Lieber wolfmozart!

Da teilst Du ein Gedicht mit uns, dass ich als äußerst inspirierend empfinde! Vielen Dank dafür!
Die erste Strophe lese ich zwar als ein wenig leichthin und "aus dem Handgelenk" geschrieben mit einer etwas uneinleuchtenden und daher reimgeschuldet wirkenden Zeile "Es schwebt im Wind das Haar wie Band" und der nicht ganz klaren Anspielung auf das Goethesche Mondgedicht ("... lösest endlich auch einmal meine Seele ganz"). Dafür ist in der zweiten Strophe die Überleitung von der "Mutter Erde" zu einem Erdbegräbnis samt Totentanz und Ganztodtheorie wahrlich atemberaubend!
So sehr ich das Gedicht formal als etwas zu schnell hingeschrieben empfinde, so begeistert bin ich von der Bildsprache der zweiten Strophe. Wenn das in ein sorgfältig ausgearbeitetes Gedicht eingebettet würde, hätten wir es hier mit einem literarischen Ereignis allerersten Ranges zu tun.
Ich hoffe also, Du hörst aus meinen Anmerkungen nicht in erster (und nicht einmal in zweiter, dritter, vierter) Linie die etwas kritischen Aspekte im Hinblick auf ein paar Formalien heraus, sondern vor allem die große Begeisterung, die Du mit Deinem genialen Bild bei mir geweckt hast!

Lg!
S.