Werter Wiesenfreund,
sehr fein erquicklich, dass du gewiss direkter als du es zugeben magst Lady Anneliese hinter den ersten Zeilen gesehen hast.
"hob ich mich höher zu der starken Brust" - klingelt es da...?
Dummerweise weiß ich nicht mehr den Titel, aber diese Zeilen haben sich eingeprägt:
ein süßes Feuer zu entfachen, hinderte ihn die eigne Lust....
Als wollte ich nie mehr von ihm erwachen....
Diese Zeilen gehören zu meinen liebsten, das muss ich schon sagen.
In dieser sicherlich unheilvollen Lage mit ruhiger Seele über ein schöneres Feuer nachzudenken - hinreißend....
Was ist dagegen noch "Genie"? raunt mein Schatten....
Die Fäkalie kann ich da ausnahmsweise nur meisterlich nennen. In welcher Weise schockieren...?
Es wird mir schlichtweg immer deutlicher, dass die Liebe eher von den Adlern, als von den Elfen kommt.
O je, schon wieder Metaphern - es ist hier ganz einfach in eins gegossen:
fürwahr, so oft geschlagen von Geschickes Ruten - doch immer süßer stieg sie aus den Silberfluten....
Dieser Aspekt braucht irgendein grelles Licht, denn sonst würde der kalte Leser es wahrlich ins diffuse Liebesirgendwas drängen.
Ein Paradebeispiel für die Nadel im Heuhaufen, Gossiges mit Anstand zu gebrauchen.
Das Leben schneidet sich nur zu gern ins eigne Fleisch und Liebe ist mit dürren Seelen nicht zu machen -
beides haben "die schönen Künste" allzu lange verhehlt.
Interessant zu sehen, wie "spiegelverkehrt" wir sind, im Gegensatz zu dir gebrauche ich Gossiges auch im Alltag nicht.
Sooo, jetzt erst mal wieder beruhigen. Wir haben ja noch mehr im Gespräch.
Kein böses Blut natürlich, aber dennoch mit wackerem Ernst gesagt:
irgendwie müssen deine Augen doch etwas geblendet sein.
Was soll an einer Kunde über schlimme Feinde und elendiges Leben zynischer Allerweltsgram sein.
Klügste Bemerkung: wahrscheinlich willst du mich aus Neid ins Niedere ziehen, weil ich mich wohl im Gegensatz zu dir um Legalität nicht schere....
Die Worte von der gemächlichen Selbsterlösung sind hier doch recht eindeutig.
Das eine ist Analytisches, das andere sind konkrete Stellungnahmen über das Schicksal und die Vermengung wird den Gesängen nicht gerecht.
Ein recht gespenstisches Opus, das muss noch gesagt werden.
Was die Kommas anbelangt, ich sag es wüstentrocken, siehst du mich etwas ratlos.
Irgendwann hab ich mir gesagt: nach einem UND nicht diese Striche, warum so hoppeln.
Ein Komma soll kennzeichnen, dass etwas neues aufgeht, quasi ein in den Tisch gerammtes Schwert.
Ich gehe durch das Kloster mit Glück und durch die Elektrogeschäfte mit Leid -
für mich ist das eine flüssige Aussage und wenn da ein UND ist, werde ich keine Augenpiekser setzen.
Das ist im Meer der Schriftstellerei sowieso fast schon zur Sache des persönlichen Stils geworden.
Jetzt aber genug - ich hoffe, angenehme Lektüre kredenzt zu haben.
Viele Grüße
M.