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Themen - Sufnus

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Im Gras wispert Hoffnung / Halkyonische Tage
« am: Januar 25, 2021, 17:31:47 »
Halkyonische Tage

Ach, dass ich ein Eisvogel wäre,
über dem Schäumen der wogenden See... (Alkman)


Ihr Gesang war das Gelächter hoher Vögel
in der Brandung der Wolken.
Alle fremden Stimmen hinter der Wand 
der Bedeutung säumten die Ränder des Lächelns.

Betraten wir ihre Augen, so liefen wir auf Glas.
Es lag eine Scheu zu unseren Füßen
wie aus vergossenem Winter.

Die Erinnerung an Kommendes vermaß
die Vergeudung der Freude und
kein Tüddelchen Welt blieb über uns verloren.

"Wer bist Du?", ging unsere Frage
und lag als Schatten im Schlaf der Nacht.

Der Tag aber hallte wider vom Ton der Vögel,
war das Glas unserer weiteren Wege,

und nichts blieb wieder verloren.





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Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Nichts dahinter
« am: Januar 21, 2021, 13:51:34 »
Nichts dahinter

Ein Himmelsfenster weitet sich
zum Ich und seinen Seinsparolen.
Das Weltgeschehn verbreitet mich,
aus tiefem Nichtsein fortgestohlen.

Ein Fall von Einmal-und-nicht-wieder,
die Zeitlichkeit als Bonusspiel.
Das Seelchen: Schmückendes Gefieder
fürs Ding an sich, und hinterm Ziel,

in augenloser Dunkelheit,
fehlt kein Betrachter keiner Leere.
Zwar endlich, aber unbegrenzt

(es fehlt der Rahmen um die Zeit)
bleibt Leben stets das Ungefähre
und wird durchs Sterben nicht ergänzt.



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Das Blöken der Lämmer / Klimawandel mal anders
« am: Januar 17, 2021, 15:53:02 »
Klimawandel mal anders

Ein Schneemann schielt, und seine Rübennase
zeigt schmelzbedingt schon traurig auf halbsechs.
Das schreit nach einer Notfallkryostase.
Das Handy her: Die Kurzwahl meiner Ex!

Und wunderbar, sie geht ans Telefon,
ich liebe es, wenn Pläne funktionieren!
"Was willst denn du!?", bei ihrem Eiseston
müsst selbst ein Yeti jämmerlich erfrieren.

Schon schluckt den Garten eine Gletschermasse,
ein Mammut schaut verdattert (Pleistozän!)
auf meines Nachbarn schicke Dachterasse
und, ei, der Schneemann hat die Nase schön!


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Eulenspiegeleien / Ypsilon
« am: Januar 17, 2021, 15:38:35 »
Ypsilon

Männersucht nach Streit und Waffen:
Wollen ihren Status straffen,
um mit Keule, Colt, Kanonen
Würstchen-Egos zu belohnen,
sind dabei so dumm wie Stroh:
Napalm, Zündholz, Feurio!

Tja, dank dieser Männermasche
brennt das Paradies zu Asche.
Dies lässt zwanglos daran denken:
Lasst nur Fraun das Weltschiff lenken.
Die Idee ist zwar gescheit,
dennoch führt sie nicht sehr weit.

Will man solches je lancieren
und im Plenum diskutieren,
ist - da hilft kein kluges Wägen -
stets die Hälfte strikt dagägen.
F-i-c-k-t euch drum nur selbst ins Knie,
heißt die Exitstrategie.

P.S.:
Und betrachtet man den Eifer
dieser Zeilen voller Geifer,
ist der Autor (sehr verdrieslich)
völlig klar als Mann erschließlich.




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Eulenspiegeleien / Das verkannte Genie
« am: Januar 15, 2021, 09:54:30 »
Das verkannte Genie

- ein Contrerime -

Es gibt zu viele alle andern,
das ist der Grund für meinen Weltverdruss!
Ich könnt allhier in höchsten Sphären wandern,
doch plagt mich ständig fremder Stuss.

Will heißen: Jedermann verzapft nur Mist!
Bloß meine Geistesgaben strahlen,
denn jeder sonst ist ein Bovist:
Ich bin am A r s c h (notiert für die An(n)alen).



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Das Blöken der Lämmer / Noch'n Punschlied
« am: Januar 14, 2021, 17:11:15 »
Noch'n Punschlied

Der Schnee fällt aus dem Himmel
auf meinen PKW,
der so zum weißen Schimmel
mutiert, ojemine!

Ich lass die Karre stehen
und schreit mit Eiseszeh
durch meterhohe Wehen,
ach grüne Welt, ade!

Und wie ich so erkalte,
erwächst in mir der Wunsch,
dass ich ins Bett mich falte
samt heißem Brandypunsch.

Drum Prosit, meine Lieben,
denn ihr seid (mächtig schlau!)
daheim im Bett geblieben
und schon vor Zwölfe blau.






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Zwischen Rosen und Romantik / liebe in den zeiten der cholera
« am: Januar 14, 2021, 16:28:49 »
liebe in den zeiten der cholera

beim aussterben kommt man sich näher
jeder kuss ein chicxulubschmatzen
deine hand halten darling und die kinder
mit zukunft bezahlen

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Wiesengeflüster / Lyriklesetipps :)
« am: Januar 06, 2021, 13:32:45 »
Ihr Lieben!

Ich hab mir heute mal einen Spaß daraus gemacht, mir zu überlegen, welchem der in diesem Winter aktiven Wiesengewächse ich wohl welchen Lyrikband empfehlen würde... wobei ich versucht habe, mögliche Lesevorlieben zu berücksichtigen und eher etwas unbekanntere oder niedrig beauflagte (aber trotzdem natürlich sehr gute!) Werke herauszusuchen, damit möglichst keiner von Euch schon im Besitz des Lesetipps ist... ob das wohl geklappt hat? 
Jedenfalls habe ich wohl eindeutig zu viel freie Zeit ;D

Wie dem auch sei - es kam die folgende Liste dabei heraus:


eKy - Albrecht Haushofer - Moabiter Sonette - C. H. Beck

gum - Peter Gan - Ausgewählte Gedichte - Wallstein Verlag

Agneta - Kornelia Koepsell - Die Mundharmonika - Edition Faust

Jenny - Peter Rühmkorf - Aufwachen und Wiederfinden - Insel Verlag

AL - Lisel Mueller - Brief vom Ende der Welt (zweisprachig dt./engl.) - MaroVerlag

Hans - Andreas Reimann - Das große Sonettarium - Connewitzer Verlagsbuchhandlung

ACL - Paul Maar - JAguar und NEINguar / Gedichte von Paul Maar - Verlag Friedrich Oettinger

Rocco - Philipp Luidl - Das Wort beim Wort genommen - Maro

Copper -  Peter Maiwald - Ich ging den Worten auf den Leim - Edition Virgines

Wolfmozart - Gertrud Kolmar - Liebesgedichte - Insel Verlag

Phoenix - Eugene Ostashevsky (Übers. M. Rinck / U. Wolf) - Der Pirat, der von Pi den Wert nicht kennt: Gedichte englisch-deutsch - kookbooks

Ylva - Anne Dorn - Jakobsleiter - poetenlagen Verlag


Und um noch die offensichtliche Frage zu beantworten: Was ist mein Lesetipp an mich selbst? Nun ich werde mir wohl als nächstes von Carolin Callies "fünf sinne und nur ein besteckkasten" anschaffen. :)

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Wiesengeflüster / Spam auf der Wiese
« am: Dezember 27, 2020, 14:15:04 »
Das Verhalten von Grüngold ist ein typisches Trollverhalten, wie man es in Foren schon immer studieren kann.
Dabei ist es offensichtlich nichts "Persönliches" und gegen dieses Forum gerichtetes. Als Rotgold hat der selbe "User" auch auf dem Gedicht-Eiland gespammt.
Man muss immer vorsichtig sein, den "Internetauftritt" mit der realen Person gleichzusetzen, aber wäre die Person, die hier als Grüngold angemeldet ist, im wirklichen Leben auch so, müsste man wohl von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung reden. Interessant ist, dass gerade User, die sich bemühen Grüngold entgegen zu kommen, wie hier Copper und eKy, oder im Gedichte-Eiland Sebastian, von Grüngold besonders nachdrücklich vor den Kopf gestoßen werden.
Leider kann man hier wohl durch Diskussionen nichts gewinnen.
Ich werde mich hier mal etwas zurückziehen und schauen, ob der Grüngoldbefall des Forums durch Ignorieren oder eine Verbannung oder weil Grüngold ein anderes, für ihn ergiebigeres Opferforum findet, wieder zurückgeht. Ich bin dabei vorsichtig optimistisch.
Euch ernsthaften Mitnutzern eine schöne Zeit! :)
LG!
S.

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Eulenspiegeleien / Schöne lyrische Bescherung
« am: Dezember 25, 2020, 17:01:03 »

Schöne lyrische Bescherung

Hohoho:
Mach dich selber froh!
Schnell paar Reime hingewichst,
fertig ist das Festgedixt.
Häng es in die Krissmestann,
aber nicht dich selber dran,
denn von deinem Geistgewicht
selbst die dickste Fichte bricht.
Also juble, dichte, kräh:
Frohe Weihnacht, tätärä!

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Zwischen Rosen und Romantik / Berührt
« am: Dezember 25, 2020, 16:54:07 »
Berührt

Trägst Du unterm Mondverführen,
aller Nächte weit,
mehr als die Berührung spüren
in mein Traumgeleit?

Streich das Haar, das Sehnsuchtswehen,
von der Schulter schwer,
tastend durch das Dunkel sehen.
Sterne, Strand und Meer.

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Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Versuch über die Kunst
« am: Dezember 19, 2020, 15:49:26 »
Versuch über die Kunst

Sonette schreiben? Keine Kunst!
Der Herztakt wird beim Reim verstellt.
Statt sinnbeflügelt: sprachgebügelt,
die Lust in feste Form gefasst.

Der Geist, als Gast im Kuckucksnest
aus Imagination und Welt,
ist den Verlusten anvermählt,
die uns das Schöne spüren lässt.

Von weit her kommt, was uns bewegt:
So sternenalt in dem Asyl

der Ichmaschine Mensch geborgen

und dort zum Nießbrauch hinterlegt.
Die Schönheit, dieses Hasch-mich-Spiel,
verleiht dem Dasein seinen Morgen.






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Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Atheistisches Credo III
« am: Dezember 15, 2020, 09:06:37 »
Atheistisches Credo III

Im Kindsein hat Gott mich zum Engel geglaubt,
dann wurde er dafür zu alt.
Und ich, seines Hoffens und Glaubens beraubt,
erwachte zur Menschengestalt.

Und Gott wurde sterblich in meinem Geist,
und ich wurde schön, was das gleiche verheißt,
und die Welt blieb die Welt ins Dunkle gestellt:
Ein Hund, der aus Albträumen Mondnächte bellt.

Und die Welt ist, was fällt, auch sternenbestaubt,
und Gebet ist, was gläubig verhallt.
Im Kindsein hat Gott mich zum Engel geglaubt,
dann wurde er dafür zu alt.






119
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Atheistisches Credo II
« am: Dezember 14, 2020, 15:07:37 »
Atheistisches Credo II

Ich glaube, mein Gott
ist gar kein Gott.
Sonst wäre er ein Wort.
Aber Gott ist kein Wort.

Gott ist ein Leerschlag
auf einer weißen Seite
in einem heiligen Buch,
das leider niemand lesen kann,
weil es ungeschrieben bleibt.


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Inspiriert natürlich von AL :)



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Wo Enzian und Freiheit ist / Fast ein Weihnachtswunder
« am: Dezember 13, 2020, 18:29:17 »
Fast ein Weihnachtswunder

Das Kandelabern der Kerzen
vom ewigen, ewigen Schein,
das ging, ach so sehre zu Herzen
dem Mottenkind zierlich und fein.

Das machte sich auf die Reise,
der Weg in das Licht war so lang,
es zog immer engere Kreise,
halb freudig und halb herzensbang.

Doch half kein Kreisen und Drehen:
Das Schicksal erwürgte das Glück.
Den Schein sah die Motte verwehen,

flog traurig ins Dunkel zurück.





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