Autor Thema: Aus der Zeit  (Gelesen 513 mal)

Erich Kykal

Aus der Zeit
« am: September 13, 2020, 11:11:06 »
Wie neigen sich die Jahre schneller,
je höher sie mein Herz beladen,
und waren länger einst und heller
als heute auf der Zielgeraden.

Wie reichen sich die Tage rascher
die meistens unbenutzten Hände,
ihr Griff wird, wie der meine, lascher,
und blasser ihre Wolkenwände.

Wie rasen blind die Stunden weiter
wie sinnlos fliehende Gestalten,
und finden mich doch nur bereiter,
mich unumkehrbar ... anzuhalten.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Eisenvorhang

  • Gast
Re: Aus der Zeit
« Antwort #1 am: September 13, 2020, 19:13:54 »
Hey Erich,

tjo... Da fallen mir nur schwer Worte dazu ein, weil ich meine, dass die Hintergründe bekannt sind.
Natürlich kann ich jetzt auch falsch liegen.

Die drei Punkte in der letzten Strophe sollen ja sicherlich einer Sprachverzögerung dienen respektive einem Ausklingen, ich würde sie aber konsequent weglassen weil das Unumkehrbare eben unumkehrbar ist.

Viele Kraftgrüße nach Österreich.

vlg

EV

Erich Kykal

Re: Aus der Zeit
« Antwort #2 am: September 13, 2020, 21:01:42 »
HI EV!

Keine Sorge (falls vorhanden ...), mir geht es gut. Die Dauerchemo wirkt weiterhin, und ich muss die 10.000 Euro, die eine Monatsration davon kostet, nicht selbst berappen!  ;) (Wozu zahlt man sein halbes Leben lang für eine Versicherung ein, wenn nicht für einen Fall wie diesen?)

Das Gedicht soll nur vermitteln, dass einem die Zeit mit zunehmendem Alter immer rascher zu verfliegen scheint, während man sich selbst immer weniger als Teil davon fühlt. Irgendwann klinkt man sich dann eben aus, hält inne, verabschiedet sich gänzlich vom Trubel der Welt und lebt nach eigenem internem Zeitempfinden.
So zumindest kommt es mir mit mir selbst vor.

Vielen Dank für deine freundlichen Gedanken!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Eisenvorhang

  • Gast
Re: Aus der Zeit
« Antwort #3 am: September 13, 2020, 22:17:32 »
Ja, das stimmt.
Je älter man wird desto schneller vergeht das Zeitgefüge.
Das nehme ich auch so wahr - ich kann mich mit vielen Dingen identifizieren, die du schreibst.

In dem Sinne, Erich.
Auf eine gute Zeit hör im Forum. ;)

vlg