Autor Thema: Unterzahl  (Gelesen 764 mal)

hans beislschmidt

Unterzahl
« am: Januar 23, 2021, 17:27:33 »
Unterzahl

wie dümmlich sind doch Träume
von manchen Lehrern vorgeträumt
als gäb es keine Zäune
Gefahren längstens ausgeräumt

selbst wenn wir guten Mutes
und achten was wir einst erlernt
sie wollen uns nichts Gutes
Jahrhunderte von uns entfernt

drum achte auf ihr falsches Spiel
vertraue nicht der Waffenruh
in Unterzahl verspricht man viel
doch morgen schnappt die Falle zu
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Erich Kykal

Re: Unterzahl
« Antwort #1 am: Januar 23, 2021, 20:21:00 »
Hi Hans!

S2Z1,2 - Entweder in Z1 gehört noch ein "sind", oder in Z2 gehört das "und" gestrichen.

Das völlige Fehlen von Satzzeichen erschwert das Lesen, obendrein, wenn der Autor auch jeden Satz klein beginnt - ich finde solche "künstlerisch wirken sollenden" Kinkerlitzchen lästig. Was gäbe es da denn noch: Alles klein schreiben, jede Zeile groß beginnen, völlig unsinnige Zeichen verwenden, um zu strukturieren ... - alles überkandideltes Getue, um Ehrfurcht vor der "Kunst" zu generieren, meist aber nur, um zu bemänteln, dass der Autor insgeheim befürchtet, dass es mit der Kunst nicht weit her sein könnte ...


Leider werde ich nicht schlau, worauf sich deine Zeilen beziehen, wen sie meinen. Der aggressive Ton hinterlässt den Leser eher mit ungutem Gefühl - das ist eine lyrische Kampfansage (gegen wen auch immer), und kein Bemühen um Verständnis, Toleranz und Konsens. Das klingt nach Revolution und Agitatorenrhetorik, und derlei hat noch nie wirklich Gutes bewirkt.

Was sagt der Text hier also im Grunde aus? Inhalt:

Die Träume mancher Lehrer (echte oder politische?) seien dümmlich, sie erzählen davon, die Menschen kämen ohne Zäune (Mauern?) aus, es gäbe keine echten Gefahren.
S2 beschreibt, dass diese Lehrer uns übel wollen, in der Vergangenheit verwurzelt bleiben (Jahrhunderte von uns entfernt?), egal, wie sehr wir uns bemühen, sie zu respektieren.
S3 ruft dazu auf, ihnen nicht zu trauen, besagt, sie wären in der Unterzahl und würden nur darum viel versprechen, und die Conclusio deutet die - natürlich gewalttätige - Revolution an: Wir tun nur so, als würden wir ihnen zuhören, lullen sie in falscher Sicherheit, und dann schlagen wir hinterhältig und gnadenlos zu und fegen hinweg, was uns quersteht!


Tja, so klingt's für mich - egal, wer nun mit diesen Versen angesprochen war, und wen du mit den "Lehrern" gemeint haben könntest. Pures Schwarz-weiß-Denken, das Fanal eines Fanatikers und Anarchisten, der nur beseitigen will, was ihn stört, was ihn nach seiner erlernten, nie hinterfragten oder relativierten Doktrin zu stören hat, und den die möglichen Konsequenzen einen feuchten Kericht scheren. Solche Leute haben die traurigen Lektionen, die die menschliche Geschichte der Politik so mannigfaltig lehrt, nie verstanden - oder wollten es nie, zu wütend, zu erbost, zu erpicht, Recht zu behalten und überzeugt sein wollend, einzig im Recht zu sein.

Egal, welche Idee hinter solchen Leuten steht - für die Gesellschaften und Kulturen sind sie immer gefährlich, bringen immer Zerstörung, Leid und Tod. Es sind immer die Sieger, die ihre eigenen Toten hinterher zu Vorbildern opferbereiten Heldenmutes verklären, egal ob Demokraten, Kommunisten, Nazis oder religiöse Irre! Es sind immer die Verlierer, die in den Geschichtsbüchern verstiegen, verbohrt, fanatisch, unbelehrbar, grausam und unmenschlich waren, ob zurecht oder nicht, und meist auch durchaus zurecht. Aber die Sieger waren im Grunde genauso, sonst hätten sie ja nie gewonnen - das wird gern unter den Teppich gekehrt.

Das Prinzip der gewalttätigen Revolution bleibt immer dasselbe: Umsturz auf Kosten vieler, um die Ideen weniger zu rechtfertigen und zu befördern. Kein Konzept, dem ich mich anschließen möchte.

LG, eKy

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Rocco

Re: Unterzahl
« Antwort #2 am: Januar 23, 2021, 22:39:40 »
Hallo liebe Leute!

Ein modernes Gedicht, da es sich nicht den starren Regeln der Grammatik unterwirft. Ist das ein Zeichen für schlechte Lyrik?

Nein, liest man das Gedicht unvoreingenommen, entsteht der Eindruck eines Selbstgespräches. Ein lyr. Ich hält Zwiesprache mit sich.

Wie komme ich darauf?

Die Art, wie es geschrieben ist, ist extrem subjektiv. Hier spricht kein "man", sondern ein "Ich".

Auch ist der Ton hart, besser: ungeschminkt. Denn sich selbst gegenüber, braucht man keine Rücksicht zu nehmen.

Gleichzeitig wird aber differenziert: Das Gedicht meint nicht die Lehrer generell, sondern, nur manche.

Was sind das für Lehrer und welche Träume haben sie?

Ginge es nach diesen Lehrern, wäre die Welt frei von Zäunen und Gefahren.

Spontan fallen mir nur die sogenannten "Blumenkinder" und die Studenten der 68er-Revolte ein. Soweit ich weiß, haben die von ewiger Liebe und ewigem Frieden und einer grenzenlosen Welt geträumt.

Aber sehen wir weiter.

Die zweite Strophe ist vieldeutig, da nicht klar ist, auf was "sie" und die "Jahrhunderte" sich beziehen. Damit können abwechselnd die Träume und die Lehrer gemeint sein. Etwa so: Sie, die Träume, wollen uns nichts Gutes und sind noch weit entfernt. Also das Beklagen der unverwirklichten Utopien "linker" Führer und Lehrer. Man könnte auch sagen: Prediger einer besseren Welt.

Es können auch die Lehrer gemeint sein. Die Lehrer wollen uns nichts Gutes, weil sie reden, als gäbe es keine Probleme. Etwa, in der Frage, wie man zum Kommunismus kommt. Eine Frage, die bereits sozialistische Länder, wie China und die UdSSR, gespalten hat. So wird auch klar, warum die Lehrer Jahrhunderte von uns entfernt sind: Sie reden von Zeiten, die, wenn sie kommen sollten, erst nach sehr länger Zeit eintreffen werden.

Auch die dritte Strophe kann Vieles meinen. Etwa: Die linken Träumer einer besseren Welt, versprechen viel und täuschen durch Illusionen, die besagen, jeder könne tun und lassen, was ihm beliebt, egal wo, wann und wie.

Solche Träumer sind in der Unterzahl, aber wehe, sie bekommen Zulauf. Dann kann es ein böses Erwachen geben. Einerseits: Sie fangen mit Säuberungen an, man denke an Stalin oder Mao oder auch: für sie, die gefolgt sind, gibt es ein böses Erwachen, weil sie merken, dass sie auf Illusionen reingefallen sind. Das wäre dann die späte Falle.

Wer kann auf solche Gedanken kommen? Ich tippe auf jemanden, der mal selbst links war und dann enttäuscht wurde.

Für mich ein stimmiges Gedicht.

Euch einen schönen Abend

Rocco
« Letzte Änderung: Januar 23, 2021, 23:44:23 von Rocco »
"Erst in Rage werde ich grob -
aber gelte als der Hitzkopf?!"

Yusuf Ben Goldstein, aus Rocco Mondrians Komödie: Yusuf Ben Goldstein, ein aufrechter Deutscher

Copper

Re: Unterzahl
« Antwort #3 am: Januar 23, 2021, 23:05:13 »
Hallo Hans,

Ja, dein Gedicht warnt uns , nicht gleich allem und jedem zu vertrauen.

In der Unterzahl ist das Böse freundlich. In der Überzahl zeigt es sein wahres Gesicht. Das kann man nun auf vieles projezieren.  Ein sehr bekannter Kaberettist hat mal vor dem Islam gewarnt. Er meinte, selbst diejenigen , die jetzt friedlich und angepasst bei uns leben, würden in der Überzahl die Scharia anwenden. Ich komme auf dem Islam, weil dein Gedicht den Ausspruch  jahrhunderte entfernt beinhaltet.

Dein Gedicht finde ich toll.  Sobald der Mensch mit Gleichgesinnten in der Überzahl ist, kann es schon mal gefährlich werden. Vorallem für Andersdenkende

Beispiele brauche ich wohl nicht aufzuzählen.

Jedoch ist Vorsicht geboten.  Solche Überlegungen die ich aufgeführt habe, nicht Du, sind Nährboden für Rassisten.

Viele Grüße , Copper.
« Letzte Änderung: Januar 23, 2021, 23:26:02 von Copper »

hans beislschmidt

Re: Unterzahl
« Antwort #4 am: Januar 24, 2021, 11:04:33 »
Liebe Dichterkollegen,

zunächst freue ich mich, dass meine zwölf Zeilen hier kommentiert wurden.

Ich habe unterschiedliche Überlegungen angestellt, die gesellschaftspolitische Diversität und die Auswirkung von Machtzuwachs innerhalb von Minoritäten behandeln. Das Zustandekommen solcher Entwicklungen braucht ein breites Feld der mentalen Sorglosigkeit einerseits, sowie einer fatalistischen Obrigkeitsergebenheit andererseits. Besagte Minoritäten mit ausgeprägtem Herrschaftsanspruch operieren von einer verdeckten Basis der Verschleierung und Beschwichtigung. Damit diese Taktik langfristig zum Erfolg führt, müssen die gesellschaftlichen Multiplikatoren (Lehrer, Staatsangestellte, Politiker) in Sicherheit gewogen werden, bis hin zum Postulat einer Unbedenklichkeit. Ist dieses Schritt vollzogen, beginnt die Infiltration der gesetzlichen Umsetzung über Mehrheitsbeschaffung.

Nun könnte man sich fragen: - wer sind diese Minoritäten? Hier lassen verschiedene Fronten erkennen. Es sind dies "der politische Islam, der Paradigmenwechsel des Great Reset,  das totalitäre Aufkommen von Autokratien" wie man es augenblicklich in Europa beobachten kann. Ich erinnere an die vielbeachtete Rede von # Papst Benedikt in Regensburg oder an Klaus Schwabs Bestseller  "The Great Reset", in dem die Rockefellers und der chinesische Staatskapitalismus eine neue Weltordnung propagieren, in dem der einzelne Bürger und Mensch nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.
.
Deshalb mahnt das Gedicht zur Vorsicht und Wachsamkeit, dass die Grundpfeiler der Aufklärung und der französischen Revolution "Gleichheit Freiheit Brüderlichkeit", von der wir heute noch profitieren und als Selbstverständlichkeit erachten, nicht durch Dummheit und Gleichgültigkeit verloren gehen.

Im Konsens des sehr mißtrauischen Jahrgangs 54 danke ich für eure Kommentare. Gruß vom Hans
« Letzte Änderung: Januar 24, 2021, 11:16:27 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Erich Kykal

Re: Unterzahl
« Antwort #5 am: Januar 24, 2021, 12:31:30 »
Hi Hans!

Danke für deine erleuchtenden Ausführungen! Ich hatte schon ein wenig befürchtet, dass das heimlich-aggressive, Zäune bevorzugende LyrIch hier mit dem Autor übereinstimmen könnte. Dazu dieser Gedanke:
Dein Gedicht lässt nämlich, so wie es formuliert ist, im Grunde ziemlich offen, ob der Autor hier nur in eine Rolle schlüpft, um einen ideellen Missstand anderer zu verdeutlichen, oder ob er es selbst tatsächlich so meint. Eingedenk manch anderer deiner Werke in ähnlichem Tenor haben mich unsicher hinterlassen, ob nicht du selbst zu jenen vernagelten Fanatikern und Gewaltumstürzlern gehören könntest - wütend genug kamst du allenthalben durchaus rüber.
Ich rate daher zu einer Einstiegsstrophe, die eindeutig aussagt, dass hier nicht der Autor selbst spricht, zB:

Wir wissen um die Lügen
der Mächtigen in ihrem Wahn,
die eitel uns betrügen
nach ihrem streng geheimen Plan.


Wie dümmlich werden Träume
von ihren Lehrern vorgeträumt,
als gäb es keine Zäune,
Gefahren längstens ausgeräumt.

Selbst wenn wir guten Mutes
beachten, was wir einst erlernt,
sie wollen uns nichts Gutes,
Jahrhunderte von uns entfernt.

Drum achte auf ihr falsches Spiel,
vertraue nicht der Waffenruh.
In Unterzahl verspricht man viel -
doch morgen schnappt die Falle zu!

Ich habe mir zudem erlaubt, noch ein wenig am eigentlichen Text zu feilen, um die Botschaft deutlicher zu machen: Es sind die Lehrer der Mächtigen, die - verführt - zu Unrecht beschwichtigen, was die Agitatoren (als LyrIch) als unverzeihlich betrachten.


Interessant in deinem Text übrigens der tief blicken lassende Umstand, dass diese Agitatoren gegen jede Multikulturalität, Toleranz und Anerkennungsbereitschaft ganz automatisch anzunehmen scheinen, die mehrheitlich demokratisch gewählte Regierung sei eine "Minderheit", eine verschörerische, verschworene, korrupte Elite, die ihre Wahl ganz offensichtlich manipuliert haben muss. Nun, wer tatsächlich gern mit solchen Argumenten hausieren geht, hat man am Beispiel des würdelosen Diskeditierers Trump ja nur zu gut gesehen: Lieber das Land zerreißen und einen sinn- und hirnlosen Bürgerkrieg riskieren, als anzuerkennen, dass eine Mehrheit seine verlogene Nestbeschmutzung einfach nur satt hat! Bis zum Ende auf Fakenews setzen und immer weiter stur dahinlügen, bis genug Dumme glauben, da könnte was dran sein - und zwar geanu das, was ihnen selbst schon immer die verdiente Anerkennung, Wohlstand oder Macht vorenthalten hat!  - Die eigene stumpfe Unfähigkeit oder Unwilligkeit, etwas im Rahmen der demokratischen Regeln für sich positiv zu verändern, die für alle gelten, spielt natürlich da nie eine Rolle ...

Und sie scheinen auch ganz automatisch anzunehmen, eine - geheime - Mehrheit stünde wie selbstverständlich hinter ihnen und ihrer kruden Vorstellung vom "idealen Staat". Sie wäre bloß zu vorsichtig, berechnend oder feige, um in ihren Kanon der Destabilisierung lauthalsend mit einzustimmen - wie schön man sich doch seine kleine Welt zurechtlegen kann! Schlimm nur immer die Folgen, wenn es für sie wirklich mal klappt mit der Macht, und so eine kleine Welt dann die tatsächliche große erklären und fassen soll - siehe Drittes Reich, Stalins Sovietunion, Maos Volksrepublik, Kims Nordkorea, Ghaddafis Lybien, Schahs Persien, Castros Kuba, unzählige faschistische Regime in Südamerika, Afrika, Asien, und die meisten Sekten. Staaten auf den Weg dahin: Putins Russland, Erdigans Türkei, diverse andere osteuropäische Länder, und, und, und ...
Lauter eng begrenzte, unheimlich vieles ausschließende autoritäre und totalitäre Staatsmodelle, als "perfekt und ideal" hingestellt, aber unter dem erstickenden Teppich des erzwungenen Schweigens jede Menge Unerklärtes und Unerwünschtes, das vor sich hin gärt.

(Schönes Beispiel am Rande: Dass in der DDR sexuelle Triebtäter meist jahrzehntelang unverfolgt vergewaltigen und morden konnten, weil die offiziellen Organe lieber behaupten können wollten, dass es derlei "Auswüchse und Perversionen des Machtkapitalismus" in ihrer "idealen Gesellschaft" nicht gegen könne, und sie daher kaum Mittel freimachten, solcher Kriminellen habhaft zu werden - es gab sie einfach nicht, und über ihre Taten wurde nicht, kaum, oder nur ganz wie nebenbei berichtet, und in Berlin waren es ohnehin immer nur die "Besucher aus dem Westen", die solche Taten begingen.)

Letztlich bleibt nur eine tatsächliche Erkenntnis aus all den historischen oder aktuellen Versuchen, eine "bessere Welt" zu konstruieren, egal ob von glühenden Idealisten oder berechnend manipulativen Machtgierigen (wobei die letzeren sich meist gern der ersteren bedienten ...):

Es spielt keine Rolle, ob der Wahn rechtspolitisch, linkspolitisch, religiös oder einfach nur kriminell indoktriniert und gerechtfertigt wird - die Starrheit, Grausamkeit, Menschenverachtung und Herzenskälte der ausführenden Organe sind immer dieselben.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

hans beislschmidt

Re: Unterzahl
« Antwort #6 am: Januar 24, 2021, 15:04:10 »
Lieber Erich,

Sehr aufmerksam, das mit der Eingangsstrophe aber es ist nicht von Bedeutung, ob das LyIch mit dem Autor als Person identisch ist. Es braucht auch kein betreutes Denken im Vorfeld, zumal die Begrifflichkeit "eitel" nicht passt, ebenso "die Mächtigen" eine direkte gesellschaftliche Zuordnung darstellt. Es soll besser indifferent bleiben, um einen Nachdenkprozess nicht unnötig zu kanalisieren. Das wäre dem Hinweis auf die Gefahr, die von gefährlichen Minoritäten ausgeht abträglich, denn es ist leider so, dass das Gros der Bürger derzeit in einer mir unbegreiflichen Lethargie verharrt, als wäre alles in Ordnung oder nicht so schlimm. Aber ein Scheiß ist Ordnung, wenn ich die Gleichschaltung der Bürger und die perfide Vorgehensweise der Machtinstrumentarien betrachte.

Das Werk ist mit Absicht ohne Satzzeichen gestaltet und ontologisch unbestimmt, wobei es mir gleich ist, ob ein Kritikus glaubt, das wäre lediglich Getue.

Deine Ausführungen über das Wiedererstarken der Autokraten sehe ich ähnlich, andererseits wird der sozialistische Turbokapitalismus Chinas völlig unterschätzt, was damit zusammenhängt, dass die wenigsten das Wissen haben, um zu erahnen welche Lawine da auf uns zurollt. Das ist so dermaßen eruptiv, dass selbst eine Islamisierung von geistig minderbemittelten Bruderschaften sekundär erscheint. Wir bewegen uns, wenn wir nicht gegensteuern, auf den Status eines Drittweltstaates zu, was ich nicht mehr erleben werde. Aber es gibt mir zumindest etwas darüber zu schreiben, auch wenn's nur für mich und ein paar wenige ist.

Schönen Sonntag. Gruß vom Hans
« Letzte Änderung: Januar 24, 2021, 16:04:11 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Agneta

  • Gast
Re: Unterzahl
« Antwort #7 am: Januar 27, 2021, 12:44:23 »
kein Krieg heißt noch nicht Frieden...LG von Agneta

hans beislschmidt

Re: Unterzahl
« Antwort #8 am: Januar 27, 2021, 17:33:12 »
Worauf bezieht sich das Agneta?
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Agneta

  • Gast
Re: Unterzahl
« Antwort #9 am: Januar 27, 2021, 19:46:21 »
na, auf die Waffenruhe, die man ja auch metaphorisch lesen kann.  Insofern finde ich auch den Titel gut, könntge man sogar noch mit spielen Unter zahl. Die mehrheit bestimmt den, der bestimmt und das ist ja, solange die Demokratie gut läuft auch ok...LG von Agneta
« Letzte Änderung: Januar 27, 2021, 19:48:01 von Agneta »

hans beislschmidt

Re: Unterzahl
« Antwort #10 am: Januar 27, 2021, 20:08:13 »
Kein Frieden ... ein Schwelbrand ... das wird nicht gut ausgehen, fürchte ich. Gruß vom Hans
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Agneta

  • Gast
Re: Unterzahl
« Antwort #11 am: Januar 28, 2021, 19:12:59 »
 ;Dnaja, man müsste einen knackigen Feuerwehrmann haben... GGG von Agneta

hans beislschmidt

Re: Unterzahl
« Antwort #12 am: Januar 29, 2021, 14:07:10 »
Verstehe .... Du meinst den mit der großen Spritze?  ;D
Ja dann  ??? Hehe ... Gruß vom Hans
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)