Autor Thema: Original Play, die neue, wilde Spielvariante für Jung mit Alt  (Gelesen 711 mal)

Agneta

  • Gast
Original Play –  die neue, wilde Spielvariante für Jung mit Alt


Im Zuge meiner Recherchen über Kindertagesstätten, ihre pädagogischen Konzepte und Ausrichtungen auf meiner Suche nach einer geeigneten Kita für meinen Enkel stieß ich eher zufällig auf Original Play.
Was Sie jetzt lesen, ist ebenso unglaublich, abstrus wie schockierend.
Was ist Original Play nach eigenen Darstellungen auf seiner Homepage?
Es soll ein Spielen mit Kindern sein, damit sie lernen, weniger aggressiv zu reagieren, weil sie Liebe bekommen. Liebe und Zuwendung.
Von wem? Von wildfremden Menschen, die sich als „Lehrlinge“ bei der Erfinderorganisation für 250 € ausbilden lassen können.
Hier würde ja jeder Mensch mit Verstand schon aufhorchen.
1. Warum müssen Kinder toben und rangeln mit wildfremden Menschen, um den Umgang mit der Gesellschaft zu lernen?  Gar nicht! Sie lernen es mit Gleichaltrigen oder mit den Eltern.
2. Warum müssen Erwachsene das liebevolle Toben im Umgang mit fremdenKindern in teuren Seminaren erlernen? Gar nicht! Denn es wäre übergriffig. Und wie meine Oma auf dem Bauernhof schon soweise sagte: Wenn man die Stalltüre auflässt, dann kommen auch die Schmeißfliegen herein und hinterher muss man sie mühevoll zerkloppen.
Original Play. Da hat ein Fred Donaldson eine Idee gehabt, Geld zu verdienen. Er verkauft es als pädagogisches Konzept, gibt sich Professorenanstrich, obwohl er weder Professor ist noch je etwas mit Pädagogik zu tun hatte. Das erlauchte Publikum der zukünftigen Lehrlinge benötigt nicht einmal ein polizeiliches Führungszeugnis, um auf Kinder in Kitas losgelassen zu werden. Für jeden Pförtner in einer popeligen Lagerhalle im Industriegebiet ist hingegen ein polizeiliches Führungszeugnis Pflicht. Für sich und seinen Rottweiler. Und alles geschieht ohne Einwilligung und Wissen der Eltern. Die wurden erst alarmiert durch die Klagen ihrer Kinder, die nicht mehr in die Kita gehen wollten. Da setzt man doch am besten seinen Rottweiler mal neben das Kind, damit er aufpasst. Was also  ist in diesem Staat los?
Obwohl all dies so undurchsichtig und schwammig ist, scheint man so etwas in deutschen Kitas dringend zu benötigen. Liebe und Zuwendung scheinen von Erziehern nicht mehr geleistet werden zu können. Also lädt man sich Fremde ein, die unsere Kinder liebkosen, mit ihnen wild rangeln, toben, sie auf sich herumhüpfen lassen, sie fest an sich drücken ect. Das ist quasi wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk für alle Pädokriminellen und Kinderlieber dieser Nation. Jingle Bells, jingle Bells, dashing through the snow - Reiterspiele.  Jou - dat brauchts in deutschen Kindergärten! Habt ihr se noch all?
Pädos brauchen sich nun nicht mehr im kalten Wind herumdrücken, um ein verlorenes Kind vor der Kita abzuschnappen. Sie können einfach hereinspazieren und man bedankt sich noch freundlich. Darauf kommt doch jeder sofort, denn mal ganz ehrlich: Würden Sie solch ein Seminar machen und mit fremden Kindern in Kitas toben als wären es ihre eigenen? Ich nicht! Was ist in unserem Staat los?
Brandenburg, Bayern und Hamburg haben es ausprobiert und mittlerweile das Original Play in Kitas verboten. Nach vielen Anzeigen wegen Missbrauchs und Übergriffigkeit bei Kindern haben betroffene Eltern Stimmung gemacht. Die Verfahren wurden eingestellt. Doch die Regierungen haben dennoch reagiert. Frage ist jedoch: warum hat man es überhaupt zugelassen? Und warum läuft es noch immer in anderen Bundesländern und deren Kitas?

Vornehmlich ist dies bisher in evangelischen Kitas zu finden gewesen. Die Beschuldigten, auch übergriffige Erzieher, wurden einfach versetzt. Ja, dafür hätte Luther sich nicht so viel Mühe machen müssen, wenn die Evangelen es einfach den Katholiken nachmachen.Naja, den Buß- und Bettag haben sie ja schon als Feiertag gestrichen.
Mal abgesehen davon, dass mir als Kind eingeschärft wurde: Geh nie mit Fremden, steig nie in ein Auto, lass dich nie von Fremden berühren“ und ich dies auch meinen Kindern so beibrachte, halte ich körperliche Berührung und schon erst recht Toben, Rangeln für etwas sehr Privates und Intimes. Das Konzept, besser gesagt der Müll eines esoterisch angehauchten  Donaldson-Gurus  passt da so gar nicht rein in dieses Bild. Das macht Grusel- Gänsehaut.
Die elementare Frage ist und bleibt aber doch: Wieso macht es ausgebildeten Erziehern in Kitas keine Grusel-Gänsehaut? Sind sie so abgestumpft, so im Hamsterrad oder etwa so dumm?
„Die Vorstellung, dass ein Muster von Freundlichkeit und Einheit im Herzen unserer Welt liegt und von uns entdeckt und erfahren werden kann, ist das fundamentale Prinzip von Original Play und formt die Verbindung zwischen Gehirn, Geist und Umwelt neu.“
 Ist man zu blöd, solche Poesiealbensprüche der Original-HP von Donaldson zu durchschauen oder sind der Gesellschaft Kinder in diesem Land einfach nur egal?
Wie oft wollen unsere Kitas das nun noch ausprobieren, bis Original Play deutschlandweit verboten wird, Frau Familienministerin aus Berlin-Brandenburg, die ja informatonstechnisch hier wohl an erster Quelle sitzt? Was ist los in diesem Land?
Mein Vater sagte immer: Mein Kind geht niemals in einen christlichen Kindergarten! Da lernt man nix außer Bücken und Beten. Da bekommt bei Original Play dieser Spruch doch ein ganz anderes Gewicht.

Quellenbezug Original-HP Original Play
TV Bericht Magazin Kontraste
Artikel RBB online





Eleonore

  • Gast
Re: Original Play, die neue, wilde Spielvariante für Jung mit Alt
« Antwort #1 am: Dezember 30, 2019, 12:52:28 »
Hallo Agneta

ich habe die Dokumentation zu diesem Thema auch gesehen und war hellauf entsetzt.

Mir ist ehrlich gesagt ein Rätsel, wie diese Männertrupps hordenweise in die Kindergärten einfallen können.

Das kann nur gehen, mM. nach, indem in den obersten Etagen , wo solche Fortbildungen genehmigt werden,
reihenweise weggeschaut oder geschmiert wird. Oder dieser Oberhäuptling der Bewegung sich derart gut verkauft, dass die Pädagoginnen von seinem - vermeintlichen - Wissen und Charme geblendet sind.
Ich habe nach ihm gegoogelt nach der Doku damals und mir kommt das Kotzen, wenn ich den nur anschaue.

Liebe und Zuwendung können ErzieherInnen durchaus geben - aber, es mangelt an Etlichem.
U.a. herrscht eklatanter Personalmangel  und die Arbeit erfolgt meist unter starkem Zeitdruck.
die Pädagogik in den Kitas ist veraltet - zB. werden Kinder noch zum Aufessen gezwungen oder Kinder werden bei Nicht-Folgen ;) isoliert.

Statt nun durch geeignete Fortbildungen das Personal upzudaten, werden wildfremde Männer eingeladen, was für Kinder sicher wie die Invasion der Wikinger wirkt, seelisch, und zweitens den Übergriffen von Männern Tor und Tür öffnet.

lG Eleonore
« Letzte Änderung: Dezember 31, 2019, 10:57:07 von Eleonore »

Erich Kykal

Re: Original Play, die neue, wilde Spielvariante für Jung mit Alt
« Antwort #2 am: Januar 02, 2020, 20:09:17 »
Hi Agneta!

Bei sowas fragt man sich: Waren die Verantwortlichen, die das erlaubt und sogar gefördert haben, wirklich so blauäugig, dass sie nicht bemerkt hätten, dass sie möglichen Pädophilen damit ein Scheunentor aufreißen, um sich ganz legal an Minderjährigen im wörtlichen Sinne "vergreifen" zu können?

Mal ehrlich: Welcher "normale" Mann käme auf die Idee, seine Freizeit damiz verbringen, in Kindergärten und Horten mit den Kindern wildfremder Eltern zu rangeln!? Das stinkt doch im wahrsten Sinne vom Schwanz her, und nicht nur der Fisch!

Ich will nicht in Abrede stellen, dass einige dieser Herren vielleicht tatsächlich so unsäglich naiv und/oder infantil regressiv waren zu glauben, sie täten da was Harmloses und Gutes - aber mal ehrlich: Wie viele können das sein!?

Das ist jemand im betreffenden Ministerium auf eine "Idee" angesprungen, die sich auf den ersten Blick in der Theorie ganz nett anhört - und mit solcher "Gratisbetreuung" die überlastete Minderbesetzung der Horte zu entlasten, kommt auch finanziell noch gut rüber - und schon passiert so was!

Das gehört sofort abgeschafft! Keine Frage!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Agneta

  • Gast
Re: Original Play, die neue, wilde Spielvariante für Jung mit Alt
« Antwort #3 am: Januar 04, 2020, 18:33:19 »
Liebe Eleonore, lieber Erich,

Da ich ja nun viel mit dem Kleinen zu tun habe, kommt man auch an solche Infos, denn sie sind ja wichtig. Ich war ebenso entsetzt wie ihr beide und habe darum diese Kolumne geschrieben. Aus welchen Gründen man das gemacht hat, die, die von Erich genannt wurden oder ob es mal wieder so ein Nachlaufen hinter den Amis ist, weiß ich nicht. Ich denke jedenfalls, dass das sofort gegen das normale Bauchgefühl geht.Wie Erich auch sagt.

Städtische Kitas sind meist heillos überbelastet, 80-160 Kinder! Es herrschen, wie Eleonore sagt, schwarze Pädagogik, Maulsperre und Methoden, wie mein Vater sie nicht akzeptiert hätte. Und das war in den Sechzigern.
Auch unser kleiner Enkel kam mit diesen Methoden in Berührung und begann nach 1o Tagen schwarze Bilder zu malen. Da war Schluss mit lustig. Nun geht er in eine private Kita, gesponsert bei Oma. man gönnt sich ja sonst nix... Aber der Kleine ist ein Stolzer ( kommt sehr auf mich) und ich werde nicht zulassen, dass man ihn bricht.
Hat mein Hausverkauf wenigstens einen Sinn. Er liebt die neue Kita. Also geht doch. Wer sich das aber für 600 E im Monat nicht leisten kann, dessen Kinder haben die A..karte und das darf in einem Staat wie dem unsren nicht sein.
OriginalPlay ist nun in den Bundesländern, wo es stattfand, verboten. es gibt das auch übrigens in Österreich!

LG an euch beide. Entschuldigt die verspätete Antwort, aber ich hatte leider wenig Zeot für die Foren.
LG von Agneta

Eleonore

  • Gast
Re: Original Play, die neue, wilde Spielvariante für Jung mit Alt
« Antwort #4 am: Januar 05, 2020, 11:46:40 »
Hallo liebe Agneta

dass der Kleine schwarze Bilder anfing zu malen ist ja sowas von sprechend!
Er hat wortwörtlich "schwarz" gesehen.

Wie schön, dass Ihr gehandelt habt und ihn da rausgenommen!

Mein Sohn war auch auf einer Privatschule - am Regelschulsystem wäre er zerbrochen.

Ich habe ja auch im "Schulzuarbeitungsbetrieb" (Regelschulen) gearbeitet und mich bewusst dagegen entschieden,
da dieser Leistungsdruck, den die Lehrer auf die Schüler und damit auf uns als Erzieherinnen ausüben,
für mich nicht mehr aushaltbar war.

6-jährige Kinder, die mit aller Kraft und Schönheit, zu der sie fähig sind,
ihre Buchstaben hinmalen ...krumme wackelige und herzallerliebste O' s und krakelige ungenaue M' s usw. ,
 dazu zu nötigen, diese auszuradieren, nur weil sie nicht normgerecht in die Millimeterpapierschiene passen, ist seelische Grausamkeit.
Einige Kinder haben das ausgehalten, andere sind regelmässig regrediert oder haben solche Wutanfälle bekommen, dass alles zu spät war. Dann wurden sie auf die Schulunreifschiene gesetzt und als renitente Störer eingeordnet.... .

Aber ich schätze mal, wir sind noch etliche Jahrzehnte davon entfernt, dass sich da was Konstruktives tut.

In Bayern gibt es zwar den BEP (Bayerischen Erziehungsplan) nach dem ErzieherInnen arbeiten müssen, aber die Realität ist noch meilenweit entfernt davon.

lG Eleonore



« Letzte Änderung: Januar 13, 2020, 22:58:16 von Eleonore »