Autor Thema: Gender-Agenda  (Gelesen 610 mal)

Erich Kykal

Gender-Agenda
« am: M?RZ 23, 2021, 18:34:16 »
Es hat ja in den letzten Dekaden manche Verschlimmbesserungsversuche gegeben, aber dieses neueste Attentat auf jegliche sprachliche Schönheit und Vernunft schlägt dem Fass den Boden in die Krone!  >:(

Die Diskussion, ob es "Amtmännin" oder "Amtfrau" heißen sollte, war dazumals ja schon dämlich und lachhaft genug, aber jetzt?!
LehrerInnen sind BeamtInnen, FahrerInnen kutschieren PolitikerInnen, LeibwächterInnen inklusive. FleischerInnen schlachten RinderInnen, PolizistInnen verhaften VerbrecherInnen.

Nur, damit sich keine minderwertigkeitskomplexgetriebene Emanze bei "Me too" oder sonstwo darüber echauffiert und auskotzt, wie sehr sie sich sprachlich benachteiligt fühlt, und wie gar schröcklich das für ihr zart gestricktes Seelenheil sei! Pfui buh, was sind die Männer gedankenlos!

Egal, ob eine schöne, rhythmisch und klanglich wohl ausbalancierte Sprache damit quasi geschändet und verhunzt wird - Hauptsache, sie können sich endlich in die Brust werfen, dass sie in jeder Berufs- oder Allgemeinbezeichnung geschlechtlich erwähnt werden. Wie JÄMMERLICH kleinlich ist DAS denn!!!!?

Frauen, demonstriert für endlich gleiche Löhne und Berufschancen, gegen Machotum und Vorurteile, das ist berechtigt und notwendig - immer noch, leider! Aber so einen sprachlichen Nonsens, so eine monströse Kopfgeburt zur Beruhigung verletzter Eitelkeiten im Namen ernsthafter Emanzipation gutzuheißen, macht euch in den Augen aller klar Denkenden nur lächerlich, und für die Sprachaffinen, die mitan"hören" müssen, wie ihre geliebte Sprache verschandelt wird, auch noch unsensibel und diktatorisch.

Mich jedenfalls werdet ihr nie bei einer bewussten "Genderung" ertappen! Ich verweigere mich diesem Blödsinn. Haltet mich darob, wozu ihr lustig seid. Es ficht mich nicht an.

Erboste Grüße, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Rocco

Re: Gender-Agenda
« Antwort #1 am: M?RZ 23, 2021, 19:16:24 »
Hallo Erich,

ich weiß noch, als vor Jahren ein Sturm der Entrüstung tobte, weil der Mischmasch aus Deutsch und Englisch, kurz: Denglisch, immer weiter um sich griff. Mittlerweile hat sich der Sturm gelegt. Offenbar, weil - ja warum? Weil es kaum noch wen interessiert? Weil es wichtigere Probleme gibt? Weil die Leute schon immer geredet haben, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist?

Gute Fragen?

Nun also Gender-Sprache...

Erich, die Gender-Sprache hat in Schulen und Ministerien Einzug gehalten. Also: eine verlorene Schlacht. Für all jene, die sie bekämpfen.

Mee-too. Heikles Thema. Frauen sind Opfer sexueller Gewalt. Wie hoch die Zahlen sind, weiß keiner. Die offiziellen Zahlen sind sicher zu niedrig. (Behaupte ich.)

Aus guten Willen spreche ich, bei Mee-too, nicht von Emanzen. Das halte ich für unangebracht. Stell dir vor, Frauen würden so über Männer reden, wenn es dabei um ein heikles Männer-Thema ginge.

Ich selbst habe, in meinem persönlichen Umfeld, keine Mee-too-Debatte, weil es dafür keinen Grund und Anlaß gibt. Ja mehr noch, wenn eine Mitarbeiterin mit Bluse kommt, die offener ist, als sie sollte, schicke ich sie Heim. Für meine Begriffe haben Frauen, in Büros, keine kurzen Röcke oder tiefe Blusen zu tragen. Auch übertriebene Schminke sollte nicht sein. Wenn es nach mir ginge (geht aber nicht, wegen Arbeitsgesetz), dann ließe ich Frauen nur mit Hose und Hemd arbeiten. Was für Männer gilt, muss in dem Fall, auch für Frauen gelten.

Im übrigen, meine Erfahrung, wer sich anständig verhält, wird auch anständig behandelt.

Oder nicht?

Einen schönen Abend

Rocco
« Letzte Änderung: M?RZ 23, 2021, 19:18:40 von Rocco »
"Erst in Rage werde ich grob -
aber gelte als der Hitzkopf?!"

Yusuf Ben Goldstein, aus Rocco Mondrians Komödie: Yusuf Ben Goldstein, ein aufrechter Deutscher

Erich Kykal

Re: Gender-Agenda
« Antwort #2 am: M?RZ 23, 2021, 22:23:53 »
Hi Rocco!

Mein Text hat nichts mit Anstand zu tun, sondern mit unsinniger Sprachverhunzung. Diese kruden Klanghomunkuli mit übergewichtigem Wortarsch zerstören jede Harmonie in Sprachmelodie und -klang.

Zudem: Ich schrieb davon, was eine Emanze möglicherweise bei Me Too (oder sonstwo) ablassen könnte. Das beeinhaltet keineswegs den Umkehrschluss, ich würde damit implizieren wollen, dass Me Too NUR aus Emanzen bestünde, oder dass ich gegen das Recht der Frauen wäre, auf begangenes Unrecht hinzuweisen.
Deutsch ist eine sehr genaue Sprache - man muss die exakten Aussagen allerdings auch klar zu analysieren wissen. Der Rest ist Unterstellung und Mutmaßung.

Auch eine Schlacht gedenke ich nicht zu führen. Ich habe nur meine klare Meinung zu diesem Unfug bekundet und am Ende ausgeführt, wie egal mir ist, was mir sensationslüsterne Skandalnudelkocher darob in den Mund legen mögen, um mich zu einem vorzeitigen Monster chauvinistischer Männerdominanz zu stilisieren und so sämtliche Argumente von meiner Seite ins Unrecht zu setzen.

LG, eKy
« Letzte Änderung: M?RZ 23, 2021, 22:27:54 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.