Autor Thema: Mutter und Tochter  (Gelesen 835 mal)

wolfmozart

Mutter und Tochter
« am: Januar 04, 2014, 16:19:52 »
An die Tochter:
   Verführe, oh verführe mich
   Nach Deinem Körper lechze ich
   Für Deine Schönheit lohnt es sich
   Zu sündigen ganz sicherlich

An die Mutter:
   Du bist ein netter Kerl
   Und wie der Hund sein Herrl
   So brauch ich Deine Näh

   Ich liebe so Dein Lächeln
   Da fang ich an zu hecheln
   Weil ich so auf Dich steh
« Letzte Änderung: Januar 06, 2014, 13:24:12 von wolfmozart »

cyparis

Re:Mutter und Tochter
« Antwort #1 am: Januar 05, 2014, 01:08:05 »
Lieber Wolfmozart -

das habe ich jetzt mehrmals gelesen, aber ich komme nicht hinter die eigentlich Bedeutung.
Was macht den Unterschied zwischen dem Wunsch der Tochter und dem der Mutter aus?
Daß sie das Objekt ihrer Begierde unterschiedlich betrachten?



Lieben Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re:Mutter und Tochter
« Antwort #2 am: Januar 05, 2014, 13:39:46 »
Hi, WM und Cypi!

Cypi, das ist jetzt aber wirklich nicht schwer zu deuten! ;) :D

Die Mutter ist einem Manne hörig, der ihre eigene Tochter begehrt und verführt, ja wahrscheinlich nur deshalb mit ihr etwas angefangen hat, um an die Tochter heranzukommen. Letztlich wird auch diese zu seinem "Geschöpf".
Obwohl ich hier eher eine alleinerziehende Mutter sehe, die auf den falschen Typ hereinfällt und geflissentlich alle Zeichen leugnet, nur um ihn nicht zu verlieren (man redet sich ja gern viel ein, wenn man Angst hat, allein zu sein...), könnte es sich auch um einen Fall von Inzest handeln, bei dem der eigene Vater seine Familie manipuliert und zu Sklaven seiner Bedürfnisse erzieht.

So oder so eine häßliche Geschichte, bei der mich gar nicht so sehr der Täter aufregt als vielmehr die Selbstverleugnung und Unterwürfigkeit der weiblichen Beteiligten, die alles, sogar persönliche Freiheit und Würde, der sozialen Bindung unterordnen, egal, wie krank sie sein mag! Solche Schwäche und selbstgewählte Blindheit - auch wenn ich sie verstehen kann - regen mich auf...


Nun, das ist natürlich nur meine Deutung. Vielleicht überrascht der Autor ja uns beide... ;D

Eins noch: Ich hasse diese Satzzeichenweglasserei! Das Gedicht steht ohne irgendwie nackt da...

Gern gelesen!

LG, eKy
« Letzte Änderung: Januar 05, 2014, 21:36:00 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re:Mutter und Tochter
« Antwort #3 am: Januar 05, 2014, 18:10:33 »
D e n  Hintergrund habe ich gar nicht gesehen.
Bin ich zu naiv?

 Ich hasse diese Satzzeichenweglasserei!

Ich auch!! :'(
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

wolfmozart

Re:Mutter und Tochter
« Antwort #4 am: Januar 06, 2014, 13:33:45 »
Hallo cyparis und Erich,

Also ich bin ja der Meinung, Kunstwerke soll jeder selbst interpretieren, darum Hut ab vor deiner Auslegung Erich.

Ich schrieb das Gedicht so, daß ich sowohl Mutter als auch Tochter begehre und ihnen das jeweils sage.
Ich hab daher statt "Die Mutter" jetzt "An die Mutter" geschrieben (Analog Tochter).

Daß ihr beide auf Satzzeichen steht, kann ich zwar nachvollziehen, für mich gilt das aber nicht bei Gedichten. Satzzeichen stören mir den Text, ich lasse sie meistens weg wo immer es geht.

Dank euch beiden daß ihr euch Zeit genommen habt für mein kleines Werk.

Viel lyrische Kreativität und Muse für 2014 wünscht euch

wolfmozart