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Ich bin dabei zu differenzieren, Erich.
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Politik und Gesellschaft
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1.183 Leseaufrufe durch Nicht-Mitdiskutierer , letzter Aufruf: 16.06.2025, 13:46
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Graeculus
Graeculus
30.05.2025, 17:50
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
@ Verlo:
Graeculus, wie soll das zum Klären der Frage beitragen, was 9/11 passiert ist?
Diese Antwort habe ich erwartet. Es soll dir klarmachen, welche Bedeutung Masse und Geschwindigkeit für die erzeugte Energie besitzen. Ganz grundsätzlich.
Diese beiden Parameter fehlen nämlich in all deinen Überlegungen.
Richtig, ich bin kein Physiker, besitze lediglich Grundkenntnisse.
Deshalb meine Empfehlung: Das Thema ist dir offenbar wichtig, laß dir daher die Sache mal von einem Physiker erklären.
Meine Geduld ist hiermit erschöpft.
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Verlo
Verlo
30.05.2025, 18:04
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
Graeculus hat geschrieben:
Meine Geduld ist hiermit erschöpft.
Tja, mein Lieber, dabei wäre es reizvoll, sich mit der "Schüler-Aufgabe" zu befassen.
Graeculus, dein Argument mit Lichtgeschwindigkeit und Masse und Energie hilft nicht beim Beantworten der Frage.
Übrigens hat auch mal ... das gleiche Argument vorgetragen: auf meine Frage, ob ein Auto, wenn es nur schnell genug ist, einen Autobahn-Brückenpfeiler durchschlägt, mit ja geantwortet.
Leider haben wie kein Auto, das sich mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegt, aber 350 km/h schafft ein Sportwagen, den auch du dir hättest leisten können, wenn du dir nie Bücher gekauft hättest.
Stellen wir uns ein Auto vor, das mit 100 km/h gegen einen Brückenpfeiler (alternativ gegen einen Baum) fährt. (Davon gibt es bestimmt Fotos.)
Nun stellen wir uns ein Auto vor, das mit 350 km/h gegen einen Brückenpfeiler (oder Baum) fährt. (Auch davon gibt es bestimmt Fotos.)
Das schneller (gleiche) Auto wird zerstörter sein.
Der trauernden Witwe sagen wir: Ihr Mann hätte schneller sein müssen, dann hätte er den Brückenpfeiler durchschlagen bzw. den Baum gefällt und überlebt.
Ja, Graeculus, das ist Physik!
(Beitrag geändert am 30.05.2025, 18:06)
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Verlo
Verlo
30.05.2025, 18:10
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
PS: als ich noch Lehrer war, habe ich mir solche Aufgaben ausgedacht, um die Vermittlung des Stoffen, der die meisten gelangweilt hat, zur Freude aller Beteiligten dennoch zu vermitteln.
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Isensee
Isensee
30.05.2025, 18:33
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
Was passiert, wenn ein Auto mit zunehmender Geschwindigkeit gegen einen durchschnittlichen Baum (z. B. eine Buche) prallt?
Wir untersuchen in mehreren Stufen, was mit einem normalen Auto (etwa 1,5 Tonnen Gewicht) passiert, wenn es gegen einen Baum fährt – angefangen bei realistischen Geschwindigkeiten, bis hin zu theoretischen Grenzwerten nahe der Lichtgeschwindigkeit. Zusätzlich betrachten wir nicht nur die Folgen für das Fahrzeug und den Baum, sondern auch für die Umgebung.
100 km/h (realistisch):
Das Auto erleidet schwere Frontschäden, die Sicherheitsstruktur wird stark beansprucht, die Insassen sind stark gefährdet oder tödlich verletzt. Der Baum bleibt in der Regel stehen, eventuell mit leichten Rindenschäden. Die Energie reicht nicht aus, um den Stamm zu durchtrennen oder das Auto vollständig zu zerstören. Die Umgebung bleibt unbeeinträchtigt.
300 kmh
Das Fahrzeug wird vollständig deformiert, der Motorblock wird in den Innenraum geschoben, Überlebenschancen sind praktisch null. Der Baum kann möglicherweise brechen, wenn der Einschlag exakt trifft, doch das Auto wird zerrissen. Umherfliegende Trümmer könnten kleinere Schäden in der Umgebung verursachen (z. B. an geparkten Fahrzeugen oder Fenstern).
1.000 km/h (nahe Mach 1):
Ein Auto kann diese Geschwindigkeit auf der Erde nur theoretisch erreichen. Bei einem Aufprall mit dieser Energie wird das Auto in kleinste Fragmente zerrissen oder verdampft. Der Baum wird vollständig zerstört. Die Umgebung erfährt eine Druckwelle, die vergleichbar ist mit einer Explosion mittlerer Stärke. Gebäude im Nahbereich könnten beschädigt werden.
12.000 km/h (Mach 10):
Das Auto tritt in den Bereich ein, in dem seine kinetische Energie mit der Energie konventioneller Explosivwaffen vergleichbar ist. Beim Aufprall entstehen Temperaturen und Druckwellen, die alles im Umkreis von mehreren hundert Metern zerstören. Der Baum wird nicht nur zerstört, sondern verdampft. Es entsteht ein Krater. Die Druckwelle kann Fenster in einem Radius von über einem Kilometer zerbrechen lassen.
100.000 km/h (~27 km/s):
Hier bewegen wir uns im Bereich von Meteoriteneinschlägen. Die kinetische Energie eines 1,5-Tonnen-Objekts bei dieser Geschwindigkeit liegt bei etwa
E=12mv2=12⋅1500 kg⋅(27,000 m/s)2≈546⋅109 JouleE = frac{1}{2}mv^2 = frac{1}{2} cdot 1500, ext{kg} cdot (27{,}000, ext{m/s})^2 approx 546 cdot 10^9, ext{Joule}E=21mv2=21⋅1500kg⋅(27,000m/s)2≈546⋅109Joule
Das entspricht ungefähr der Energie einer mittelgroßen Atombombe. Der Einschlag würde einen Krater von mehreren hundert Metern Durchmesser verursachen. Ganze Stadtviertel könnten zerstört werden, die Buche spielt in diesem Maßstab keine Rolle mehr.
Nahe Lichtgeschwindigkeit (~300.000 km/s):
Theoretisch ist es für ein Objekt mit Masse unmöglich, Lichtgeschwindigkeit zu erreichen. Doch nehmen wir an, ein 1.500-kg-Objekt würde sich mit exakt Lichtgeschwindigkeit bewegen. Seine kinetische Energie nach Einstein wäre
E=mc2=1500 kg⋅(3⋅108 m/s)2=1,35⋅1020 JouleE = mc^2 = 1500, ext{kg} cdot (3 cdot 10^8, ext{m/s})^2 = 1{,}35 cdot 10^{20}, ext{Joule}E=mc2=1500kg⋅(3⋅108m/s)2=1,35⋅1020Joule
Das entspricht etwa dem 20-Millionenfachen der Hiroshima-Bombe. Ein Einschlag mit dieser Energie würde nicht nur lokale Zerstörung hervorrufen, sondern globale. Die Erdkruste würde beschädigt, es könnte zur partiellen Zerstörung des Planeten kommen. Die Buche wird nicht einfach zerstört – sie wird thermisch ionisiert und ihre Materie im Umkreis von hunderten Kilometern verteilt.
Ein Objekt dieser Energie würde nicht als Fahrzeug oder Unfall wahrgenommen werden, sondern als kosmisches Ereignis.
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Verlo
Verlo
30.05.2025, 18:38
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
Danke, Isensee!
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hehnerdreck
hehnerdreck
30.05.2025, 19:18
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
Das Empire State Building wurde am 28. Juli 1945 durch einen Unfall mit einem B-25-Mitchell-Bomber beschädigt. Geschwindigkeit bei Kollision: ca 300 km/h. 9/11, die beiden angeblich entführten Flugzeuge waren Boeing 767-200ER. Man geht davon aus, dass ihre Geschwindigkeit beim Aufprall bei ungefähr 850 km/h lag. Das WTC war angeblich weit aus stabiler gebaut als das Empire State Building.
Das liest sich so, als könnte man darüber streiten, ob die kinetische Energie so oder so ... Man wollte angeblich unter gleichen Bedingungen mit dem gleichen Flugzeugtyp und einem Stück Gebäude, dass dem WTC ähnelt, das Ganze wiederholen - aber seltsamerweise wurde das verhindert. Ich vermute, man will ein Staatsverbrechen vertuschen. Selbst die Kennedy-Attentat-Akten hat man ja jahrelang weggesperrt. Ich finde aber, die von Verlo zuvor aufgezählten Gründe, warum das Ganze näher untersucht werden müsste, glaubhaft genug um selbst danach zu recherchieren. Und wer das nicht tun will, tut sich schwer mir glaubhaft zu versichern, dass er wirklich die Wahrheit wissen will.
(Beitrag geändert am 30.05.2025, 19:21)
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hehnerdreck
hehnerdreck
06.06.2025, 00:04
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
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hehnerdreck
hehnerdreck
06.06.2025, 00:58
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
Für die, die es nicht so mit der englischen Sprache haben, habe ich eine Zusammenfassung ins Deutsche übersetzen lassen - nicht perfekt, aber ich hoffe dass man das wesentliche verstehen kann:
Michael William Lebron (Lionell) begrüßt heute einen besonderen Gast, Colonel Douglas McGregor, und hebt dessen Bedeutung hervor. Er beschreibt McGregor als einen der schärfsten und klügsten Köpfe unserer Zeit – einen Veteranen, Militärstrategen und Autor, der mit Integrität und Wahrheit gegen den Mainstream ankämpft. McGregor hat nicht nur militärische Einsätze erlebt, sondern auch die Diskussion über Amerikas Rolle in der Welt maßgeblich beeinflusst. Seine umfassende Biografie wird verlinkt, um seine Verdienste zu würdigen.
Im Gespräch geht es zunächst um die aktuelle Lage im sogenannten „Informationskrieg“. McGregor erklärt, dass die westlichen Medien von wohlhabenden Eliten kontrolliert werden, die eigene politische und wirtschaftliche Interessen verfolgen. Diese Medien verbreiten Propaganda, Desinformation und falsche Darstellungen zu Themen wie dem Ukraine-Krieg, Konflikten im Nahen Osten oder Spannungen mit China. Es gibt jedoch auch alternative Medien, die versuchen, die Wahrheit zu vermitteln – allerdings sind viele Menschen, vor allem ältere Generationen (die sogenannten Boomers), noch tief im Mainstream verankert und nehmen deren Narrative für bare Münze.
McGregor spricht von einem Verlust an glaubwürdigen „Autoritätsmedien“, wie sie früher existierten – etwa bekannte Nachrichtensendungen wie Huntley-Brinkley oder Walter Cronkite. Diese hatten einst den Mut, unbequeme Wahrheiten auszusprechen, was das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Regierung stärkte. Heute sei das anders: Die Medien seien größtenteils Unterhaltung geworden, bei der es kaum noch um Wahrheit gehe.
Der Gesprächspartner betont seine eigene Erfahrung als Anwalt und seine langjährige Tätigkeit im Journalismus. Er hebt hervor, dass er keinen Menschen kennt, der so beeindruckend militärisch erfahren ist wie McGregor – jemand, der durch seine Perspektive und Klarheit große Anerkennung genießt.
Ein weiteres Thema ist die Gefahr eines nuklearen Konflikts. McGregor warnt davor, dass wir sehr nah daran sind. Er erinnert an seine Zeit an der West Point-Militärakademie, wo viele Ausbilder Vietnam-Kriegs-Veteranen waren. Diese waren ehrlich über den Sinnlosigkeit des Krieges und fragten sich oft: Was soll das alles? Sie berichteten von ihrer Verwirrung und dem Gefühl, dass sie nur Befehle ausführten, ohne wirklich zu wissen warum.
McGregor beschreibt die Situation in Vietnam als sinnloses Endspiel – ähnlich wie ein unnötiger Abstieg in einem Spiel. Er warnt vor ähnlichen Eskalationen heute: Die Spannungen zwischen Russland (mit Bezug auf Putin) und dem Westen könnten leicht in eine nukleare Katastrophe münden.
Abschließend reflektiert er über seine Erfahrungen bei West Point während des Vietnam-Krieges: Viele Offiziere waren Veteranen mit Kampferfahrung, die offen zugaben, dass sie oft nicht wussten, warum sie dort waren oder was das Ziel des Krieges war. Sie wurden in eine Situation gebracht, in der sie nur noch versuchen konnten zu überleben – ähnlich einem sinnlosen Kampf ohne klares Ziel.
* * * * *
Er berichtet, dass er mit vielen deutschen Veteranen gesprochen hat, die ihm erzählt haben, dass jenseits von Kiew nichts von Bedeutung sei. Es seien nur weite offene Flächen, Steppen, dichte Wälder und einige russische Soldaten sowie zunehmend Tataren, Mongolen und Türken. Für sie gebe es keinen wirklichen Grund, warum man dort kämpfe oder etwas erobern wolle – „there’s nothing there“ (da ist nichts). Er zieht daraus die Schlussfolgerung, dass die USA keine klare Strategie entwickeln, die ihre echten Interessen verfolgt. Stattdessen seien die Amerikaner wie ein eigener Planet, der sich hauptsächlich um das eigene Leben kümmert: Familie, Einkommen, Lebensstandard und Sicherheit. Auslandsthemen wie Ukraine oder Nahost seien für den Durchschnittsamerikaner eher unwichtig und kaum im Bewusstsein.
Er zitiert einen Professor von West Point, der gesagt habe: Wenn der Durchschnittsamerikaner nicht einmal den Ort auf einer Karte erkennen könne, sollte man vielleicht gar nicht in solche Regionen eingreifen. Er selbst zeigt ein Beispiel: Er bittet jemanden, grob auf einer Karte Ukraine zu zeigen – was kaum jemand kann. Das verdeutliche die Ignoranz und das Desinteresse der amerikanischen Öffentlichkeit an internationalen Konflikten.
Macgregor erinnert an den Zweiten Weltkrieg und betont, dass die Sowjetunion nie wirklich ein Verbündeter der USA war. Obwohl sie im Krieg gegen Nazi-Deutschland kämpften und viele Opfer brachten – etwa Millionen sowjetischer Männer – waren sie niemals Freunde oder Partner. Stalin strebte nach Expansion und Macht, nicht nach Freundschaft mit dem Westen. Die Sowjetunion habe immer ihre eigenen Interessen verfolgt.
Er spricht auch über die hohen Verluste der Sowjets im Zweiten Weltkrieg: Offiziere berichteten damals, dass die tatsächlichen Opferzahlen viel höher waren als offiziell bekannt – möglicherweise doppelt so hoch wie angenommen. Putin habe diese Zahlen zunächst verschleiert, um patriotische Gefühle zu schonen.
Macgregor betont außerdem, dass viele Menschen in Osteuropa aus Angst vor dem Kommunismus lieber Nazi-Regime unterstützten als Stalinisten. Er erklärt, dass der Nationalsozialismus für viele in Osteuropa eine weniger bedrohliche Alternative war als das kommunistische System.
Was den heutigen Russland-Krieg betrifft, so sagt er klar: Russland sei heute kein kommunistisches Land mehr und unterscheide sich grundlegend von der Sowjetunion. Putin habe eine Gesellschaft aufgebaut, die auf christlich-orthodoxen Werten beruht und bemüht sei, Verluste zu vermeiden. Macgregor lobt Putin dafür, dass er alles tue, um seine Truppen möglichst wenig zu gefährden.
Er widerspricht der Ansicht vieler Kritiker: Russland wolle keine Weltherrschaft anstreben oder die Sowjetunion wiedervereinigen. Vielmehr versuche Putin lediglich, Teile des ehemaligen sowjetischen Einflussbereichs zurückzuholen – etwa die Ukraine –, was aber kein Zeichen eines expansiven Kriegsgeistes sei.
Macgregor kritisiert auch die falschen Wahrnehmungen über China: Viele glauben fälschlicherweise an eine aggressive Bedrohung durch China. Tatsächlich sei China wirtschaftlich sehr mächtig geworden und werde oft mit Stalin verglichen – was falsch sei. In Wirklichkeit kontrolliere Chinas Führung nicht alles im Land; es sei kein totalitärer Staat wie die Sowjetunion unter Stalin.
Abschließend weist er darauf hin, dass in den USA das Verständnis für realistische Ziele und Ressourcen verloren gegangen sei. Man stelle sich Dinge vor, ohne zu prüfen, ob sie überhaupt machbar sind – eine gefährliche Entwicklung.
* * * * *
Er hebt hervor, dass die USA heute keine Fragen stellen, die früher gestellt wurden. Er verweist auf Dwight Eisenhower nach dem Zweiten Weltkrieg, der alles unternahm, um Krieg zu vermeiden. Eisenhower betonte, dass Amerika niemals wieder in den Krieg ziehen wolle wie im Zweiten Weltkrieg. Er war sich bewusst, dass die USA militärisch stark sind, aber auch, dass Krieg das letzte Mittel sein sollte. Während andere Präsidenten wie JFK, LBJ und Nixon eine Haltung von Allmacht und Unverwundbarkeit vertraten, kam Eisenhower aus einer anderen Perspektive: Er hatte den Krieg erlebt und wusste, dass Demokratien wie die USA nicht in der Lage seien, die gleichen Gräueltaten zu begehen wie Deutschland oder die Sowjetunion. Für ihn war klar: Krieg ist das letzte Mittel; das Ziel sei Wohlstand und Sicherheit für das Volk.
Macgregor kritisiert das System der Militärführung: Als professioneller Soldat lernt man zwar die Kunst des Krieges, doch wird einem oft vermittelt, dass man nur kämpfen soll – ohne darüber nachzudenken, ob ein Krieg überhaupt sinnvoll ist. Er beschreibt seine eigene Erfahrung im Vietnam-Krieg: Er wurde beauftragt, Truppen zu führen und Verluste zu minimieren, wobei er stets wusste, dass Krieg immer Opfer fordert. Doch er war enttäuscht von den älteren Generälen und Offizieren, die kaum etwas über den Feind wussten und nur auf Befehl handelten.
Er spricht auch über den Irak-Krieg: Es hätte eine Möglichkeit gegeben, Saddam Hussein entweder zu behalten oder zu entfernen. Stattdessen wurde keine klare Entscheidung getroffen. Man ließ das Land offen und begann stattdessen mit Bombardierungen und Massenmorden – inklusive unsäglicher Gräueltaten an Zivilisten und Kindern. Das Ergebnis sei eine Katastrophe gewesen.
Macgregor fordert eine klare Zielsetzung bei militärischen Einsätzen: Man müsse genau wissen, warum man kämpft. Die Befehlshaber sollten ehrlich sein und sagen können, ob sie das Ziel unterstützen oder nicht – doch stattdessen herrsche heute oft nur Gehorsam ohne kritische Reflexion. Früher gab es mehr Nachdenken bei den Offizieren; heute sei das anders geworden.
Er erinnert daran, dass viele Offiziere im Vietnam-Krieg noch kritisch waren und wollten, dass so ein Konflikt nie wieder passiert. Doch mit dem Erfolg im Golfkrieg änderte sich vieles: Die Armee wurde kleiner gemacht und politisch genutzt, um überall intervenieren zu können. Er berichtet auch von seiner Ablehnung gegenüber Einsätzen in den Balkanländern: Er hatte frühzeitig gewarnt, dass diese Interventionen problematisch seien – wurde aber ignoriert.
Insgesamt kritisiert er das heutige System der Kriegsführung scharf: Es fehle an strategischer Klarheit und Verantwortungsbewusstsein. Entscheidungen würden oft ohne gründliche Überlegung getroffen; es herrsche eine Kultur des „Ja-Sagens“ anstatt des kritischen Nachdenkens über Sinn und Zweck eines Einsatzes.
* * * * *
Macgregor beschreibt, dass er bereits vor den Konflikten in den Balkanregionen eine Analyse verfasst hatte, in der er betonte, dass die Region für Russland von strategischer Bedeutung sei, nicht für die USA. Er argumentierte, dass die Türkei, Österreich und Deutschland Interessen dort hätten, die USA aber nicht. Daher sei es Aufgabe Europas, sich um die Angelegenheiten im Balkan zu kümmern – es sei kein NATO-Thema, da NATO selbst nicht direkt bedroht sei. Diese Einschätzung wurde damals vom damaligen Stabschef Gordon Sullivan anerkannt und sogar an das Weiße Haus weitergeleitet. Doch das Weiße Haus habe diese Empfehlung ignoriert.
Macgregor erklärt, dass es immer Menschen im System gebe, die versuchen, Einfluss zu nehmen – auch in Geheimdiensten wie der CIA. Wenn ihre Ratschläge nicht den politischen Zielen entsprächen, würden sie entfernt oder ersetzt. Er spielt ein Gedankenexperiment durch: Was wäre, wenn man den militärisch-industriellen Komplex verstaatlichen würde? Dann könnten Kriege geführt werden, ohne dass jemand daran verdient. Doch in Wirklichkeit seien die großen Rüstungsfirmen „staatlich geförderte Unternehmen“, die enormen Einfluss haben und deren Geschäfte vor allem auf Geld basieren.
Er beschreibt die Motivation dieser Firmen: Sie sind so groß und bedeutend für die Wirtschaft (BIP), dass sie fast alles kontrollieren. Ein Beispiel ist ein Gespräch mit einem indischen Vertreter, der sagte, Indien würde lieber russische Rüstung kaufen als amerikanische – weil das Geschäft wichtiger sei als politische Prinzipien.
Macgregor kritisiert auch Politiker wie Lindsey Graham: Er sagt, Graham sei vor allem an Macht und Einfluss interessiert und werde durch wohlhabende Unterstützer aus dem Zionismus beeinflusst. Diese Unterstützer wollten dauerhaft Krieg führen, um Israel zur regionalen Hegemonie zu machen. Macgregor betont seine persönliche Sympathie für Israel und seine Erfahrung dort, warnt aber gleichzeitig vor der Abhängigkeit Israels von den USA und deren Einfluss auf die Politik.
Er erklärt weiter: Die Unterstützung Israels durch die USA sei so stark geworden, dass es kaum noch möglich sei, Druck auszuüben oder Friedensinitiativen umzusetzen. Die Lobbyarbeit habe enorme Macht – mehr als bei anderen Ländern oder Themen. Es herrsche eine Art „Zombifizierung“ der amerikanischen Politik durch Geld und Lobbygruppen.
Macgregor kritisiert auch die Doppelstandards in der öffentlichen Debatte: Es sei erlaubt, Amerika zu kritisieren oder gegen bestimmte Ideologien Stellung zu beziehen – aber wehe man äußert sich kritisch über Israel; dann werde man schnell antisemitisch genannt. Dabei handle es sich bei Antisemitismus um eine religiöse Kategorie; Israel sei ein Staat. Er vergleicht dies mit anderen Ländern und betont: Es gehe um politische Einflussnahme und nicht um Religion.
Abschließend weist er darauf hin, dass sowohl linke als auch rechte Medien oft ähnliche Positionen vertreten – was auf den Einfluss des Geldes hindeute. Er zitiert Mark Twain mit einer spöttischen Bemerkung über den US-Kongress als „die einzige kriminelle Klasse in den USA“. Der Kernproblem liege darin: Viele Politiker hätten ihre Integrität verkauft und glauben fälschlicherweise, dass Amerika so mächtig sei, dass es alles tun könne – selbst Massaker oder Vertreibungen im Nahost-Konflikt –, weil niemand sie aufhalten könne.
* * * * *
Macgregor erklärt, dass viele Amerikaner keine Ahnung haben, wo bestimmte Konflikte überhaupt liegen, und dass nur einige Evangelikale glauben, dass alles Gottes Wille sei. Er sieht das als eine Mischung verschiedener Faktoren. Er erinnert an die Zeit während des Kalten Krieges, als es Diskussionen gab, Truppen abzubauen – den sogenannten „Peace Dividend“. Dabei wurde die Armee stark reduziert, obwohl man eigentlich hätte erkennen müssen, dass man wichtige Kampftruppen und Formationen erhalten sollte. Stattdessen wurden vor allem Offiziere und Soldaten entlassen, während die oberste Führungsebene kaum gekürzt wurde. Das führte zu einer überlasteten Struktur.
Er hat damals ein Papier geschrieben mit dem Titel „Taming the War State“ (Den Kriegstaat zähmen), das eine neue Strategie forderte: Die Welt habe sich verändert, und die USA müssten ihre militärischen Verpflichtungen reduzieren, Schulden abbauen und ihre Ressourcen anders verteilen. Es ging auch um eine grundlegende Neuausrichtung der Verteidigungspolitik und um den Abbau von Auslandseinsätzen. Das Dokument wurde gut aufgenommen – sogar von Leuten im Trump-Lager –, aber politisch umgesetzt wurde es nicht. Stattdessen stiegen die Militärausgaben wieder auf über eine Billion Dollar, und alle bisherigen Strategien wurden fortgeführt.
Macgregor kritisiert die enorme Verschuldung der USA: Es gebe Schulden bei sogenannten „Agency Debt“ (Agenturverschuldung), also Schulden, die von Organisationen wie Fannie Mae gehalten werden – insgesamt mehrere Billionen Dollar. Diese Schulden seien zwar nicht direkt in der Staatsschuld enthalten, aber existierten trotzdem. Die USA könnten diese Schulden durch Geldschöpfung „wegdrücken“, doch das sei keine nachhaltige Lösung.
Er weist darauf hin, dass Präsident Trump oft behauptet habe, dass China und andere Länder uns ausgetrickst hätten. Doch in Wirklichkeit seien es amerikanische CEOs und Shareholder gewesen, die ihre eigenen Interessen verfolgt hätten – sie hätten Jobs ins Ausland verlagert oder Firmen verkauft. Wenn man also gegen jemanden vorgehen wolle, solle man die Shareholder zur Rechenschaft ziehen.
Trump wolle außerdem Steuern auf ausländisches Kapital erhöhen – doch das sei problematisch: Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, müsse Amerika ausländisches Kapital anziehen, nicht abschrecken. Weltweit würden Investoren angesichts der US-Politik ihr Geld abziehen wollen – was für die amerikanische Wirtschaft katastrophal wäre. Denn es gäbe kaum Alternativen für diese Investitionen.
Macgregor kritisiert den Zustand Washingtons: Man lebe in einer Traumwelt, in der alles nur noch auf Geld basiert und niemand wirklich versteht, wie ernst die Lage ist. Er schließt mit einem ironischen Kommentar: Vielleicht bekomme er ja einen Komplex dafür, weil er so viele gute Analysen schreibe.
* * * * *
Macgregor beginnt mit einem humorvollen Kommentar, dass jemand, der ihm ein Papier gibt, es sofort niederschreibt und es dann tot ist – eine Anspielung auf seine Fähigkeit, gute Analysen zu liefern. Er bittet den hypothetischen Präsidenten Trump, ihm zuzuhören: Wenn er die Macht hätte, würde er empfehlen, alle US-Truppen im Ausland innerhalb von zwei Monaten abzuziehen. Dabei sollte man die Verbündeten informieren, um gemeinsam einen Plan zu entwickeln, aber die Entscheidung sei endgültig. Die militärische Präsenz sei heute unnötig und gefährlich, weil moderne Technologien wie Präzisionswaffen und Luftabwehrsysteme jeden Vorposten sofort zerstören könnten. Die USA müssten ihre eigenen Verteidigungskräfte sein und sich auf Selbstverteidigung konzentrieren.
Der zweite Punkt betrifft die Kontrolle der Grenzen: Er würde das Insurrection Act ausrufen und das Militär einsetzen, um illegale Einwanderer zu deportieren – ähnlich wie nach dem Börsencrash 1929/1930. Das sei notwendig, weil in einer Depression Arbeitsplätze für Amerikaner geschaffen werden müssten und man nicht Menschen bestrafen oder bedrohen dürfe, die Jobs machen, die eigentlich Amerikaner brauchen.
Er erinnert an die Deportationen während der Great Depression unter Hoover, FDR, Truman und Eisenhower – alles Gründe waren wirtschaftliche Notlagen. Eisenhower habe versucht, den Haushalt zu kürzen, was bei der Militärführung unbeliebt war. Kennedy wollte eine große Armee aufbauen – doch diese wurde in den Vietnamkrieg geschickt, was eine Katastrophe war.
Der dritte Punkt betrifft die Sozialleistungen: Man müsse ehrlich sein und sagen, dass nicht alle das soziale Sicherheitsnetz bekommen würden wie versprochen. Es müsse neue Wege geben, um medizinische Versorgung und Renten zu sichern. Er vergleicht europäische Länder wie Finnland oder Deutschland, die viel effizienter seien und weniger ausgeben.
Er kritisiert das amerikanische System: Politiker geben viel Geld aus – weil sie es müssen –, um Wähler zu befriedigen und Spenden zu erhalten. Wenn sie Kürzungen vornehmen würden (z.B. bei Basen oder Subventionen), wären sie schnell weg vom Amt. Das führe dazu, dass Amerika irgendwann autoritär werde – ähnlich wie Napoleon oder Bonaparte nach der Revolution: Ein starker Führer übernimmt die Macht und beendet den politischen Streit.
Macgregor warnt vor einer Entwicklung in Richtung Diktatur: Er zieht Parallelen zu Hitler, der nur etwa ein Drittel der Wähler hinter sich hatte, aber durch harte Maßnahmen Ordnung schuf. Er befürchtet ähnliche Tendenzen in den USA: Wenn Chaos herrscht, könnten autoritäre Führer an die Macht kommen – eine düstere Prognose für das Land.
* * * * *
Michael William Lebron (Lionell) spricht zu Colonel McGregor und sagt, wenn es einen Gott oder Gerechtigkeit gebe, würde McGregor für etwas kandidieren. Er verspricht, selbst für alles Mögliche zu kandidieren – nur nicht für die Toilette. Er bedankt sich herzlich bei McGregor für seine Weisheit, sein Genie und seine Arbeit. Er betont, dass McGregor mehr getan habe, als er sich vorstellen könne, und fragt ihn, ob er eine Ahnung habe, welchen Einfluss er habe.
Er hebt hervor, dass McGregor das Gegenteil von McCarthy sei: Er habe eine ganze Generation von Menschen inspiriert, aktiviert und fokussiert – Menschen, die sonst nie zugehört hätten. Lionel ist überwältigt von seiner Großzügigkeit und Einzigartigkeit und entschuldigt sich für die vielen Lobeshymnen. Es sei ihm eine Ehre, mit ihm gesprochen zu haben.
Zum Schluss bittet er McGregor, nach weiteren Gesprächen keine Papiere mehr zu schicken – nur noch Zeit sparen. Er bedankt sich nochmals herzlich und verabschiedet sich freundlich: „Danke, Lionel. Schön, Sie kennengelernt zu haben. Danke, Sir. Auf Wiedersehen.“
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Beislschmidt
Beislschmidt
06.06.2025, 11:37
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
@ hehnerdreck:
Da hast du dir eine Menge Arbeit gemacht. Ich kenne Macgregor ja auch aber die Zusammenfassung ist noch mal was anderes. Daumen hoch.
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Beislschmidt
Beislschmidt
07.06.2025, 16:32
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
Neue Gender-Professuren
Nicht in Bildung, nicht in Innovation, nicht in Infrastruktur wir investiert, sondern in das semantische Rückgrat der Republik, Gender Studies. Rund 170 Professuren widmen sich dieser edlen Disziplin, das ist mehr als es Lehrstühle für Bauforschung, Altgriechisch und elementare Logik zusammen gibt.
Diese neue Sprachreligion wird staatlich mit Steuergeld gefüttert, auf dass sich künftige Absolventinnen und Absolvent:innen auf dem Arbeitsmarkt nützlich machen können. Ein Traumberuf für alle, die nie die Absicht hatten, Wertschöpfung zu betreiben.
Und das in einem Land, in dem 22 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund haben und viele beharrlich "mit alles, viel scharf" sagen.
Die deutsche Sprache ist bereits ein steiles Gebirge, auf dem Konjugation und Kasus in eisiger Höhe verwehen, aber nun wird sie noch mit gendergerechten Schlaglöchern versehen.
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Beislschmidt
Beislschmidt
08.06.2025, 11:45
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
Die verhinderten Schriftsteller
Mit dem nötigen Kleingeld ausgestattet, wälzt sich seit Jahren eine Flut von Hausmeisterautoren hinab ins Tal der gelangweilten 50+ Leserschaft. Das liegt auch daran, dass gewisse Verlage offensiv Werbung betreiben und Lieschen Müller einreden sie müssten unbedingt gegen cash ihr gefrustetes Leben in die Tastatur hämmern. Ein gutes Geschäft für diese BOD (book on demand) Verlage. Der Rest der Verlage hält sich lieber an Agenturen, die eine Vorabauswahl treffen und neue Autoren nach Alter, Talent und Verfügbarkeit aussuchen.
Diese bewährte Beliebigkeitsliteratur lässt sich mit ein paar Begrifflichkeiten vorformulieren, in der Art wie: - attraktive Mitvierzigerin, Toscana, Weingut, alleinstehender Witwer und fertig ist die Romanvorgabe. Heute machen noch Vielschreiber, im Licht des karg honorierten Romanciers die Arbeit, morgen wird das eine KI über Nacht erledigen. Egal wie gut die heutigen Vielschreiber sind - sie werden auf dem Ramschtisch landen.
Wer liest heute noch das Arbeitstier Mario Simmel, der wirklich schreiben konnte? Der schlummert mit seinen Kollegen nur noch in Leihbüchereien vor sich hin.
Es braucht keine neuen Autoren, denn die guten Alten zu lesen - dafür reicht ein Menschenleben nicht.
Die vollgestopften Regale vor der Discounterkasse mit den "Heftchen", sagen genug über Simmungs und Bildungsgrad im Land.
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Beislschmidt
Beislschmidt
09.06.2025, 12:06
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
Kein Geld für die Beerdigung
Die gefallenen Ukrainer können nicht in Ehren bestattet werden. Es fehlt allem Anschein nach an Geld die Hinterbliebenen zu entschädigen. Kiew weigert sich die Leichen aus den Kühltransportern zurückzunehmen und versucht die Schuld auf Russland abzuwälzen. Fazit: -- um in den Krieg zu ziehen, waren die jungen Soldaten gut genug aber für ein ordentliches Begräbnis reicht es nicht mehr.
Hinter dieser menschenverachtenden Entscheidung stecken offenbar knallharte finanzielle Kalkulationen. Laut ukrainischem Recht stehen den Hinterbliebenen gefallener Soldaten Entschädigungszahlungen von über 324.000 US-Dollar pro Person zu. Bei 6.000 Toten würde das eine Summe von fast zwei Milliarden Dollar bedeuten – Geld, das die ohnehin klamme ukrainische Staatskasse nicht aufbringen kann oder will.
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Beislschmidt
Beislschmidt
12.06.2025, 10:43
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
Russenhass als deutsche Staatsräson – und Abort-Journalismus als Tagesschau-Normalität
Welch eine Niedertracht: Das Regime in Kiew hat es (zunächst) abgelehnt, 6.000 Leichen gefallener ukrainischer Soldaten von Russland zurückzunehmen. Doch unser leibhaftiger öffentlich-rechtlicher Skandal, die Tagesschau, versuchte, die Schuld dafür den Russen in die Schuhe zu schieben. Die fiesen Kostenüberlegungen der Ukraine unterschlug sie. Ebenso erbärmlich: Die Leitung der KZ-Gedenkstätte Dachau ließ von den Kränzen, die zu Ehren der von den Nazis dort ermordeten 4.000 russischen Kriegsgefangenen niedergelegt worden waren, die Schleifen in den russischen Nationalfarben abschneiden. Darüber verlor die Tagesschau kein Wort. Es ist ihr Beitrag zur medialen Massenverblödung: Nachrichten verfälschen oder unterdrücken. Nichts, auch nicht der Respekt vor dem schrecklichen Tod junger Soldaten hindert sie daran, ihre russenfeindliche Agitprop an fanatisierte Deutsche zu liefern. Unsere Gesellschaft nimmt es hin. Wir verlieren den letzten Rest Anstand.
[/]aus den Nachdenkseiten...
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Beislschmidt
Beislschmidt
12.06.2025, 11:22
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
Mützenich und Stegner
Wer hätte das gedacht?
In einem „Manifest“, das eher klingt wie der Tagebucheintrag eines melancholischen Realsozialisten, fordern sie Gespräche mit Russland. Weniger Rüstung, mehr Diplomatie.Irgendwo zwischen veganem Kantinenlunch und Parteibasis-Demenz.
Die Friedensbewegung, einst totgesagt, schickt ein Telegramm aus dem Jenseits.
„Möglichst schnelle Beendigung des Tötens und Sterbens in der Ukraine“, heißt es da.
Man reibt sich die Augen, denn
Gespräche mit Russland, kein Raketen-Zielgebiet Deutschland, Rüstungswahn-Stopp, das klingt fast nach Vernunft, oder wenigstens nach einem Anflug von Restintelligenz im Nebel der Parteilinie.
Dass dieses Papier just 16 Tage vor dem Delegiertentanz durch die Betonwüste erscheint, ist kein Zufall, sondern politische Wärmeschutzverglasung, innen lau, außen moralisch erhaben.
Parteichef Klingbeil, der einst für Digitalpolitik zuständig war und jetzt lieber Panzer bestellt, verteidigt seine Linie wie ein Oberstleutnant in der Großen Koalition der Vergessenen.
Vielleicht ist der Tanker SPD nach Jahren auf NATO-Kurs in der Bucht der Bedeutungslosigkeit angekommen, und irgendjemand hat das Nebelhorn entdeckt. Ein leises „is there anybody out there?“ in der Parteizentrale, wo man zwischen Ethikratsprotokollen und EU-Subventionsanträgen fast vergessen hat, dass man mal für Frieden, Abrüstung und Völkerverständigung stand.
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Beislschmidt
Beislschmidt
12.06.2025, 21:07
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
Vier von fünf Bäumen sind krank
Was seit Jahren bekannt ist, wird beharrlich ignoriert. Wir brauchen eine große Aufforstung, eine Kehrtwende der rigorosen Landwirtschaft. Wir brauchen Möglichkeiten der Wasserspeicherung, Buschparzellen entlang der Straßen. Wir brauchen Begrünung und Kältezonen im urbanen Bereich. Das ist nur mit Gesetzen und Förderung zu realisieren.
Hubert Aiwanger, (der mit dem Schülerstreich von den freien Wählern), propagiert das schon landauf landab, ohne Gehör bei den Etablierten zu finden, die lieber in fragwürdige Windräder und E Mobilität investieren.
Die marktorientierten Maßnahmen gegen den Klimawandel freuen die subventionierten NGOs, laufen aber ins Leere. Bedenkt man wieviel Wasser im März/April runtergekommen ist und wie schnell das Nass ungenutzt in den Flüssen verschwunden ist, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden wie wertvoll das Wasser eigentlich ist. Und promt warnt man wieder vor der alljährlichen Hitzewelle.
Nein, dazu muss man nicht über Nacht zu den Grünen wechseln aber man erinnere sich noch daran, dass früher zwischen den Äckern kleinere Buschparzellen standen, um das Wasser zu binden, vor Erosion zu schützen und Lebensraum für Kleintiere boten. Der hinderliche Wildwuchs wurde längst wegrationalisiert, damit die John Deeres ungehindert bulldozzern konnten.
Mit derlei Klimaschutzmaßnahmen lässt sich allem Anschein nach kein Reibach machen. Konsequenzen? Eben, keine.
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Beislschmidt
Beislschmidt
14.06.2025, 15:14
Re: Die Koralle lacht nicht mehr
Das Recht auf Selbstverteidigung?
Was die Spatzenhirne nicht verstehen, die nun Israels Angriff auf den Iran als „Selbstverteidigung“ feiern: Mit dem selben Argument ist Russland hinsichtlich NATO-Präsenz und Raketen in die Ukraine einmarschiert.
Das Muster ist immer das Gleiche: Völkerrechtswidrige Angriffe, Ausdehnung der eigenen Einflusszonen, Regime-Change OPs etc „des Westens“ inclusive Völkernord wie in Gaza sind angeblich Selbstverteidigung, bei den Anderen ist es immer die reine Aggression.
Wer das Völkerrecht nach Gesinnung normieren möchte, führt das Faustrecht des Stärkeren ein und legt die Welt in Schutz und Asche. Einen größeren Anteil daran hat seit Ende des Kalten Krieges der Westen.