Autor Thema: Traumkater  (Gelesen 528 mal)

Erich Kykal

Traumkater
« am: August 01, 2019, 12:20:03 »
Eingerollt fast wie ein Kringel
liegt mein rot bepelzter Schlingel
auf der alten Pizzaschachtel,
träumt von Sperling oder Wachtel.

Ratten, Hörnchen und auch Mäuse
finden auf dem Teiggehäuse
sich bald ein in wildem Jagen,
um den Katertraum zu tragen.

Ohren wie auch Näschen zucken,
Pfötchen hin und wider rucken,
leises Schmatzen und Erbeben -
Katzen können Träume leben!
« Letzte Änderung: August 02, 2019, 11:56:23 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Traumkater
« Antwort #1 am: August 02, 2019, 10:29:29 »
Lieber eKy, eine ganz zauberhafte Felinade (noch zwei Zeilen mehr eingefügt und es wird zum Felinett :) )... diesen heiteren Ton kunstvoller und doch völlig unverstellter Serenität darfst Du gerne häufiger anschlagen! :) Der "naive" Paarreim, die eher kurz gehaltenen Zeilen, die relativ einfache Syntax und die großzügige Verwendung von Diminutiven geben Deinem Werk ein bezwingend durchheitertes Gepräge und heben unmittelbar die Laune des Lesers. :)
In Z. 7 fehlt, nehme ich an, noch ein "ein" (finden [...] sich bald ein in usw.) oder wolltest Du bewusst einen metrischen Stolperer erzeugen, um das "wilde Jagen" rhythmisch abzubilden?
Und Z. 8 ist für meinen subjektiven Geschmack vielleicht etwas zu brav, da würde ich mir vielleicht noch etwas wünschen in der Richtung von "wolln ein Katzentänzchen wagen" oder "Nager wagen solch Betragen?" oder "Wie die Katzentätzchen schlagen!" (nur mal als "Arbeitsformulierungen") - aber das sind ja alles Kinkerlitzchen...
Sehr, sehr gern gelesen! :)
S.

Erich Kykal

Re: Traumkater
« Antwort #2 am: August 02, 2019, 12:01:27 »
Hi Suf!

Danke für die überaus wohlformulierten Zeilen zu meinen so rasch und einfach hinhumorierten!  :D
Das "ein" in der von dir monierten Zeile habe ich in der Tat irgendwie gedacht, aber nie getippt - ich werde wohl senil ...  ::) - Vielen Dank für den Hinweis!  :)

Besagte Pizzaschachtel liegt ja gleich neben meinem Laptop auf meinem Schreibtisch, und das beschriebene Bild gestern war einfach zu allerliebst und verlockend - ich MUSSTE es einfach in Worte fassen!  ;D

Auf die "Kinkerlitzchen" verzichte ich diesmal - meine Zeile gefällt mir besser.  ;)

LG, eKy
« Letzte Änderung: August 02, 2019, 12:11:00 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.