Autor Thema: Im Geisterwald  (Gelesen 524 mal)

Erich Kykal

Im Geisterwald
« am: Februar 21, 2018, 12:20:31 »
Nacht befällt die Waldesrücken,
und mit düsterem Entzücken
steigen unter alten Steinen
tote Seelen auf, gewahren
neues Leben nach den Jahren
zwischen Erde und Gebeinen.

Und sie tanzen um die Schatten
einer Sehnsucht, die sie hatten,
immerzu wie welke Fahnen,
bis die Geisterstunde endet,
und die Dunkelheit sich wendet
nach Auroras erstem Ahnen.

Manche winden sich zu lange,
aschen wird die hohle Wange,
immer fahler, immer schmäler,
und wie bang und ohne Namen
sinken jene, die entkamen,
haltlos in die Hügeltäler.

Traurig sickern ihre Rahmen
in den Grund, daher sie kamen,
vor der Ewigkeit verborgen,
und von Osten mündigt sicher,
immer lichter, königlicher
leuchtend sich der neue Morgen.
« Letzte Änderung: Februar 21, 2018, 19:17:34 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.