Beiträge anzeigen

Diese Sektion erlaubt es ihnen alle Beiträge dieses Mitglieds zu sehen. Beachten sie, dass sie nur solche Beiträge sehen können, zu denen sie auch Zugriffsrechte haben.


Nachrichten - Rocco

Seiten: 1 ... 16 17 [18] 19
256
Eulenspiegeleien / Re: Ypsilon
« am: Januar 18, 2021, 01:30:49 »
Hallo Sufnus,

als ich dein Gedicht las, fragte ich mich, was würdest du zu Hitler sagen? Hitler: ein armes Würstchen?

Ich frage generell, ob sich jemand, etwas, mit Marx auskennt? Wenn nicht, empfehle ich das Manifest.

Kriege und Gewalt haben wirtschaftlich/ politische Ursachen. Daran ändert sich wenig, wenn eine Frau regiert. Sieht man aktuell bei Merkel, deren Politik Großunternehmer begünstigt. In diesem Zusammenhang gibt es einen charakteristischen Spruch: Jesus hat Armut gepredigt, Merkel hat sie verwirklicht.

Ich will aber niemandem meine Sichtweise aufdrücken.

Zum Gedicht: Frauen brauchen mehr Rechte, zum Beispiel: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.

Es ist gut, wenn ein Gedicht zu eigenen Gedanken anregt.

Danke dafür!

Einen schönen Abend

Rocco

257
Neues vom Wind / Re: R.I.P. Norbert
« am: Januar 16, 2021, 17:02:20 »
Guten Tag Hans,

mein Beileid. Zwar kenne ich ihn nicht, weiß aber, wie es ist, Freunde zu verlieren.

Kopf hoch!

Rocco

258
Wiesengeflüster / Re: Lyriklesetipps :)
« am: Januar 15, 2021, 20:23:24 »
Guten Abend, Sufnus!

Luidl kenne ich nicht, werde mir aber sein Buch durchlesen, mal sehen, was es mir bringt.

Ich selbst habe viel gelernt bei Rose Ausländer. Mein erster Leseeindruck war aber negativ. Sie kam mir "verrückt" vor. Das lag aber an ihrer Kunst, Sprache zu verdichten. Etwas, was du, Sufnus, auch beherrschst.

Du wirst aber ihre Bücher kennen? Wenn nicht, empfehle ich: Gelassen atmet der Tag.

Ihre ersten Bücher sind (mir) zu esoterisch, später hat sie verständlicher gedichtet.

Übrigens: ein Grund, warum ich Celan meide, ist, seine Sprache. Ich verstehe sie nicht. Und wenn ich mehr über eine Sprache, als über den Inhalt, nachdenken muss, habe ich keine Lust mehr.

Rose Ausländer, zum Abschluss, hatte ein gutes Auge für das Wechselspiel zwischen Inhalt und Form. Die Form passt wie ein elegantes Kleidungsstück zum jeweiligen Inhalt.

Dir einen schönen Abend

Rocco

259
Hallo Erich,

du sprichst zwar von dir, berührst aber ein allgemeines Problem. Deine Gedichte sind, mein Eindruck, auf Dialog aus. Warum? Weil sie zum Widerspruch oder zur Ergänzung reizen.

Vielleicht fühlt man sich, als Leser, dem Thema nicht gewachsen? Mir fällt auf, dass meine Kommentare sehr abflachen, wenn ich nicht über meine Lieblingsthemen rede. Zuweilen schieße ich auch am Thema vorbei, weil ich keine Ahnung habe.

Mich beschleicht oft das Gefühl, ein Recht auf Dummheit haben zu müssen, schon aus Selbstschutz vor Überforderung. (Eine steile These, aber ich meine damit NICHT, auf Dummheit beharren!)

Meine Einschätzung: Manche Autoren sind die Opfer ihres Erfolgs. Sie haben sich kratertief in ein Thema eingearbeitet und wundern sich, dass sie - zwar Leser - aber keine Kommentare bekommen.

Wie man dieses Problem lösen kann, weiß ich nicht.

Ich selbst kommentiere immer so gut ich kann. Auch wenn ich als Trottel erscheine. (Das ist KEINE Koketterie! Das ist blanker Realismus!)

Allerdings lebt ein Forum vom Dialog. Ist man Mitglied eines Forums, sollte man auch an sich selbst Ansprüche haben, wie etwa, ein Gedicht zu kommentieren, das einem nicht liegt.

Allgemein: Wer sich in ein Forum begibt, kann darin umkommen.

Dir und dem Forum: Ein Frohes Neujahr

Rocco

260
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Re: Einfälle und Reflexionen, 2019
« am: Dezember 30, 2020, 23:13:11 »
Hallo Erich,

danke für dein Verständnis! Ich habe mich um kluge Gedanken bemüht - lassen wir das mal so stehen!

Die Abstände habe ich gemacht, weil man die Einfälle für sich alleine lesen soll. Leider weiß ich nicht, wie ich das einfacher und besser lösen sollte.

Plane ein Buch zu veröffentlichen; daher überarbeitete ich derzeit viel und schreibe kaum neue Texte.

Einen schönen Abend

Rocco

261
Zwischen Rosen und Romantik / Re: Berührt
« am: Dezember 30, 2020, 23:02:54 »
Hallo Sufnus,

ein verdichteten Text, der Kopfkino auslöst.

Ich denke an ein Liebespaar, das sich in romantischer Kulisse trifft.

Zwar spricht das Gedicht von Mondverführen, was man als Ausdruck von Erotik verstehen kann, gemeint ist aber wohl eher mehr als das. Der Mond, in der Romantik, steht auch für Sehnsucht. Mehr als die Berührung spüren, heißt auch, verstanden verden. So verstehe ich die Berührung des Titels. Einerseits: Nähe (körperlich) und andererseits: seelisch. Das Lyrik. Ich will erfasst werden, es will geliebt und verstanden werden.

Schöne Verse, im wahrsten Sinn des Wortes.

Auch dir, lieber Sufnus, einen guten Rutsch!

Rocco

262
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Webwerk
« am: Dezember 30, 2020, 22:46:25 »
Guten Abend Erich,

ein kompaktes Werk lese ich hier, fast wie in Stein gemeißelt.

Im weitesten Sinn spricht das Lyrik. Ich über Vorurteile, die sich, wenn nachgeprüft, bestätigen oder auch nicht.

Die beiden letzten Strophen drücken eine gewisse Unsicherheit aus: man kann an der Einsamkeit reifen, ähnlich wie Robinson auf seiner Insel, der vom Lebemann zum ernsten Mann reifte.

Nur ein kleiner Einwand: die tumben Schergen können alles zerstören. Heißt: jeden vernichten. Man überlege nur, was Lügner und Hetzer im Netz für Schaden anrichten können. Da gehen Existenzen kaputt!

Anregender Text!

Dir einen guten Rutsch (auch an das restliche Forum!)

Rocco

263
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Einfälle und Reflexionen, 2019
« am: Dezember 30, 2020, 22:24:54 »
Ich behaupte nicht
das Abendland
ginge davon unter -

aber Tee mit:

Zucker und Milch und

Zitrone?!
----------------------------------------
"Abenteuer sind..."

Meine feste
Burg
----------------------------------------
"Vor Aberglauben schützt
kritisches Denken."

Je nach Geschick und Glücksstern
----------------------------------------
Entweder sind deine Absichten gut oder
lauter
----------------------------------------
Alarm


Wie ein Wecker
klingt
meine Stimme -

kann mich wer
drücken?
----------------------------------------
Alarmismus

ist genauso tauglich und sinnvoll
wie Kuhglocken
um die Hälse
von Katzen
----------------------------------------
Alle


Manche legen
ihre Hände
in den Schoss

Manch anderer
streift
die Ärmel hoch

Alle
träumen
auf ihre Weise
----------------------------------------
Stärkste Aphorismenbände


Die Zarten
die Leser mit Autoren
verbandeln
----------------------------------------
Aphorismen dichten


Auch die Tage
der keine Spuren hinterlassen
hinterlassen Spuren
im Autor
----------------------------------------
Aphorismensammlung


Sammelbüchse
voller
Kraut und Rüben
für die Lesehasen
----------------------------------------
arbeiter in mattem lampenlicht


arbeiter in mattem lampenlicht
arbeiter die werkhalle
am abend in mattem lampenlicht
am abend an dem fließband
die fabrik die werkhalle
die fabrik an dem fließband

arbeiter in mattem lampenlicht
am abend in mattem lampenlicht
arbeiter die werkhalle
die fabrik die werkhalle
am abend an dem fließband
die fabrik an dem fließband

die werkhalle am abend
in mattem lampenlicht die fabrik
an dem fließband arbeiter
in mattem lampenlicht die fabrik
an dem fließband arbeiter
die werkhalle am abend
----------------------------------------
Aufhetzer: Gruselmärchenerzähler

----------------------------------------
Aufstieg


Nur-Kalenderspruchlieferer
nur-Zeitungsblattaphoristiker
nur-Aphoristiker mit schmalem Werk -
 
dann
nach dem Tod:

----------------------------------------
Ausrede


Ein Vergleich
sollte er auch stolpern
ist darum noch kein -
schreib es hinter deine Ohren -
Frankenstein!

----------------------------------------
Aussichten rosig - Probleme rosig

----------------------------------------
Begeisterung


Wo er hin-
tritt der Gärtner
ist das Unkraut hin
und weg
----------------------------------------
Bildhauer!


Einmal unachtsam -

gleich die ganze Figur
ruiniert
----------------------------------------
Einen Bock in die Pfanne
hauen
----------------------------------------
Werfen um sich mit Brandsätzen:

Soldaten
Terroristen
Satiriker
----------------------------------------
Leidgekrümmter Bruder


Du
leid-
gekrümmter Bruder:
immer grün und gelb
vor Neid.

Du Banane
----------------------------------------
Sechsundzwanzig Buchstaben
machen vielleicht
einen Roman aus -

aber kein Tagebuch
----------------------------------------
Sag nicht: Chaos - frag: wessen Ordnung?
----------------------------------------
Der Clown mit seiner kurvigen
Sahnetorte
----------------------------------------
"Auch das Leben eines Dichters
dreht sich im Kreise."

Seiner Anhänger um die ganze Welt
----------------------------------------
Du


Die Wurzel meines Glücks -

angefressen
----------------------------------------
Immer interessiert an Ecken und Kanten:

Gärtner
Schreiner
Biographen
----------------------------------------
Egozentrik


Im hintersten Herzenswinkel
der kleinste
Bezirk
mit dem größten
Weltgeltungsanspruch
----------------------------------------
Ein Einstein
an verpassten
Gelegenheiten
----------------------------------------
O Eisprinzessin
du verziehst keine Miene
trotz verpatzter Kür.

Du Vollprofi! Selbst im Bett
gibt's nur noch Vorstellungen
----------------------------------------
Die Erde


Auf dem heißen Stein der Zeit nur ein
Tropfen
----------------------------------------
"Er - einer der wenigen
die zum dichten
kein Talent haben."

Und es trotzdem
nicht tun
----------------------------------------
Die gefährlichsten Exhibitionisten
entblössen
erigierte Zeigefinger
----------------------------------------
Vergangene Tage kann ein Feuilletonist
nicht wiederbeleben -

aber er kann dafür sorgen
dass sie nicht verblassen
----------------------------------------
Knifflige Frage


Kaum befreundet mit dem Luchs
fragen sie die anderen Gänse:

"Wer stahl den Fuchs?"
----------------------------------------
Freiheit

Für Jürgen Wilbert

Gedichte ergeben
richtig Zweck
haben sie keinen

richtigen Zweck
sondern einen

guten
----------------------------------------
Frühling


Wenn der Bock im Beete schreit
ist der Gärtner nicht sehr weit!
----------------------------------------
Gedankenlosigkeit


Wahrheit schließt nicht Dummheit aus
verlässt die Wahrheit nackt das Haus
----------------------------------------
Gefallen


Ansichten
fielen mir
aus dem Rahmen
und das wiederholt
sagst du mir

Ein Kunststück
wäre das ausschließlich dann
antworte ich
wären meine Rahmen

eisenhart
----------------------------------------
Gemäß: die schneid-
ende Vokabel
----------------------------------------
Gerade noch


Mein Leben
wie die Anzeige
meines Weckers
blieb gerade heute
stehn

Ausbessern werde ich
ihn
morgen oder übermorgen
keinesfalls

Heute hat er mich
endlich

aufgeweckt
----------------------------------------
Geschichte


Ein
Ort
wo
jeder
über
Opfer
verfügt
----------------------------------------
Hennen: große Küken
ohne

Haltung
----------------------------------------
Herbstwind
Beim Boccia meine Hände
älter als ich
----------------------------------------
Herrlich!


Ein Glas Champagner in einem Zug
trinken
----------------------------------------
Sei nicht hochnäsig!


Jede Tatsache
hat einen Boden -

der birgt
ungeahnte

Höhen
Tiefen
----------------------------------------
Holzweg und Sackgasse:

Optimismus und Pessimismus
----------------------------------------
Jung und unvollkommen


Du sagst:

auch du spürst
dass du unvollkommen bist
und noch jung

da könne man ruhig
zwei Augen zudrücken

Einverstanden sage ich

Warum aber die Klage
du könntest dich nicht finden?
----------------------------------------
Kaffee - duftende Lebensfreude
----------------------------------------
Seltsam: Alle mögen Kaffee mit Schnaps
aber keiner Schnaps mit Kaffee?!
----------------------------------------
Eine Kaffeepause ist eine Schachpartie:
Zug um Zug nähert man sich dem Ende -
einerlei ob man...
----------------------------------------
Kaffeepause


Über
den Tassen
in unseren Händen
sammeln sich Duftwolken -

siebthimmelhoch
und jenseits all der Worte
bewegen wir
unsere Lippen
----------------------------------------
Mein Kater spielt
in der Blumenvase
verstecken

An der Tür fordern Mäuse
mit Schauerstimmen: Trick or Treat!


(Die ersten drei Zeilen: Rocco Mondrian,
die beiden letzten Allen (Al) Staunton.)
----------------------------------------
"Ein Griff ins Klo."


Gottes Werk auch ohne
Luzifers Beitrag
----------------------------------------
Kneipenabend


Die volle Flasche
vor dem leeren Glas -

schnarchte
----------------------------------------
Keine unmenschlichsten
Kontrollen
sind unmöglich
an den Staatsgrenzen

des eigenen Horizonts
----------------------------------------
Kunst


Dichter dienen
der Sprache -

das
ist ihre Art der Freiheit
die ihnen überlässt
wie
----------------------------------------
Künstler


Sind
keine
Beichtväter -

ihre
Absolution
ist
umsonst
----------------------------------------
"Echte Kurzgeschichtenautoren..."

Sind einseitig
----------------------------------------
"Liebe macht blöd im Kopf

sogar hier auf dem Markt -
Äpfelchen und Melonen.
Wo zupacken?!"
meint er zu seiner Kurvigen
deren Blicke ihn durchbohren

denn wie er schaut
und spricht
meint er...
----------------------------------------
Lieblingsgedanken

sind wie Schoßhunde -

und ebenso

aufdringlich
----------------------------------------
Ein Hans Mampf in allen
Gängen
----------------------------------------
Der moderne Mann -

ein
hysterisches
Weibchen
----------------------------------------
Das Manuskript das ich halte
gibt mir Kraft
----------------------------------------
Die frühe Mausefalle fängt den
Zeh
---------------------------------------------
Melancholie: die Düsternis am Tunnel-
beginn
----------------------------------------
Verurteilen kann einer nur Menschen die er
versteht
----------------------------------------
Wie wohl die Menschenbilder
der Sterne
aussähen?
----------------------------------------
Menschlichkeit


das Maß an Herzenskälte
das es erlaubt
Schrecklichem
mit Köpfchen

zu begegnen
----------------------------------------
Misstöne: Ton -
abfälle
----------------------------------------
HIER                                                                   DER
IST DIE                             MITTE                     GESELLSCHAFT       

MITTE                                                                MITTE

DER                                                                     IST
GESELLSCHAFT            MITTE                      HIER
----------------------------------------
Montag


Ein fürchterliches Donnern am Himmel
und Regnen in seiner Hose
*******************************
Nüchtern gesehen


Als ihm stieg sein Magen zu Kopf -

fand der Künstler
genügend Schnapsideen

verwirklicht
*************************
Paradox


Wer
klug
ist
braucht
keine

Logik
**************************
Paradox


Vertrauen auf Glückssterne -

Atheisten
*****************************
Das Hinterzimmer des Parlaments
ist der Plenarsaal des großen Mannes
*************************
Der Pessimist: ein Frustmolch
*************************
Politik


Um Tretminen und Fettnäpfchen
ein Eiertanz
************************
Pubertät


Im Leben die Etappe
in der sich nicht
ohne Erklärung
der Frage
leben lässt:

Ist der eigene Lebensweg

richtig
oder
wahr?
************************
Rampenpfau- und Gockel
************************
Michaels Ratte


Michaels Ratte knabbert am Lattenzaun.
Michael: Lass ab! Lass ab!
Michaels Ratte ätzt: Mann! Mann! Mann!
Michael: Na! Na! Na!

Michaels Ratte kämmt ihre Haare,
Michaels Ratte hamstert Karamalz
für traurige Nächte;
Michaels Ratte schmachtet nach Latten.

Michael: Dann schmatz halt Latten - du Ratte!
Michaels Ratte knabbert Latten.
Michael: Ratten, die an Latten knabbern,
haben nicht mehr alle Latten am Zaun.
************************
Schriftliches reflektieren


Worte für die Nachwelt
zum Spiegeln
***********************
Als ein Reicher hörte,
keiner solle irgendwen mit Steinen bewerfen,
sagte er zu seinem Sohn:

"Gut so, denn bei dem Karatwert...!"
***********************
"Reime können mich echt gerne haben",
sagte einst ein Poet.
"Denn ich muss sie gerne haben,
wie aufdringliche Hunde."
***********************
rosenblätter zupf-
end warte ich auf dich.
kalt die menüs.

da bist du ja… hier -
für dich: frischer blattsalat
***********************
"Keiner fällt irgendwem gerne in die Hände"
sagte der Schmöker.

Da wurde er von einem verständigen Leser ergriffen
***********************
Der Schriftsteller

dichtet
indem er
den Boden
seiner Manuskripte
beackert.

Hoffentlich riecht
das Ergebnis
nicht nach einem Bock!
************************
Leidvoll
ist nicht
der erste Schritt

sondern

der erste
mit Wissen begründete
************************
Schwächere
grün und blau
schlagen
bringt jede Menge Farbe
ins graue Leben -

sagte der Einstein der Idiotie
************************
Seinen inneren Schweinehund ablehnen -

darum mit allen Autoritäten
Krieg?!
************************
Mit dem Regenbogen
auf den Saiten
der Wolke
spielen
************************
Spitzenpolitik ohne Filz -


Führungsanspruch
und nichts
dahinter
************************
Sterben


Der
Körper
gibt
seinen
Geist
auf
************************
Suche

deinen Glücksstern

in der Gesellschaft
oder
in dir

einmal wirst du gesellig
einmal groß
************************
Süßer wähnen


"Das Leben ist ein bitterer Apfel -
nichts zu machen"
meinen

zu denen
die reinbeißen müssen

jene
die ihn süßer wähnen

weil sie ihren Senf zu tun
************************
Fallende Tage


Tage fallen
vom Jahresweiser.
Natur verblüht.

Sprich abgewogener,
tritt auf - fester!

Sei keines der Blätter
im Wind!
************************
Ein kluger Täter macht
einen Krimi und das Licht aus
************************
Unerfüllt


Glaube ver-
setzt Berge
doch
wie er sich auch verbreitet

füllt er keine Wissenslücke
************************
Unhöflich, Kannibalen zu fragen,
ob sie im Keller Leichen halten.

Ein Mann, wer selbst jagt!
************************
nach unwettern

ein liebes wort
zwischen uns
nach unwettern
ein leuchtender regenbogen
nach unwettern
zwischen uns
ein liebeswort
************************
"Nur die nackte Wahrheit provoziert."

Anständig
***************************
Wenn es das gäbe:

ein Fundbüro
für versäumte Gelegenheiten
einen Anschlusszug
für verpasstes Glück
eine Brille
um Wünsche
besser zu erkennen
*************************
Wer für die Suppe eine Gabel nimmt
greift auch mit dem Löffel zur Weisheit
**************************
Wichtig


In deiner Haut so leer, so nichtig?
Nimm dich lieber ernst,

als wichtig!
***********************
Als junger Wilder

diskutierte ich
mit erhobenem Zeige-
finger
später nicht mehr.

Es sei unhöflich
in Gesellschaft
in der Nase zu bohren
***********************
Berühmte letzte Worte:

"Wir sinken nicht, der Seeboden ankert bloß kurz am Schiff!"
************************
Klare Worte und klarer Wein -

zuviel davon macht besoffen
**************************
Den Zeitgeist
kann man sich
nicht aussuchen -

wohl aber
ob man der Zeit
mit Geist

begegnet
***************************
In mein Zimmer

dringt
das Licht des Mondes
und das Miauen
der Katzen -

das wie jede klassische Musik
kreativ werden lässt.

Endlich
erkenne ich
wohin
mit den Löchern
in meinen Schlappen
**************************
Das Zitat traf ins Schwarze: Ein Griff in die Latrine
**************************
"Jede Zitatsammlung ist zum Gähnen
abwechslungsreich."

Ausnahmen sind gesucht




264
Ich bin angekommen / Re: Morgengruss in die Runde
« am: November 27, 2020, 05:03:13 »
Hallo Sufnus,

danke für dein Vertrauen!

Der Unterschied zwischen uns ist der, dass ich sehe, wo ich Baustellen habe und du kannst das, noch, nicht sehen.

Über Versmaße habe ich mir lange Zeit nicht den Kopf zerbrochen, weil ich mal eine Diskussion mit einem Vertreter der Klassik hatte und er behauptete, es gäbe "lyrische" Wörter. Meine Entgegnung: Wenn ich bestimmte Wörter nicht verwenden kann, weil sie "unlyrisch" sind, dann brauche ich keine Klassik und kein Versmaß.

Erst jetzt bemühe ich mich darum.

Jetzt weiß ich, dass es den Jambus gibt und den Anapäst, sowie den Trochäus und den Daktylus.

Hätte ich das vorher wissen können? Ja, hätte ich, habe es aber nicht. Zudem: Wissen und Können sind zweierlei.

Einen schönen Abend

Rocco

265
Verbrannte Erde / Karl Dall
« am: November 27, 2020, 04:48:50 »
1941 bis 2020




Fehlen wird seine durchgeknall -
te Art. Es ging der Spaßmacher Karl Dall.
"Millionen Frauen lieben mich"
sang er. Sein Tod: Im Herz ein Stich.

266
Haiku und andre japanische Formen / Re: Herbsthaikus
« am: November 27, 2020, 04:19:52 »
Hallo Leute,

wenn ihr erlaubt, zwei Vorbemerkungen:

ein Gedicht ist ein Gedicht.

Auch Haikus sind Gedichte, aber mit Besonderheiten.

Deine Beispiele, Sufnus, erzeugen alle Nachhall, weil man über sie nach- und weiter denken kann. Genau das sollen Gedichte. Vor diesem Hintergrund ist die Haikufrage zweitrangig. Gedichte sind Gedichte.

Was macht ein Haiku aus? Ehrliche Antwort: Selbst ein Japaner könnte dir nur sagen, was ein gutes Haiku für ihn selbst ausmacht.

In Japan gibt es verschiedene Haiku-Schulen, die alle etwas anderes sagen.

Wahr ist auch, dass es vier große Klassiker gibt, an die sich die Mehrheit orientiert, aber eben nur orientiert.

Die Bedeutung der großen Klassiker besteht darin, dass sie das Haiku erneuert haben, jeder auf seine Weise. Wobei jeder Klassiker, für sich in Anspruch nahm, ganz genau zu wissen, was ein gutes Haiku von einem schlechten unterscheidet.

Ok, was sind Merkmale eines guten Haiku?

Ich behaupte (und nicht: man sagt!), ein gutes Haiku versucht dem Geist eines Haiku nahe zu kommen.

Keine Bange, jetzt wird es nicht esoterisch!

Der Geist besagt, dass man sinnlich schreiben soll. Japaner sind konkret und dann erst abstrakt. Wir Europäer sind gern abstrakt und dann erst konkret. Will sagen: Ein Japaner schreibt erst etwas über verblüte Rosen, bevor er einer verflossenen Liebe nachtrauert. Wir Europäer schließen, umgekehrt, von der verflossenen Liebe auf die welken Rosen.

Ein Haiku sagt nicht mehr als nötig. Wir Europäer glauben, die Japaner seien Erbsenzähler. Warum? Bei uns gibt es die Vorgabe, ein Haiku habe aus 17 Silben zu bestehen. Erstens zählen Japaner keine Silben, sondern, wenn überhaupt, Moren. Und zweitens hat japanisch viele kurze Wörter. Heißt, ein Japaner, wenn er spricht, kann, ohne darauf zu achten, mühelos in Haikus reden. Wunder der Sprache!

Japaner haben Listen mit Signalwörtern. Spricht ein Japaner von Amseln, meint er nicht allein Vögel, sondern auch die symbolische Bedeutung. Beispiel: Im Deutschen verwenden wir die Aster. Das ist eine Herbstblume, die auch Vergänglichkeit meint. Solche Listen bräuchten wir auch.

Haiku, ursprünglich, behandelte nicht die Natur, sondern Themen aus der Natur. Eine, in Japan, noch heute andauernde Diskussion. (Soll man ursprünglich dichten, oder modern.)

Ein Haiku soll authentisch sein. Heißt, er soll berühren. Bei uns würde man sagen: Herzschmerz. Ist aber zu stark verkürzt. Daher: der Haiku soll eine Einladung an den Leser sein, sich mit den Gedicht zu identifizieren.

Daraus folgt: Das Haiku lehnt alles Künstliche, Posenhafte, Affektierte ab. Es muss alles authentisch sein. (Echt, wahr, natürlich.)

Das ist meine Einschätzung. Ein Japaner würde noch den religiösen Aspekt hervorheben. Und sicher noch anderes.

Was will ich sagen: Ein Haiku ist ein Gedicht. Hat man ein Gedicht verfasst, ist das gut. Berücksichtigt man noch den Haiku-Geist, ist das besser.

Ich hoffe, ich konnte für reichlich Verwirrung sorgen!

Einen schönen Abend

Rocco






267
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Re: Worte für meine Freude
« am: November 26, 2020, 23:42:13 »
Hallo Leute,

finde endlich Zeit für ausführlichere Worte.

Ich selbst hadere auch immer mit eigenen Texten, oft weiß ich nicht, was genau ich sagen will, aber es soll gleich alles exakt und genial sein. (Übertrieben gesprochen.)

Deinen Kommentaren,Lyrikerin, entnehme ich, dass du gerne das "überschäumend" im Text lassen willst. Deine Begründung dafür überzeugt mich. Allerdings frage ich mich, warum du, statt "überschäumend" nicht schaumgeschlagen schreibst, wenn du Schaumschläger meinst?

Schaumgeschlagen klingt mehr nach Inszenierung als überschäumend.

Auch bin ich für "spärlich" statt "unterkühlt". Spärlich klingt nach armselig und das passt auch auf Leute, die Schaum schlagen.

Die alternative Strophe mit dem kindlichen Lächeln überzeugt mich nicht. (Aber das heißt nichts.) Ein Grund: Ein kindliches Lächeln ist bereits froh und unbefangen. Würde man die Strophe aber kürzen, käme sie, zumindest mir, dünn vor. Aber auch das heißt nichts.

Auch bin ich für "Weh" statt "Leid". Ich finde, wenn man über Schmerzen redet, dann ist Leid zu distanziert, zumal das lyr. Ich den Anspruch hat, authentisch sein zu wollen.

Letzte Anmerkung: Ich habe hinter jeder Strophe einen Punkt gesetzt, ausser hinter der letzten.

Meine Version lautet:


Stimmig sollen sie sein,
nicht schaumgeschlagen
noch spärlich.

Auch kein lauter Jubel,
denn nah ist
das Weh der anderen.

Ich geb's auf, derweil
etwas Ungenanntes
versonnen in mir lächelt.

Ach - Anlässe...
Ein blauer Himmel
im November genügt


Dein Kommentar, Sufnus, ist erhellend, schön, wenn Leute nicht einfach nur ihren Senf dazugeben, sondern anregen. Womit ich keinen aus diesem Forum meine, um unnötige Diskussionen vorzubeugen.

Euch allen einen schönen Abend

Rocco


268
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Re: Worte für meine Freude
« am: November 23, 2020, 21:59:08 »
Hallo Leute,

wie ich sehe bereitet euch die Wortwahl Kopfzerbrechen.

Wenn der Grundton des Gedichts zurückhaltend sein soll, würde ich die erste Strophe leise machen, und im Kontrast dazu, die zweite laut.

Heißt: Die erste Strophe kann man verbessern mit: Auch kein lauter Jubel. Und in der zweiten kann man "Leid" durch "Weh" ersetzen. So hätte man einen Kontrast.

Beim Rest bin ich noch unschlüssig. Mache mir aber weitere Gedanken. Dazu später mehr.

Euch einen schönen Abend

Rocco


269
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Die Erhabenheit der Stille
« am: November 23, 2020, 21:44:25 »
Hallo Eky,

als zentralen Punkt des Gedichts empfinde ich die zweite Zeile, wo gesagt wird, dass aller Besitz vom Schicksal nur geliehen ist.

Einzig der Schluss mit der alten Sage ist mir unklar. Bezieht sich das auf die große Stille, die sich mündig macht? "Mündig" wäre demnach doppeldeutig: reif/ erwachsen und Mund im Sinne von reden/ sagen. In Bezug auf: "alte Sage".

Der Reim ist: abba.

Das Versmaß: Gehe ich vom Versanfang aus, wird immer die zweite Silbe betont. Der Ton steigt, das ist dann ein Jambus?
(Ok, ich habe keine Ahnung...)

Ohne polemisch sein zu wollen, aber dein Gedicht lebt von subjektiven Eindrücken und das könnete man unterstreichen, indem man alles klein schreibt. Die Satzzeichen würde ich lassen, weil sie den Text strukturieren. Auch die Reime ließe ich.

(Das nur als Gedanke und nicht als empfehlung.)

Einen schönen Abend

Rocco

270
Zwischen Rosen und Romantik / Nebelwatte
« am: November 23, 2020, 21:17:14 »
Nebelwatte klebt an mir,
trete ich aus meinem Haus -
wo ist dort und wo ist hier?
Nebelwatte klebt an mir.


Kein Gesang und Bier mit dir,
kein Parksommer, der ist aus.
Nebelwatte klebt an mir,
trete ich aus meinem Haus.

Seiten: 1 ... 16 17 [18] 19