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Themen - Günter

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1
Das Blöken der Lämmer / Mariechen saß weinend (neu gefasst)
« am: Dezember 06, 2017, 12:07:37 »
Mariechen saß weinend im Garten,
im Grase lag schlummernd ihr Kind.
Mit ihren goldblonden Locken
spielt säuselnd der Abendwind.
Sie war so müd und traurig,
so einsam, geisterbleich.
Die dunklen Wolken zogen
und Wellen schlug der Teich.

Er:
Zum Geier was soll nun geschehen?
Sie hat mich doch selber verführt!
Ich mag nicht ihr Bitten und Flehen.
Dadurch wird nur Mitleid geschürt.
Sie soll beim Kuckuck bleiben,     
dort wo der Pfeffer wächst.         
Mag, was sie will dort treiben,     
denn sie hat mich verhext.
Sie:
Du hast nichts verstanden von allem
und das, was du sagst ist doch Müll.
Es mochte dir damals gefallen.
Ja besser, du wärest jetzt still.
Versetze dich in meine Lage!
Das ist doch bei Gott nicht mehr schön.
Ich tage allein diese Plage,
Was soll nun in Zukunft gescheh’n?
Er:
Ich zahle wohl kaum Alimente!
Was willst du, du kriegst nichts von mir!
Ich habe doch selber nur Rente,
genauer gesagt nur Hartz vier.
Das ist für mich gar nicht vom Guten.
Ich habe dafür keine Zeit.
Nun hüpf doch schon rein in die Fluten!
Mir täte dein Ende nicht leid.
Sie:
Das könnte dir sicher so passen?
Doch nein, das tue ich nicht!
Er:
Ich werde dich trotzdem verlassen,
egal ob dein Herz dir auch bricht.
Sie:
Ich nehme mir einen Anwalt,
der macht dir das Leben schwer.
Er:
Ich ziehe ich nach Sachsen-Anhalt,
dort findet mich keiner mehr.

2
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Abschaum
« am: November 12, 2017, 10:27:15 »
Manchmal sind Suppen auszukochen,
die auszulöffeln wohl nicht schmecken.
Von weitem hat man sie gerochen,
die Ausgekochten, die drin stecken.
Man braucht doch nur, hoch bei den Köpfen,
den Abschaum einmal abzuschöpfen!

Ist darauf der Geschmack gerettet
und die Verdauung auch gesund,
wird auf die Haltbarkeit gewettet,
laut Anschein gar mit gutem Grund.
Mag man die Suppe zwar noch loben,
die Schimmelschicht wächst wieder oben.

3
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Gutmensch
« am: November 10, 2017, 12:55:11 »
Der Gutmensch Teil 1

Die Kirche erschuf von dem Bösen ein Bild
und hat ihm den Namen des Teufels gegeben.
Doch dieser erscheint gar nicht bös’, eher mild,
er trägt so viel Gutes sehr hoch auf dem Schild,
mit dem er uns vortäuscht, es selbst zu erstreben.

Mag es auch vielleicht dieser Teufel nicht sein,
der für alles Böse die Schuld hat zu tragen?
Die Hinterlist tarnt sich mit Heiligenschein,
weil sie nur die Macht hat. Nur sie ganz allein,
so mordet sie alle, die anderes sagen.

Die Macht wächst an Lüge und jedem Betrug,
das sind schon seit jeher die wirksamsten Waffen.
Wer von ihr gekostet hat, kriegt nie genug!
Weil Dummheit ihr nützt, hat sie selber sehr klug,
zum Werk der Zerstörung den Gutmensch geschaffen.

Der Gutmensch Teil 2

Er schärft seine Messer, er spitzt seine Pfeile,
die Scheuklappen nehmen ihm jegliche Sicht.
Blindwütig zerschlägt er in panischer Eile,
gemäß diesem Spruch: Willst du herrschen, dann teile!
So teilt er die Wahrheit, die dabei zerbricht.

Sein Ziel ist das Wachstum, denn alles muss sprießen,
drum reißt er den störenden Weizen heraus.
Er will doch die Vielfalt des Daseins genießen,
dafür sind die Disteln und Dornen zu gießen,
im Glauben an einen viel besseren Schmaus.

Wer wagt es, den Finger in Wunden zu legen,
und sei es mit Absicht, dieselben zu heilen,
der wird attackiert, denn das ist nicht sein Segen!
Er kämpft hasserfüllt, so fanatisch, verwegen,
mit all seinen Kräften, mit Giften und Beilen.

Der Gutmensch Teil 3

Er ist für uns alle als Ziel zu erstreben!
Der Gutmensch ist laut seinem Namen nur gut!
Und mag diese Welt durch sein Tun auch erbeben,
so will er sie und auch sich selber erheben,
denn heilig ist dafür vergossenes Blut.

Der Gutmensch kennt in seinem Innern nur Frieden,
fühlt seine Gedanken und Taten so rein.
Von denkenden Kritikern gänzlich verschieden,
will er seinen Himmel, sein Eden hienieden,
und kann dem, der Wahrheit sucht, niemals verzeih’n.

Er hat seine Wahrheit für alle gefunden!
Wozu braucht er Nachsicht, wozu Toleranz?
Die Mehrheit, die durch Illusionen gebunden,
ihr Wille, durch höhere Kraft überwunden,
fügt sich irgendwann, irgendwie und zwar ganz.

4
Eulenspiegeleien / Sportbegeisterung
« am: November 04, 2017, 18:05:18 »
Sport-(be-)Geister(t)

Man trifft sich an gewissem Ort,
zu huldigen dem Lieblingssport.
Je mehr Begeisterte sich finden,
so mehr muss sich der Sportler schinden.

Das Mühen ist zuweilen grauen-
haft, samt Doping wie auch Leiden.
Groß ist die Freude dran beim Schauen,
sich an der fremden Qual zu weiden.

Und wenn beim Mannschaftssport die Bösen,
die keiner mag, zu siegen wagen,
hat man die Schmach hernach zu lösen,
auf deren Fans drum einzuschlagen.

Mag sein, es treibt die Eitelkeit?
Am Ruhme sprudeln reiche Quellen!
Mir fehlt der Spaß, mich reut die Zeit,
mir fehlen diese grauen Zellen!

5
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Es sprach das Quecksilber zum Salz:
« am: Oktober 27, 2017, 11:53:18 »
Ich rieche nicht, ich schmecke nicht,
doch hat mein Gift sehr viel Gewicht
für alle Menschenkinder.
Ich bin sehr teuer, da ich rar,
sehr flüchtig, was ganz offenbar,
und glänze auch nicht minder.

Entgegnend sprach zu ihm das Salz,
ich bin nur weiß und allenfalls
koste ich auch nur wenig.
Ich schmecke gut und konserviere,
auf dass nichts Qualität verliere.
Wer mich hat, ist ein kleiner König.

Wer mich besitzt, dient meinem Zweck!
So sprach das Queck zum Salz ganz keck.
Wo viel ist, zieh ich mich zusammen.
Ich bin nicht nur schön anzusehen,
beherrsche die, die nicht verstehen,
um meine Diener zu verdammen.

Ich Salz, ich diene nicht dem Bösen!
Im Wasser bin ich aufzulösen,
kann mich so ganz gerecht verteilen.
Ich nähre und ich baue auf
und schütze jeden Lebenslauf,
vermag sogar vom Gift zu heilen.

So stritten an einem Ort,
den niemand kennt, ein Weilchen fort.
Wer konnte dabei siegen?
Das Salz vermag trotz großer Mengen,
niemals das Silber einzuengen.
Muss drum es unterliegen?

6
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Erwachen
« am: Oktober 14, 2017, 13:52:25 »
Wer wach wird aus dem Traum der Illusionen,
erschrickt vor dieser Kälte in der Welt,
die nicht bereit ist, jenen zu verschonen,
der sich der Wirklichkeit nicht stellt.

Der sich nicht aufbäumt gegen alte Lügen,
die ihn vergiften, was die Kräfte schwächt,
der sich bequem will schnellem Vorteil fügen,
mag sich nicht scheren um alles, was gerecht.

Er zieht die Decke der Ignoranz sich über,
doch schützt sie nicht, sie macht nur etwas taub,
denn nichts bewegt sich so, wie es ihm lieber,
dran wächst die Schuld – die seine mit Verlaub!

Wer stellt den Wecker, die Träume zu beenden?
Wer es versucht – Verfolgung steht anheim!
Was kann ich tun, was liegt in meinen Händen?
Dicht und beständig klebt der Heuchel-Schleim.

7
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Ganz langsam
« am: Oktober 13, 2017, 08:53:19 »
So schnell,
wie sich des Menschen Geist versteht,
wird er getrieben von den Winden
des Lebens,
in dem, was sich da um ihn dreht,
ist er drin selber kaum zu finden.

Sein Bild
ist starr wie seine Lehren, die ihn prägen.
Wie eine Münze bleibt er in sich hart.
Wie schwer
fällt es ihm drum, sich kreativ zu regen.
Wie gern er diese Kraft sich spart.

Veränderung ist oft nur mürrisch zu ertragen,
er lehnt sie ab, da sie ihn kritisch hinterfragt.
Wodurch kann er ein neues Denken wagen?
Nur wenn sein Los er permanent beklagt?

Es ist das Eis,
dass, ist es einmal nur durchbrochen,
ihm zeigt, wo neue Horizonte sind.
Ein Luftballon
zerplatz dabei, von Fragen scharf durchstochen,
fällt ab die Maske, worin er noch blind
gewesen und gegängelt war.
Das macht ihm jede Suche klar!

Nur langsam
kann er sich ans neue Licht gewöhnen.
Der Strahl ist hart und bringt auch Ungemach.
Es scheint
als wollte es sein altes Ich verhöhnen.
Die Wahrheit ist - er wird ganz langsam wach.

8
Eulenspiegeleien / Mäh-Trick-Reh-Zell (Metrik-Rätsel)
« am: Oktober 10, 2017, 09:30:34 »
Die Schönheit der wogenden Haselnussfelder,
ist vertan wenn die Säge des Holzfällers tönt.
Der Häher vermeldet den Frevel durch Wälder.
Welcher Unhold hat mich mit den Silben verhöhnt?

Ich steure dagegen im eifrigen Mühen,
nie wieder seh’ ich diese Nüsse erblühen.
Ein vergorener Sumpf lässt die Metrik versacken.
Und ich frage mich, wer kann die Rätselnuss knacken?

9
Eulenspiegeleien / Ich bin meine Insel oder Kritik, die ich mag
« am: September 27, 2017, 18:33:28 »
Einst wollte ich Unsterblichkeit erlangen.
Das Wie jedoch war mir noch nicht ganz klar.
In Schemata des Denkens eingefangen,
erschien ein Weg allein mir offenbar.

Nachkommen sind von mir heran zu ziehen.
Sie tragen mich ins kommend neue Licht.
Doch übertrage ich bei all meinem Bemühen,
das was ich bleiben will, auf andre Menschen nicht.

Heut sind darum Gedanken meine Kinder.
Sie fügen sich und kennen nie ein Widerwort.
Sie freuen mich und schmeicheln mir nicht minder
und folgen mir zu jedem fernen Ort.

Beginne ich, mein Denken aufzuschreiben?
Wer wird es lesen? Wird man mich verstehen?
Kritiken, die verstehen auszubleiben,
nur sie allein, sie machen mir das Leben schön.

10
Eulenspiegeleien / Die Qual der Wahl
« am: September 23, 2017, 22:32:02 »
Ich würde dich gern überzeugen,
wähl’ nur die richtige Partei!
Magst du Plakate mal beäugen,
so sollen sie dein Denken beugen:
Das ist ein Spruch! Der letzte Schrei!

Die Inhalte der Wahlversprechen,
sie sind schon lange nicht mehr neu.
Ver-Sprechen sind nur da zum Brechen!
So wird dein Kreuz sich bei dir rächen,
schenkst du’s dem süßen Lügenbrei.

Nein, so geht es doch nicht mehr weiter!
Es steht nicht gut um uns bestellt.
Die Kandidaten bleiben heiter,
sie sind des Fortschritts Wegbereiter,
weil ihnen alles gut gefällt.

Die bösen Kräfte nicht zu wählen,
ist leicht, weil’s so verbreitet wird.
Erst nach der Wahl wird man dich quälen,
nur was du brauchst, wird dir dann fehlen.
Vielleicht hat sich dein Kreuz geirrt?

Spricht einer Wahres, hat Ideen,
bevor du das begriffen hast,
lässt man ihn doch kein Schräubchen drehen,
er ist schon bald nicht mehr zu sehen
oder auch käuflich angepasst.

Die Wahl ist uns Erholungskur,
nichts Böses darf solang geschehen!
Traust du nicht mehr dem falschen Schwur,
so wähle doch dich selber nur,
dann wird es dir auch besser gehen.

Sieh drum die Wahl als kleines Festchen,
du kannst dich daran kurz erfreu’n.
Magst du Parteien nicht belästjen,
dann male dir dein eignes Kästchen
und setze dich dort selber ein.

11
Ach Natur Vergissmeinnicht / Der Apfel
« am: September 22, 2017, 13:11:58 »
Als Freude für die Augen und die Lippen,
hängt er noch lockend, strahlend im Geäst.
Verlangen weckend, das mich nicht verlässt,
um an der Süße und dem Saft zu nippen.

Nach seinem Fall, vielleicht auch sanftem Pflücken,
liegt, was nicht selten heftig überrascht,
die Offenbarung, wenn man an ihm nascht:
ist er nun sauer oder schafft Entzücken?

Und was wird werden, ist er faul und schlecht?
Genuss und Nahrung sind die schönen Gaben!
Was nützt es ihm, wenn wir uns an ihm laben?
Ich denke, beides ist ihm sicher recht.

Es ist wohl gut, wenn wir ihn lobend ehren
und auch verstreuen, um ihn zu vermehren.

12
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / wissen und fühlen
« am: September 18, 2017, 11:29:49 »
Das Gute ist nie gut allein,
denn jede Münze hat zwei Seiten.
Verstand lebt nie im Glorienschein!
Bedacht mag nur mit Vorsicht streiten.

Der Glaube herrscht sehr stark empathisch,
er wägt nicht, hat nur eine Sicht.
Sein Träger kämpft darum fanatisch,
der das, was sich nicht fügt, zerbricht.

13
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Das weiche Wasser bricht den Stein!
« am: September 05, 2017, 12:01:49 »
Das weiche Wasser bricht den Stein!
Wie fein!
Es braucht dazu allerdings Millionen Jahre
und welche Gewalt hält schon so lange still?

Ich habe das Gefühl,
das Ziel von diesen Erdentagen
ist Spiel, an welchem schwer zu tragen.
Verzagen macht nur schwach!
Ist wach der Geist, der gerne reist
hinauf in weit erträumte Höhen,
zu sehen, alles auszuspähen.
Gedanken in den Wind zu säen.
Zu kämpfen, wo kein Kampf ist nötig,
doch böt ich gern alternativ
die Einsicht, dass auch schräg und schief
ihre Berechtigungen haben.
Sich laben, an dem zu Verzehren,
um zu vermehren jene Kraft,
die schafft und auch zerstört zugleich!
Beides macht arm und macht auch reich.
Doch gleich, wie beides anzusehen,
die Welt wird allem widerstehen.
Und doch, ist es auch wenig nur,
bleibt wohl von jedem eine Spur.
Die Spuren, die der Wind verweht,
solange sich die Erde dreht,
verdeckt sind sie und gut verborgen.
Schon morgen haben sie vielleicht
ganz seicht durch stete Erosion
erreicht, ob Last oder der Taten Lohn,
im Ton, der lange schon versteinert,
mein Leben kunstgerecht verfeinert?

14
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Individualität
« am: September 01, 2017, 23:04:07 »
An jedem Tag Milliarden Wolken, seit Milliarden Jahren. Nie gab es zweimal dieselbe.

15
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Nesseln
« am: August 31, 2017, 11:03:16 »
Er lebte zu gerne auf kuschligen Kissen,
drum hat er die Nesseln um sich ausgerissen.
Doch als er dann alt war, das Leben verflossen,
hat er manches Schöne schon nicht mehr genossen.
Nun liebt er die Nesseln, denn was sie ihm geben:
Ein Hauch von Bewusstsein, noch immer zu leben.

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