Hi WM!
Drei Strophen, drei Reime - will die etwas verloren nachgestellte "drei" im Titel dies besagen? Oder fehlt da etwas?
Ein paar Tipps:
Aus der Ferne seh ich Dich,
und so bleibt es. Sicherlich
bist Du viel zu gut für mich ...
Denn das Heilige wirkt gerne
in Erinnerung, von ferne
wie die milden Abendsterne.
Doch ich weiß: Es brennt ein Feuer
irgendwo, ganz ungeheuer,
und die Welt ist wieder teuer!
Ich weiß nicht, wer sich als erster eingebildet hat, in der Lyrik müsse man JEDEN Zeilenbeginn groß schreiben, aber ich halte dies für eine manieristische Überspanntheit, die obendrein zu jeder Menge Missdeutungen führen kann und den Leser oft stocken lässt. Es behindert den organischen Fluss der Satzkonstrukte beim Lesen und mindert damit den lyrischen Eindruck und Genuss! Würd ich lassen!
Ansonsten noch zwei Kommata und in S2Z1 eine Glättung der Satzmelodie bei gleichzeitiger Vermeidung einer unschönen Verkürzung.
Eine an mittelalterliche Minne erinnernde Anbetung aus der Ferne, hier allerdings, wie S1 zeigt, eher aus Gründen der Schüchternheit oder des manglenden Selbstwerts, letztlich in S3 überwunden: Das LyrIch erkennt, wie groß die Welt ist und sucht Wärme an einem anderen Feuer ... - gut verdichtet und abgerundet.
Gern gelesen!

LG, eKy