Schatten nicht auf meine Freude,
die blütenbunt den Zweig zum Himmel streckt!

Ach, tritt nicht zwischen diese und das Licht,
dass es mir dunkelnd in der Seele bricht!


13
Zwischen Rosen und Romantik / Mein Mädchen
« am: Oktober 22, 2014, 20:50:53 »
Mein Mädchen

Du sagst, du brauchst den Zwischenraum,
der grenzenlos von Baum zu Baum
den Wind der Liebe wehen lässt.
Du sagst, wenn Äste sich verweben,
als Zwillingsbaum sich stützend heben,
dann halten sie einander fest.
Du sagst, wir spielten irgendwann
dann beide nur noch Frau und Mann
in falscher, eingeengter Ruh,
und machst, wenn ich dich küsse dann,
damit dich keiner sehen kann,
die Augen zu.


14
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Lob der Genügsamkeit
« am: Oktober 21, 2014, 17:47:59 »
Lob der Genügsamkeit

Wer nie des Adlers Flug empfand,
wer stets von sicherm Strand
des Meeres Weite pries
und von der Hand
des Lehrers wohl geleitet
sich sagen ließ,
wie sich das Land
vom Gipfel aus gesehen
zum Tale weitet,
mag seiner Wege gehen;
er lebe so beengt
genügsam, aber gut,
gewiss, dass ihm der Sonne Glut
die Flügel nie versengt.

(nach dem erneuten Lesen von Goethes "Adler und Taube")




15
One man went to mow / Shakespeare Sonett 116 - Übertragung
« am: Oktober 15, 2014, 20:48:06 »
Shakespeare Sonett 116 - Übertragung

Es gebe, wird ein Pärchen Frau und Mann,
kein Hindernis, denn Liebe ist nicht Liebe,
wenn Änderung sie noch verändern kann,
als ob sie, wenn man geht, zuhause bliebe.

O nein, ein Turm ist sie und Wettermarke
im Sturm, sie wankt in keiner Sturmesböe.
Der feste Leitstern ist sie jeder Barke,
im Wert geheim, trotz ausmessbarer Höhe.

Sie ist nicht Narr der Zeit. Auch wenn der Wangen,
der Lippen Rot der Zeit zum Opfer fällt,
ist Liebe nicht in Jahr und Tag vergangen,
sie trägt bis an die Grenzen dieser Welt.

Beweist mir jemand, dass es das nicht gibt,
So schrieb ich nie, hat nie ein Mensch geliebt.



William Shakespeare
Sonett CXVI

Let me not to the marriage of true minds
Admit inpediments, love is not love
Which alters when it alteration finds,
Or bends with the remover to remove.

O no, it is an ever-fixed mark
That looks on tempests and is never shaken;
It is the star to every wandr'ing bark,
Whose worth's unknown, although his hight be taken.

Love's not Time's fool, though rosy lips and cheeks
within his bending sickle's compass come,
Love alters not with his brief hours and weeks,
But bears it out even to the edge of doom:

If this be error and upon me proved,
I never writ, nor no man ever loved.

Seiten: [1] 2