Fleur de la vie

[a.c.larin]

Ist nicht das Leben wie ein Blumenbeet?
Im Frühjahr drängt die Kraft aus allen Trieben!
Doch rasch verwelkt die Lust, was ist geblieben?
Der Sommer wärmt, wenn er die satten Farben sät.

In dichtem Grün erscheinen lange Ranken,
manch hoher Wuchs trägt reifend volle Saat.
Doch nichts hält ewig an: Zur Mahd
erscheint die Zeit mit ersten Nachtgedanken.

Und schon wirds Herbst: Nun fallen sie, die Träume.
Nur Aster, Chrysantheme wehren jenem Drang.
Es sammelt sich, was einen Sommer lang
im Werden war, im Grunde - leert die Räume,

bis sich das Land in Stille kühl verliert:
Der Winter hüllt es in gefror'ne Matten.
Die Sonne schweigt, umgibt sich nun mit Schatten.
Und doch: Ein Blumenflor die Fenster ziert!

Ist nicht das Leben wie ein Blütenreigen?
Es keimt, es reift, es welkt und es vergeht.
Was Zukunft bringt, wird stündlich neu gesät
und wartet treu der Stunde, selbst im Schweigen.

[Guenter Mehlhorn]

So rinnt das Jahr dir durch die Finger.
Schreib man noch mehr so schöne Dinger.

[a.c.larin]

Na gut, dann geb ich mir mal Mühe.
Man kann zwar nicht - so wie die Kühe -
ausmelken mir ein klug Gedicht,
doch warte nur - lang dauerts nicht!

[cyparis]

Ich bin immer wieder baß erstaunt über Deine Dichtkunst.
Großartig!



Lieben Gruß
von
cyparis

[a.c.larin]

liebe cyparis,

ich danke dir für basses staunen -
doch ists ja nur der blumen raunen,
das ich in versen niederschrieb!
drum hab ich all die blumen lieb

und pflanze sie in buntem chor.
oft steh ich staunend selbst davor:
welch kraft, die aus der erde dringt
und liebend sorgt, dass mir gelingt

ein sanfter ton, ein froher klang!
es ist der blumen überschwang,
die meine seele schützt und nährt
und trost und zuversicht gewährt.

als wärs der dank für alles mühen
entfalten blumen sich - und blühen!

[Guenter Mehlhorn]

Schön!