Autor Thema: Casida fúnebre a Federico García Lorca  (Gelesen 1801 mal)

Seeräuber-Jenny

Casida fúnebre a Federico García Lorca
« am: Juni 24, 2016, 03:09:44 »


Casida fúnebre a Federico García Lorca

Parafraseando a su "Casida de las palomas oscuras"

Por las ramas del laurel
vi su cara.
Luminosa como el sol
y oscura como la luna.
"Amante", le dije,
"¿dónde está su sepultura?"
"En la cola del sol,
el gañón de la luna",
dijo la paloma.
Y él que había caminado
desde la tierra en el desconocido
vio dos águilas de hierro,
vio un niño con alas de musgo.
La una era la otra,
el niño era ninguno.
"Niño", le dije,
"¿dónde está su sepultura?"
"En la cola del sol,
la garganta de la luna
y el fondo de los corazones tristes",
así dijo la paloma.
Por las ramas del laurel
las palomas.
La una era la otra,
las águilas eran ninguna.

***

Grabgesang für Federico García Lorca

Nach seiner "Casida der dunklen Tauben"

Durch die Zweige des Lorbeerbaums
sah ich sein schönes Gesicht.
Es war leuchtend wie die Sonne,
düster wie der Mond.
"Liebster," sagte ich,
"wo ist dein Grab?"
"Im Schwanz der Sonne,"
sagte die Taube,
"im Hals des Mondes,
dort ist mein Grab."
Er hatte auf seiner Wanderung
ans Ende der Welt
zwei eiserne Adler gesehen
und ein totes Kind.
Der eine war der andere,
der Junge war niemand.
"Junge," sagte ich,
"wo ist dein Grab?"
"Im Schwanz der Sonne,"
sagte die Taube,
"in der Kehle des Mondes
und in den Herzen
aller Liebenden,
da findest du mein Grab."
Durch die Zweige des Lorbeerbaums
sah ich zwei Tauben.
Die eine war die andere,
die Adler waren niemand.
« Letzte Änderung: Juni 27, 2016, 03:39:51 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz