Autor Thema: Schattenseele  (Gelesen 772 mal)

Erich Kykal

Schattenseele
« am: August 05, 2018, 12:39:38 »
Dunkel hatte mich umfangen,
hielt mich unter feuchten Krallen.
Tiefer noch war ich gefallen,
um mit tränenfeuchten Wangen

im Vergangenen zu wühlen;
aber alle Sinne darbten
im verhärteten Vernarbten
von gefolterten Gefühlen.

Dunkel hatte mich verschlungen,
weggeschlossen in die Räume
wunden Sehnens, toter Träume,
ungestillt und ungelungen.

Doch ich wusste: Aufwärts geht es
erst, wenn man ganz unten war -
wenn man aufrecht überdauert,
was im Seelenschatten lauert,
Lebensjahr um Lebensjahr -
man umarmt und übersteht es.
« Letzte Änderung: August 05, 2018, 13:02:33 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Schattenseele
« Antwort #1 am: August 05, 2018, 12:59:35 »
Klasse, lieber Erich, die Formulierungen, und schön diese Wendung vom Verzweifeln zum Vertrauen (auf den Kick aus der Talsohle). In 4/2 fehlt "wenn".

Sehr gern gelesen.

LG  g


Erich Kykal

Re: Schattenseele
« Antwort #2 am: August 05, 2018, 13:04:41 »
Hi Gum!

Vielen Dank für Lob und Hinweis - ich hatte an dieser Stelle wohl länger hin und her überlegt und dann beim Weiterschreiben gedacht, dieses Wort hätte ich schon getippt ... - oder so.  ::) :-\

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.