Autor Thema: Raunächte  (Gelesen 236 mal)

a.c.larin

Raunächte
« am: Dezember 25, 2023, 06:46:48 »
Nun sind die Nächte rau.
Die Seelen liegen blank.
Sie halten Innenschau
und sagen leise Dank

für Gutes, das da war.
Die Stunden tropfen zäh.
Gedanken werden klar.
Doch ist das Herz dir weh,

lass gut sein, wie es ist!
Denn auch durchs dunkle Tal
führt irgendwo ein Weg
aus Jammer, Not und Qual!

Sind wir in Gottes Hand,
so wie das Blatt, das fällt?
Lass brennen, Herz, dein Licht!
Im Dunkeln liegt die Welt.

Erich Kykal

Re: Raunächte
« Antwort #1 am: Dezember 25, 2023, 09:48:35 »
Hi Larin!

Ich mag mich irren, aber bezeichnet man mit Raunacht nicht jene Nächte, da die Perchten umgehen? Normalerweise hab ich es nicht so mit Brauchtum, aber vom kreativen Standpunkt mag ich diese Hornmasken.

Dein Werk steht natürluch ber solchen traditionellen Umtrieben. Es wirkt mit sich im Reinen, abgeklärt, akzeptiert seine Zweifel, Ängste und Nöte als unvermeidlichen Teil des Lebendigen, aus dem immer noch ein Weg ins Licht führt, das wir so sehr ersehnen. Mag es der Trost eines Gottes sein, oder etwas anderes.

Sehr gern gelesen!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: Raunächte
« Antwort #2 am: Dezember 25, 2023, 12:16:50 »
Hallo Erich,
hab erstmal nachgelesen( den so bewandert bin ich da auch nicht): Heuer sind die Raunächte von 24.12. Mitternacht bis 6.1.  kommenden Jahres! Angeblich sind in dieser Zeit die Tore zur "Anderswelt" weit offen - und man hat 12 Wünsche frei.(aa ned schlecht, wusst ich gar nicht.😁)

Ob die Zeit nun eine magische Wirkung hat, darf jeder für sich entscheiden, fest steht aber : Es ist in unseren Breiten die dunkelste Zeit des Jahres, und wenn Winterstürme übers Land pfeifen, kann das ganz schön gruselig und auch gefährlich sein.
Es hat sogar Tote gegeben! Die Natur ist also alles andere als harmlos! Wir meinten, sie zu beherrschen, doch das hat sich mittlerweile als fataler Irrtum herausgestellt....

In früheren Tagen wusste man noch um das Ausgeliefertsein in der Natur, war der Tod ständiger Begleiter!
Der moderne Mensch verdrängt den Tod, verdrängt die Ohnmacht  -die Pandemie und der Klimawandel zeigrn uns die wahren Machtverhältnisse!

Insoferne täte uns mehr Demut gut - aber nicht im Sinne von Religion, sondern im Sinne von mehr gegenseitiger Achtsamkeit und Wertschätzung, mehr sorgsamen Umgang und Nutzung von Ressourcen! Selbstbegrenzung täte Not.

Daher steht hinter "Gott" auch ein Fragezeichen - es kann kein Gott von außen sein - es muss eine Kraft in uns selber sein, die sich  zum  Richtigen, zu Balance und  Ausgleich hin entwickelt.

Dass das Unbewusste in Nächten leichter zugänglich ist und sich ' zwar verschlüsselt, aber doch -  in Träumen ( aber auch in gewissen 'Nachtgedanken" )leichter offenbart, ist ein Faktum, auf das uns Herr Freud ja dankenswerterweise hingewiesen hat)

Möglicherweise könnten uns die dunklen Nächte um den Jahreswechsel doch das eine oder andere Geheimnis verraten?

Man muss halt auch ein Interesse daran haben - wie bei allen anderen Lernprozessen auch.

Die Perchten gehören meines Wissens zum "Winteraustreiben" am Saisonende. Psychologisch leicht erklärt: Ich verliere die Furcht, wenn ich mich noch fürchterlicher gebärde!

Wünsch dir was, wenn du magst!
Angeblich wäre jetzt die Zeit dafür.😉

LG,larin
« Letzte Änderung: Dezember 25, 2023, 12:18:50 von a.c.larin »

Erich Kykal

Re: Raunächte
« Antwort #3 am: Dezember 25, 2023, 17:18:42 »
Hi Larin!

Danke für die Aufklärung. Kommt das 'Rau' wirklich vom Wortsinn, oder von einem alten heidnischen Begriff? Das wäre interessant herauszufinden.

LG, eKy
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Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: Raunächte
« Antwort #4 am: Dezember 25, 2023, 19:29:09 »
Hallo Erich,

ich glaube mich zu erinnern, dass es von "Rauch" kommt.
Zum Jahreswechsel wird ja auch das Vieh gesegnet, Weihrauch kommt da ins Spiel....
Ob neben dem spirituellen Zweck da auch noch ein hygienischer mitschwingt  - oder ob die hygienische Maßnahme ein spirituelles Hauberl bekommen hat, weiß ich nicht.
Mit "Räuchern" wurden/werden ja auch Lebensmittel behandelt.

Feuer ist generell ein Faszinosum! Es transformiert Materie in Energie/Licht.
Züngelnde Flammen haben mich schon als Kind beeindruckt - und auch jetzt noch gucke ich gerne in den Kamin und sehe dem gezügelten Brennen zu! (Pyromanen lieben sogar Ungezügeltes - auf Teufel komm raus!)

Generell hat man wohl früher mit den Räuchern die Hoffnung verknüpft, dass der Teufel eben nicht rauskommt - obwohl manche " "frommen" Wünsche ja geradezu hinterhältig waren ("Oh heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünds andre an!")

Gut und Böse sind manchmal doch Geschwister -  sie gehen Hand in Hand!

Lg, larin

Erich Kykal

Re: Raunächte
« Antwort #5 am: Dezember 25, 2023, 21:28:56 »
Hi Larin!

Auch ich erliege immer wieder mal der hypnotischen Wirkung lodernder Flammen, als Knabe schon an Lagerfeuern, darin wir unsere Kartoffeln brieten, oder Würstchen am Stock. Heute starre ich ab und an gerne ins Schaufenster meines Bollerofens. Es gibt sogar ein Fernsehprogramm, das nach Sendeschluss ein lustig flackerndes Kaminfeuer in Dauerschleife zeigt.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
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