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Themen - Jonny

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Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Der falsche Weg
« am: Juni 11, 2016, 15:39:47 »
Ein Mann betrat den falschen Weg, weil er den Richtigen nie fand,
das Schicksal wartete auch schon und nahm ihn lächelnd an die Hand.
So gingen beide Arm in Arm - der Morgen war unendlich weit,
doch als der Mond die Nacht verließ, da waren sie nicht mehr zu zweit.

Und so beschleunigt er den Schritt, der in die falsche Richtung führt,
allein die Träume laufen mit, sein Glück hat ihn ganz kurz berührt;
beinah wie zarte Elfenschleier unter blassem Mondenschein.
Danach der Abgrund: Sturz ins Leere. Wer fällt, bleibt mit sich meist allein.

Am Boden ruhen viele Träume, die einmal hoch geflogen sind,
und zwischen all den leeren Flaschen, weht ein rauer, kalter Wind.
Ganz unten ist kein Himmel, noch weniger ein Auferstehen.
Mich schmerzen niemals ein paar Münzen, vielmehr daran vorbeizugehen...

2
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Montage
« am: November 09, 2015, 22:37:18 »
Seit fünfundzwanzig Jahren leb ich aus der Tasche,
in jungen Jahren war das Leben gut zu mir.
Am Tag die harte Arbeit, abends dann die Flasche,
die steckte man doch weg, die fünf bis sieben Bier.

Die Frauen, die ich in Lokalen kennenlernte,
sie hatten alle einen ganz besond'ren Reiz.
Wir spielten Liebe, bis ich mich aus der Stadt entfernte,
ein andrer Ort, derselbe Job, ne neue Beiz.

Bald bin ich fünfzig, such vergebens meine Jahre,
schließ mich am Abend oft in meinen Träumen ein.
Wart auf den Tag, an dem ich nicht mehr weiterfahre,
um irgendwann endlich einmal Zuhaus zu sein...

3
Verbrannte Erde / Du und ich, Januar 1996
« am: November 04, 2015, 21:56:30 »
Ich lese wieder deinen allerersten Brief,
in dem noch immer Duft von deinen Haaren lebt.
Die Brüche in dem kleinen Blatt sind tief, so tief -
wie Risse in der Zeit, aus denen Sehnsucht schwebt.

Ich denke wieder an die allererste Nacht,
in deren Träumen warm und sanft wir lagen.
Die Zeit hat nicht nur Brüche ins Papier gemacht,
sie gab die Antwort mir auf nie gestellte Fragen...

4
Zwischen Rosen und Romantik / Komm...
« am: Oktober 24, 2015, 15:59:04 »
Komm, trink noch ein paar Gläser roten Wein mit mir,
reich mir noch einmal auf dem Tisch die warme Hand.
Wenn wir heut gehen, dann bleibt dieser Zauber hier,
stoß an, zieh einmal noch mit mir durchs Wunderland.

Komm, lass uns einmal noch die alten Lieder hören,
die bunte Jukebox wartet drüben an der Wand.
Wie viele werden sich heut Nacht die Liebe schwören?
Ein letzter, tiefer Blick von dir - durchbricht das Band...

5
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Vergessene Blumen
« am: Oktober 17, 2015, 18:06:02 »
Die Zeit hat ihren Schleier über uns gelegt.
Willkommensblumen hängen sterbend aus der Vase.
Der Sturm der Liebe hat sich lang nicht mehr geregt,
Zusammenhalten ist nun wohl die letzte Phase.

An manchen Tagen zeigt der Schleier kleine Lücken,
durch diese seh ich wieder Schmetterlinge ziehn.
Dann geh ich in Gedanken mit dir Blumen pflücken
und seh dich glücklich in der Sommerwiese knien...

6
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Lass uns gemeinsam gehen...
« am: Oktober 10, 2015, 19:51:19 »
Ich fühl mich wohl in unsrem Garten,
in dem die alte Schaukel steht.
Lass uns dort auf den Abend warten,
bevor die Sonne untergeht.

Es sind die lieb gewordnen Dinge,
die fast schon wie von selbst geschehn.
Lass uns im Glanze unsrer Ringe
die Bilder einer Liebe sehn.

Und die Erinnerungen fliegen,
entfliehn dem Dunkel jener Nacht,
lass uns uns aneinanderschmiegen,
auf dass kein Morgen mehr erwacht...

7
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Tiefe Stille
« am: Oktober 03, 2015, 13:16:35 »
In tiefer Stille fällt ein Blatt,
winkt einmal noch der Sonne zu,
als ob's genug gesehen hat,
schwebt es ganz frei dem Ende zu.

Wenn meine Zeit gekommen ist,
hab ich dann auch genug gesehen?
Wie lange währt sie noch, die Frist,
werd ich genauso leise gehen?

Was auch passiert, es war doch schön,
selbst wenn nicht immer Sommer war,
ich ging durch Tiefen, flog durch Höhn,
und liebte, was nicht Meines war...

8
Zwischen Rosen und Romantik / Herzschlag
« am: Oktober 02, 2015, 21:06:02 »
Vier Augen, die sich blind verstehen,
vier Hände, deren Finger sehen,
vier Lippen, Zärtlichkeiten tragend,
zwei Herzen, füreinander schlagend.

Zwei Augen, die den Glanz verlieren,
zwei Hände, deren Finger frieren,
zwei Lippen flüstern es: Vorbei!
Ein Herz schlägt immer noch für zwei...

9
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Gedanken
« am: September 25, 2015, 20:38:00 »
Die Zeit erobert mein Gesicht,
Gedanken streifen durch die Nacht.
Ich schau ins Dunkel, spür mich nicht,
hab über vieles nachgedacht.

Die Spinnen weben ihre Netze
selbst dort, wo kaum Insekten fliegen.
In Kellerräumen schlafen letzte
Gedankenbilder, bleiben liegen.

Die Hoffnung gleicht dem Spinnennetz,
gewebt aus vielen stummen Träumen.
Das Zartgespinst ist schnell verletzt,
es hängt in meinen Kellerräumen...

10
Zwischen Rosen und Romantik / Ich suche eine Frau!
« am: September 23, 2015, 21:50:08 »
Such eine Frau, die auch dort mit mir baden geht,
wo in verschiednen Sprachen "Hier Privatstrand" steht.
Such eine Frau, die mit mir um die Häuser zieht,
am nächsten Morgen keinen Grund zum Heimgehn sieht.

Such eine Frau, die mit mir in der Sonne liegt
und an der Strandbar sich an meine Seite schmiegt.
Such eine Frau, die mit mir selbst gefangne Fische grillt,
mit mir gemeinsam unterm Sternenmeer die Sehnsucht stillt.

Such eine Frau, am besten eine Seemannsbraut,
die mit mir übers Meer, statt in die Glotze schaut.
Such eine ganz besondre Frau, doch find sie nicht,
drum schreib ich die Kontaktannonce als Gedicht...

11
Zwischen Rosen und Romantik / Abschied
« am: September 22, 2015, 21:08:11 »
Ich tauche die Ruder ins tiefblaue Meer,
die Stille durchbricht nur ein Vogel, der schreit.
Am Heck meines Bootes weht mir hinterher,
der Traum einer Liebe, ein Leben zu zweit.

Die Wellen begrüßen mich wie einen Freund,
umschlingen den treuen, alternden Kahn.
In ihm haben wir miteinander geträumt,
so das wir den Sturm nicht heraufziehen sahn.

Jetzt bringt mich mein Boot auf das offene Meer,
der Wind hat die Wolken zu Türmen gebaut.
Mein Abschied vom gestern, er fällt nicht mehr schwer,
seit Stunden hab ich nicht nach hinten geschaut.

Vielleicht hältst du nun meinen Brief in der Hand,
mein Leben, es passte auf ein Stück Papier.
Vielleicht stehst du mit ihm an unserem Strand,
ich schließe die Augen - und du bist bei mir...

12
Ach Natur Vergissmeinnicht / Nacht am Meer
« am: August 29, 2015, 20:11:55 »
Wenn leis die Wellen an das Ufer schlagen,
das Rund des Mondes sich im Wasser bricht,
ertönt von fern des Käuzchens wehes Klagen,
das sanft die Stille dieser Nacht durchbricht.

Der Bug der Boote, er tanzt auf und nieder,
ein Wind haucht alten Kähnen Leben ein.
Aus ihren Planken klingen Sehnsuchtslieder,
die Flagge schlägt den Takt  im Mondenschein.

Es bricht die Nacht, die Zeit gebiert den Morgen,
der violett sich übers Meer ergießt.
Ich fühle mich im Augenblick geborgen,
wo er beseelt durch meine Sinne fließt...

13
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Selbst gemalte Welt
« am: August 28, 2015, 20:49:33 »
Wie viele Stürme hat ein Leben?
Wie viele Sommer wird es geben?
Wie viele Fragen bleiben offen,
wie viele Menschen dürfen hoffen:

Auf ihre selbst gemalte Welt.

Wo eine Hand die andre hält,
wo keiner lebt, um Krieg zu führen,
wo Augen sich im Herz berühren,
wo Zeit ist, um Gefühl zu spüren...

14
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Mein Schulweg
« am: August 26, 2015, 21:55:25 »
Zu großer Ranzen auf dem Rücken,
und Riemen, die in Schultern drücken,
so ging ich durch der Kindheit Straßen,
in denen wir Kastanien lasen.

Vorbei an rissigen Fassaden -
und rechts war da der Bäckerladen
mit abgeblättertem Geländer.
"Verschenken Sie die Kuchenränder?"

Aufs Grau der breiten Gehwegplatten,
die niemals eine Zukunft hatten,
verirrte Rauch sich aus Kaminen,
durch den kaum Sonnenstrahlen schienen.

Das Schulgelände, kahle Bäume,
steriles Denken ohne Räume,
die Ordnung war des Lebens Sinn.
Wo sollten meine Träume hin?

15
Zwischen Rosen und Romantik / Fremdes Land
« am: August 24, 2015, 22:10:38 »
Blick ich aus meiner Seele Fenster,
vermisse ich den warmen Sonnenschein.
Es tanzen tausende Gespenster
und werfen Schatten auf mein Glücklichsein.

Steh ich an meines Herzens Türe,
so fehlt auf dieser Klinke deine Hand.
Nur wenn ich deine Finger spüre,
nur dann versteh ich dieses fremde Land...

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