Autor Thema: Tenebrae  (Gelesen 492 mal)

Erich Kykal

Tenebrae
« am: Mai 16, 2022, 20:36:01 »
Vergangen, verloren, im Dunkel vergoren,
woran ich einst glaubte mit glühender Pein.
Entraten, verbogen, ins Dunkel gelogen
der Rest, den ich trug durch ein aschenes Sein.

Entkommen scheint möglich in seltenen Stunden,
wenn Lust mir wie Licht meine Nächte erhellt.
Danach bin ich weiter dem Dunkel verbunden,
das gnädig verhüllt, was mein Leben entstellt.

Dem Dunkel verwandter, dem Dunkel vertrauter
als allem, was leuchtet und strahlt ohne mich,
wird weicher das Harte, das Leise wird lauter,
und süßer der Schmerz, der dem Herzen entwich.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

wolfmozart

Re: Tenebrae
« Antwort #1 am: Juli 01, 2022, 19:29:33 »
Hallo Erich,

das geht tief hinein in die Seele.
Da hast du quasi (auch) dein Innerstes nach außen gekehrt.

Dunkel und Licht....Tehmen die mich immer wieder auch bewegen.

Dankend gelesen und bereichert.

wolfmozart

Erich Kykal

Re: Tenebrae
« Antwort #2 am: September 07, 2022, 00:16:50 »
Hi WM!

Danke für den schönen Kommi, den hatte ich bisher wohl verpasst!  :)

Ja, wenn es für mich eine Art Lebensmotto gäbe, dann wäre dieses Werk wohl die Quintessenz all meiner Jahre. Und sei es nur, dass ich leiden musste (und muss), um solche Gedichte schreiben zu können ... (voll dramatisch, oder?  ;) ;D >:D)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.