Salzachgold

[Ingo Baumgartner]

Ich lass mir die Zehen von Flusswellen streicheln
und staune, wie Sonnenlicht Goldsteine schafft,
die fertig zum Sammeln mein Fußgelenk schmeicheln,
im Glanze des Bersteins, der Urzeiten Kraft.

Ich denke an Midas, den König der Phryger,
der eitler Begierde nach Edlem erlag.
Dann mahnt mich das Rheingold an Alberichs Krieger,
an Masken des Todes am Goldsarkophag.

Man will ja das Schicksal nicht unbedacht necken,
ich ziehe die Zehen in Ehrfurcht zurück,
entkomme so sagenhaft grässlichem Schrecken.
Das bringt mir, da Jänner ist, goldfernes Glück.

[Guenter Mehlhorn]

Hallo Ingo.
Ein herrliches Heimatgedicht.
Da muss ich meinen Frust los werden:

Im Jänner Füße in den Bach?
Da denke ich doch erstmal nach.
Steckst Du dieselben in die Spree,
so tut es dir gehörig weh.

Dann kommen aus der Ostsee Schollen,
weil sie gemein sind und es wollen.
Den Bernstein haben sie verkauft,
dort, wo sie ab und zu verschnauft.

Ja, ja, die Schollen sind, ich weiß,
in Wahrheit nur aus scharfem Eis.
Doch, warum soll man denn nicht träumen,
auf Brücken, unter grünen Bäumen!?

Pariser schwimmen nach Paris.
Am Zeh hängt einer, das ist mies!

Liebe Grüße in die antike Natur. Günter.

[Ingo Baumgartner]

Köstliches Antwortgedicht, Günter. Danke. LG Ingo

[cyparis]

Antwortgedichte kann ich nicht....

Aber loben kann ich
(wenn der Bärstein sein "n" intus hat)
über die Maßen!
wundervoll!

Hab Dank, Ingo, für diesen Schmuck!

cyparis

[Guenter Mehlhorn]

Dafür kann ich nicht salbadern.