Autor Thema: Die Milliardärstochter  (Gelesen 1088 mal)

Rocco

Die Milliardärstochter
« am: Juni 11, 2021, 14:20:50 »
Irritiert stieg Walther in die Maschine.
Hinter ihm stöhnten Gott und Satan.
"Warum", dachte er, "reise ich durch die Zeit? Wen juckt es, was zu Beginn war!"



Die Tochter eines Milliardärs kommt spät Abends Heim; in der Hand: das Lenkrad ihres Neuwagens. "In dem Monat schon der dritte!", weint sie. "Aber eine richtig, richtig schlechte Fahrerin bin ich darum nicht?!"

Ihr Vater nimmt sie in den Arm.

"Richtig, Mäuslein. Derart sicher fährt niemand gegen Bäume."



Der junge Herr Sinnig wurde nach seinen literarischen Vorbildern gefragt.

Mit gerümpfter Nase sagte er nur:
"Ich habe an jedem Finger so viele, dass mich das zur Avantgarde macht."



Aus Herrn Sinnigs Stilblüten:
Wie das Kind zur Jungfrau,
die ihr Bad verschüttet.



War Herr Sinnig miesepetrig, pflegte er, in politischen Diskussionen, zu sagen:
"Liberale sind zahnlose Tiger".
Manchmal sprach er direkt von zahnlosen Tigern. Mutmaßte dann ein Freund, daß er  damit Liberale meine, bekam er zu hören: "Nein, Totalitäre."



Virtuos, wie das Nationaltheater Herrn Sinnig, dessen Leiter, Nerven kostete. Allein nur der Umstand, wie das Theater seinen Spitznamen bekommen, und welchen Anteil daran sein Star, Herr Aber, nahm!

Herr Sinnig liebte klare Entscheidungen, für die er sich regelmäßig entschuldigen musste; denn sein Star bevorzugte klare Kompromisse und trank wie ein Loch, wenn er selbst eine traf - wofür Herr Sinnig auch um Vergebung zu bitten hatte. Daher  fasste Herr Sinnig oft Unsinnbeschlüsse.

Im Narrenspiegler-Kurier wurde dafür die Rubrik eingeführt:
"Neueste Possen des Hauses Aber-Sinnig".



Luciano Pavarotti (1935 bis 2007)  ist außer sich: Er hat den Hahn eines Bauern überfahren.

Vor dem Bauern fällt er auf die Knie und bittet um Vergebung: "Ich werde den Hahn ersetzen. Koste es, was es wolle!"

Der Bauer, ein Freund der Oper, will die Situation entspannen:

"Maestro wollen tatsächlich auf den Mist steigen und krähen?!"

"Sie glauben ja gar nicht, was ich alles auf der Bühne singen muss!"



"Papa! Papa! Vor unserem Zelt heult ein riesiger Wolf!"

"Mein Gott - Petralein! Was hast du ihm nur erzählt?"



Er stieg von der Hure und zog sich eine Linie weißen Zeugs in die Nase.
"Ich bin nicht so", sagte er, "aber die viele Arbeit das ganze Jahr über..."

Da schlug es Mitternacht; er schulterte den Sack und blickte sie verzweifelt an. Vor der Tür stand Rudolf.



Er hatte die Sense an den Nagel gehängt. "Die ist out!", sagte er.
In der großen Lache sah er ein Skelett, das einen Rasenmäher vorbeischob.

"Erst in Rage werde ich grob -
aber gelte als der Hitzkopf?!"

Yusuf Ben Goldstein, aus Rocco Mondrians Komödie: Yusuf Ben Goldstein, ein aufrechter Deutscher