Autor Thema: Lierumforum Löffelstiel  (Gelesen 675 mal)

hans beislschmidt

Lierumforum Löffelstiel
« am: M?RZ 08, 2020, 16:23:11 »
Er schafft sich täglich neue Hunde
und lehrt sie auch noch schreiben.
Mit Rex und Hasso im Verbunde,
da kann man's mit sich selber treiben.

Er lobt und tadelt vor sich hin,
schickt Hasso oder Lassie raus.
Nach seiner Logik macht das Sinn,
man spendet sich ja selbst Applaus.

Zu viele, die das Spiel durchschaut,
die Schreiberzunft ist längst verprellt
und bei jenen, die sich nicht getraut,
hat Hasso nicht genug gebellt.
« Letzte Änderung: M?RZ 08, 2020, 16:30:48 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Sufnus

Re: Lierumforum Löffelstiel
« Antwort #1 am: M?RZ 09, 2020, 16:41:07 »
Hi Hans!
Wie schön! Es würde mich sehr erquicken, nun häufiger Deine frische Lyrik in diesen nach neuen Worten dürstenden Wiesengrund sickern zu sehen (au Backe).
Offensichtlich haben wir es hier mit einem Gedicht aus dem höchst ehrbaren Bereich der Polemik zu tun... irgendein offensichtlich ebenso herrschsüchtiger wie selbstverliebter Zeitgenosse hält sich Schreiberlinge als dressierte Haustiere und verjagt alljene aus seinem Dunstkreis, die dieses Spiel der Anpassung an den Herren und Meister nicht mitmachen.
Es dürfte sich hier um eine ziemlich konkrete Person handeln - aus dem Dunstkreis eines Lyrikforums höchstwahrscheinlich. Nun... der Reiz polemischer Literatur liegt natürlich auch darin, dass das Werk nicht dadurch für zukünftige Leser versiegelt wird, dass es seinen Adressaten allzu leicht erkennbar macht. Der getroffene Hund wird aber wohl schon bellen... (wenn er es denn zu lesen bekommt). :)
LG!
S.

hans beislschmidt

Re: Lierumforum Löffelstiel
« Antwort #2 am: M?RZ 10, 2020, 10:22:29 »
Mein lieber Sufnus,
Ich komme neuerlich nicht umhin, dir eine besondere empathische Begabung zu attestieren, wenngleich ich zur Vorsicht rate sich mit einem unbequemen Spötter, wie ich es bin einzulassen.
Erquickliches in den Wiesengrund einsickern zu lassen, ist ein herer Auftrag, dem ich in Vollendung nicht zur Erfüllung gereiche ... allein mir fehlt der Glaube.
Mein krudes Schlagwerk zeigt wohl Wille, indes der Weg des Wohlklangs zeigt sich dornig.
Und doch erfreut mein Blick die Achtsamkeit aus deiner Feder, die so nah an dem ist, was die Nachsicht fast vergrub.
Mit bestem Dank mein lieber Dichterfreund und Sonnenlicht auf deinem Weg, Gruß vom Hans
« Letzte Änderung: M?RZ 10, 2020, 10:29:47 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)