Ach, schon wieder wird fröhlich verallgemeinert. Ein paar Missstände, ein paar realitätsferne Deppen, die dämliche Ideen kolportieren, und schon wird fröhlich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, wird gleich alles schlechtgeredet und verworfen.
Das ist so, als hätte man ein Kind, aber weil es ein paar Muttermale hat, einen ekligen Ausschlag und eine Hasenscharte, gibt man es gleich zur Adoption frei, weil man nichts mehr damit zu tun haben möchte. So geht ihr mit eurem Land um: Nur das Schlechte sehen wollen, aber nichts dagegen unternehmen, stattdessen auf alle schimpfen, die ihr für verantwortlich haltet.
Mag sein, dass nicht alles okay ist, mag sein, dass Veränderungen nötig sind. Dann geht eben wählen oder gründet Selbsthilfegruppen. Nervt eure Lokalpolitiker. Schafft etwas Positives.
Wenn euch böse Buben nächtens ängstigen und es an Exekutivpräsenz mangelt, trommelt eben die Nachbarschaft zusammen, und wenn die Randalierer wieder durchziehen wollen, geht mit Knüppeln, Bratpfannen und Besenstielen geschlossen auf die Strasse und "ersucht" sie höflich, sich anderswo umzutun. Kreist sie ein und zeigt ihnen deutlich, dass sie nicht entkommen können, wenn ihr es drauf anlegt, und dass ihr solches Verhalten nicht länger duldet, und es ist bei ausreichend Übermacht nicht mal wirklich Gewalt nötig. Sollte keine Polizei kommen wollen/können, nehmt selbst die Personalien auf, fotografiert sie mit euren Handys und sagt ihnen, dass ihr genau SIE künftig für JEDEN abgebrochenen Rückspiegel zur Verantwortung ziehen werdet. Persönlich. Die Drohung reicht, wenn sie glaubhaft genug ist.
Und selbst wenn du nicht genug zusammenkriegst, die mitmachen - du hättest wenigstens etwas versucht, anstatt nur zu meckern und Schuld zuzuweisen.
Und wenn eure Aktion eine Kontroverse in Sachen Selbstjustiz auslöst, umso besser! Wenn der Staat dich in bstimmten Aspekten im Stich lässt, gib ein Beispiel und mach darauf aufmerksam. Das wird eher etwas verändern als nur das verallgemeinernde runterziehende Rumgifteln. Mit pauschaler Negativität löst man keine Probleme, man verstärkt sie nur noch, vertieft die Gräben bis letztlich zur Unversöhnlichkeit von Fanatismus. Und wenn dann ein Sturm losbricht, sterben immer die Unschuldigen zuerst!
Jaja, ich weiß, mein "idealistisches Gequatsche" nervt, und natürlich weiß ich gar nicht, wovon ich rede, weil ich von anderswo bin. Wisst ihr es denn? - Oder nölt ihr nur rum, egal, wen's trifft, Hauptsache, ihr könnt eure Verbitterung nähren und eurer Frustration Vorschub leisten?
Merke: Es sind NIE ALLE Ausländer schlechte Menschen - ja, sogar prozentual gesehen eigentlich sehr wenige. Es sind NIE ALLE staatlichen Regulative ineffektiv - ja, prozentual gesehen eigentlich sehr wenige.
Angst und Vorurteil werden geschürt von sensationsgeilen Medien und Leuten, die agitativ davon profitieren. Die Stimme der Vernunft bringt keine Quote und arbeitet nicht den Extremisten in die Hände. Aber auch wenn sie allzu selten zu hören ist: Man sollte sie zumindest in sich selbst hören können.
Idioten und Arschlöcher gibt es überall und in allen Volksgruppen und Schichten, und es wird sie immer geben. Machen wir ihnen das Leben nicht auch noch leichter, indem wir genau so tönen wie sie!