Autor Thema: Ohne Trost  (Gelesen 3643 mal)

Mike S

Ohne Trost
« am: November 21, 2010, 12:27:03 »
Ohne Trost

Ich weine keine Träne mehr,
mein starrer Blick bricht nur das Licht.
Ich laufe  in die schwarze Nacht.
Ich weiß genau, Gott liebt mich nicht.

Ich weine keine Klage mehr,
ich schweige, kein Gedanke spricht.
Ich laufe in das stumme Weiß.
Ich weiß genau, Gott liebt mich nicht.

Auch wein ich keine Liebe mehr,
mein kaltes Herz übt nur Verzicht.
Und eines ist mir wirklich klar,
ich weiß genau, Gott gibt es nicht.

(c) Mike S
November 2010
« Letzte Änderung: November 21, 2010, 14:11:04 von Mike S »
Every step I take I walk alone (Tarja Turunen)

Alive

Re:Ohne Trost
« Antwort #1 am: November 21, 2010, 12:46:47 »
Wer auf dem Holzweg Häuser baut,
sprich auf den 'Lieben Gott' vertraut,
wem Lebensliebe gilt als Pflicht,
sieht seine Tränen. Nie ein Licht.

Alive

Rheinfall zu Köln

Mike S

Re:Ohne Trost
« Antwort #2 am: November 21, 2010, 14:13:11 »
Hallo Herr Alive,

lang ist es her, dass ich einen Kommentar von Dir erhielt. Ja, das Gottvertrauen. Es ist mir abhanden gekommen. Der nächste Schritt wird sein, Glück und Segen, Lobpreisung und Heiligsprechung aus eigenen Gnaden zu erlangen. Über die Liebe zu sich selbst, dem strengen Winter zu entkommen.

Besten Dank für Dein kleines Gedicht.

Gruß
Mike S
Every step I take I walk alone (Tarja Turunen)

Alive

Re:Ohne Trost
« Antwort #3 am: November 21, 2010, 14:52:25 »
Hallo Mister S.

Dein nächster Schritt offenbart sich schon in Deinem Gedicht.
Wer so viel
'Ich'
an den Anfang stellt,
nicht einmal
'Du'
dem Satzende gönnt,

kann sich nur selber heilig sprechen.

Das ist auch gut so,
ich bin momentan anderweitig beschäftigt.

Gnädigst,

Alive





Rheinfall zu Köln

a.c.larin

  • Gast
Re:Ohne Trost
« Antwort #4 am: November 21, 2010, 15:36:23 »
hallo mike,

manchmal ist es so,
und die welt scheint kalt.
aber irgendwo
unter schutt und stroh
keimt ein sehnen oder hoffen -
bis die seele dafür offen
warten wir im ungewissen,
ausgespien und zerrissen,
bis ein lächeln aus der ferne
uns den weg weist, wie die sterne.
komme, lächeln, bald!

Guenter Mehlhorn

Re:Ohne Trost
« Antwort #5 am: November 21, 2010, 18:02:29 »
Wenn der euch liest ihr Antichristen,
dann wird er glatt zum Atheisten.


Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
(GRAF von und zu KOKS von der GASANSTALT-BERLIN-BRANDENBURG-SACHSEN-POMMERN-SPITZBERGEN)

Mike S

Re:Ohne Trost
« Antwort #6 am: November 21, 2010, 21:56:36 »
Sehr geehrter Herr Alive,

ich danken Ihnen zutiefst für Ihre weitere Aufmerksamkeit und ich bedaure daher sehr, Sie auf einen Fehler aufmerksam machen zu müssen. Sie haben "Mister S" statt "Meister S" geschrieben. Ich bitte Sie, diesen Fehler noch zur Korrektur zu bringen.

Zum Inhalt kann ich schreiben, dass ich bereits heiliggeboren bin und eine Heiligsprechnung durch mich selbst nicht mehr nötig erscheint. Die vielen "Ichs" in meinem Gedicht spiegeln die hohe Selbstbezogenheit des LyrI wieder, dass in seinem Leben mehr gestraft zu sein scheint als von Gott liebevoll behütet.

Nichts für ungut und
beste Grüße
Der Mike S

Geschätzter a.c.larin,

es gibt ein italienisches Sprichwort: La vita è paziente. Übersetzt heißt es " das Leben ist geduldig". Ein deutsches Äquivalent könnte "Die Hoffnung stirbt zuletzt" sein.

Getreu dieser Weißheit, trage ich meine Last Tag für Tag und schlage mich durchs Leben, was mir nicht unbedingt Freude bereitet. Aber irgendwann wird mich Glückseligkeit erreichen und dann schreibe ich nur noch Liebeszaubergedichte.

Beste Grüße
Der Mike S
« Letzte Änderung: November 21, 2010, 21:58:34 von Mike S »
Every step I take I walk alone (Tarja Turunen)

Mike S

Re:Ohne Trost
« Antwort #7 am: November 21, 2010, 22:00:05 »
Sehr geehrter Herr Mehlhorn,

was meinen Sie denn? Der hohe Herr im Himmel selbst wird zum Atheisten?

Beste Grüße
Mike S
Every step I take I walk alone (Tarja Turunen)

a.c.larin

  • Gast
Re:Ohne Trost
« Antwort #8 am: November 21, 2010, 23:10:32 »
hallo werter mike! (so förmlich?)
ist ER vielleicht edelmann?
wisse: wiesenvolk, gar ärmlich,
spricht sich mit dem du-wort an.

wollts nicht unverfroren wagen
(bin ja eine edelfrau)-
doch ein edelmann darfs wagen!
dass ich mich ihm anvertrau.

mag es seine hoffnung stärken,
dass die nacht ein ende nimmt!
muse, lass ihn fröhlich werken,
bis sein geist in höhen klimmt,

die er nie zu glauben wagte,
aber die ihm eigen sind!
bis die hoffnung unverzagte
zarte, neue bande spinnt.....


ich kenne sie wohl, die dunklen nächte -
und gott - oder wer auch immer sonst -
vergisst die seinen nicht....

fastmitternächtlichen gruß,
larin

Guenter Mehlhorn

Re:Ohne Trost
« Antwort #9 am: November 22, 2010, 01:21:41 »
Sehr geehrter Herr Alive,

ich danken Ihnen zutiefst für Ihre weitere Aufmerksamkeit und ich bedaure daher sehr, Sie auf einen Fehler aufmerksam machen zu müssen. Sie haben "Mister S" statt "Meister S" geschrieben. Ich bitte Sie, diesen Fehler noch zur Korrektur zu bringen.

Zum Inhalt kann ich schreiben, dass ich bereits heiliggeboren bin und eine Heiligsprechnung durch mich selbst nicht mehr nötig erscheint. Die vielen "Ichs" in meinem Gedicht spiegeln die hohe Selbstbezogenheit des LyrI wieder, dass in seinem Leben mehr gestraft zu sein scheint als von Gott liebevoll behütet.

Nichts für ungut und
beste Grüße
Der Mike S

Geschätzter a.c.larin,

es gibt ein italienisches Sprichwort: La vita è paziente. Übersetzt heißt es " das Leben ist geduldig". Ein deutsches Äquivalent könnte "Die Hoffnung stirbt zuletzt" sein.

Getreu dieser Weißheit, trage ich meine Last Tag für Tag und schlage mich durchs Leben, was mir nicht unbedingt Freude bereitet. Aber irgendwann wird mich Glückseligkeit erreichen und dann schreibe ich nur noch Liebeszaubergedichte.

Beste Grüße
Der Mike S

So stets geschrieben, hoher Herr.
Noch einmal lesen, bitte sehr.



Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
(GRAF von und zu KOKS von der GASANSTALT-BERLIN-BRANDENBURG-SACHSEN-POMMERN-SPITZBERGEN)

cyparis

Re:Ohne Trost
« Antwort #10 am: November 22, 2010, 10:07:01 »
Lieber Mike S,

ich kenne ja Deine Grundstimmung, Deine Verzweiflung und Deinen Überdruss an gewissen Lebensaspekten.
Aber gleich Dir bin ich davon überzeugt, daß Du irgendwann in Dein persönliches Paradies eintreten kannst.

Bis dahin werde ich mir Deine wehmütigen Gedichte (wehen Herzens, aber trotzdem mit Genuß)  zu Gemüte führen!

Lieben Gruß
von
cyparis


PS
Ich freue mich, daß Du nach so langer Zeit wieder auf die Wiese gefunden hast...
« Letzte Änderung: November 22, 2010, 20:41:36 von cyparis »
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Knacki

Re:Ohne Trost
« Antwort #11 am: November 22, 2010, 10:37:25 »
Hallo Mike,

ich lasse einfach mal das förmliche weg. Mir gefallen deine Zeilen, obwohl ich an Gott glaube. Aber meiner Meinung nach ist das doch egal,
ein Gedicht über den nicht Glauben kann doch trotzt allem Gefallen erwecken. Mich stören auch die vielen Iche nicht.

Jetzt wünsche ich dir noch nen schönen Tag,
der Knacki
Ich bin ein Niemand.
Niemand ist perfekt.
Also .....

Mike S

Re:Ohne Trost
« Antwort #12 am: November 22, 2010, 21:18:28 »
Ich möchte zunächst einmal an alle ein ganz großes Dankeschön aussprechen. Ich finde Eure Teilnahme an diesem Faden wirklich toll. Ihr seid mir wichtige Menschen, ich bin hingerissen.

Alle Grüße
Mike S

Geschätzte a.c.larin,

ich entschuldige mich aufrichtig für meinen Fauxpas. Wie konnte ich nur dieser falschen Annahme unterliegen. Zu meiner Entschuldigung für nicht Entschuldbares möchte ich anbringen, lange nicht auf der Wiese gewesen zu sein.

Die hiesigen Gepflogenheiten zur persönlichen Anrede sind mir leider nicht mehr gewahr, doch wenn wert auf ein persönliches Du gelegt wird, lasse ich gerne mit mir reden.

Deine Antwort in Reimform gefällt mir sehr gut und mein Dank sei Dir gewiss.

Beste Grüße
Mike S

Hallo Herr Mehlhorn,

in der Kürze liegt die Würze. Nicht wahr? Ich mag es kurz und knapp, wenn es sein muss.

Beste Grüße
Mike S

Mein lieber Knacki,

lange ist es her, einen Kommentar von Dir empfangen zu haben. Ich freue mich sehr über Deine Beachtung und dass Dir mein Gedicht zusagt, aruch wenn Du an Gott glaubst. Ich selbst kann nicht an Gott glauben. Es ist zu viel passiert und es geschieht noch immer eine Menge, als dass ich an den hohen Herrn im Himmel denken und glauben kann. Ich selbst bin ein Sternenkind und somit göttlicher Schöpfung so wie wir aller hier. Wir leben in einem Kosmos wie er unbeschreibbarer nicht sein könnte und dennoch fallen wir in einen Abgrund des Nichts. Wir leben im freien Fall und spüren diesen nicht, weil nichts um uns herum ist, das uns halten könnte und halten muss.

Beste Grüße
Mike S
« Letzte Änderung: November 22, 2010, 21:19:59 von Mike S »
Every step I take I walk alone (Tarja Turunen)

Mike S

Re:Ohne Trost
« Antwort #13 am: November 22, 2010, 21:30:11 »
Liebe Cyparis,

über Deinen Kommentar freue ich mich ganz besonders. Die anderen mögen es mir bitte verzeihen.

Meine Güte, wie schnell die Zeit vergeht und die Tage davoneilen. Ich weiß schon gar nicht mehr, wann wir uns das letzte Mal im Internet begegneten. Ich bin sehr froh, diesen Ort der Zuflucht und dichterischen Schöpfung in den Weiten des www aufsuchen zu können. Tolle Dichter sind hier versammelt.

Für Deinen Kommentar bekommst Du allen Dank, den ich nur geben kann. Es freut mich überaus, Dir mit meinem Gedicht eine kleine Freude bereitet zu haben.

Ja das Paradies. Ich weiß es nicht, ich bin oft sehr verzweifelt, denke über Dinge nach, über die ich besser nicht nachdenken sollte und dennoch schlage ich mich durch den kalten Winter und nehme den Frühling an, obwohl Schmerz eine Plage über alle Jahreszeiten zu sein scheint.

Hast Du den Herbst genossen? Ich litt sehr unter der Schönheit dieser Jahreszeit, ich litt sehr unter der Sehnsucht, mich mit diesem Herbst vereinen zu können, um der Natur mehr als nah zu sein. Es blieb nur die Betrachtung von außen, denn gefangen war ich in meinem Leid. Doch riechen und sehen wurde mir gewährt.

Die alles Liebe
immer
Mike S
Seelenverwandt bis auch ich zu Sternestaub geworden, aus dem ich erschaffen.
Every step I take I walk alone (Tarja Turunen)

cyparis

Re:Ohne Trost
« Antwort #14 am: November 22, 2010, 22:11:31 »
Ich sah die Birke, sah die Trauerweide weinen.
ich sah die Rostrotraben sich vereinen -
ich weinte mit
und litt die letzten Sonnenstrahlen
in meiner Nostalgieen Qualen -
mir bleibt ein Paradies verwehrt.
D i e  Zeit ist längst verjährt.


Lieber Mike S, zu diesem Gedicht hast Du mich angeregt.

Möge es Dir Trost und Zukunft bieten!


Immer
Deine
cyparis

« Letzte Änderung: November 22, 2010, 22:13:18 von cyparis »
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte