Ein winterkahler Baum, von jedem Schmuck befreit,
steht einsam in verschneiten Hügelfluren.
Kein Grün entzückt, kein Blütenblatt, kein Festtagskleid,
nur Frost und Reif mäandern Nadelspuren.
Da tritt die fahle Sonne auf, beginnt das Spiel.
Der Leinwand wirft sie Zweige zu als Schatten.
Sie malt das Astwerk in den Schnee, Kalkül,
es soll das Auge nicht am Weiß ermatten.
Polypen sitzen nunmehr im Korallenbaum,
ein Bildwort, Tuschekünste des Chinesen,
des Körpers Aderbahnen, böser Krakentraum,
dies alles und noch mehr ist abzulesen.
Ein dunkler Wolkenvorhang greift regierend ein,
gezogen von vergrämten Wetterfrauen.
Das nackte Baumgerüst steht wiederum allein
und wartet anderntags auf neue Guckmäst-Schauen.