Hechtsuppe.
Am Ufer bei der Trauerweide,
da treffen wir uns täglich beide.
Er ist ein alter, grauer Hecht
und sein Gebiss schon ziemlich schlecht.
Damit der Kerl nicht ganz verhungert,
geh ich zu ihm, wenn er dort lungert.
Ne Bockwurst und ein Spiegelei,
das schluckt er langsam nebenbei.
Es ist die Zeit der Räuberei
für diesen armen Kerl vorbei.
Es freu’n sich Plötze, Barsch und Schleie
die Güster, Aal und auch die Bleie.
Auch Enten hat er nicht verschmäht.
Doch dafür ist es nun zu spät.
Er ist jetzt zahm und friedlich, fromm,
er wartet täglich, dass ich komm.
Er weiß, dass er nicht lang mehr lebt,
weshalb er seine Schnauze hebt.
Dann flüstert mir der alte Knochen:
„Du hast dich lang genug geschunden,
mich mit der Angel nicht gefunden.“
„Ich leb vielleicht noch ein paar Wochen,
„Dann kannst du Suppe aus mir kochen!“
Noch täglich geh ich zu der Weide,
weil ich an Zwangsneurose leide.