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Nachrichten - Friedhelm

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Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Re: In Otterndorf
« am: Juli 13, 2021, 15:56:42 »
Hi!

Einmal ein paar grundsätzliche Bemerkungen zum Schüttelreimen:

Vom Inhalt und der Konstruktion handelt es sich bei Schüttelgedichten wie diesen in erster Linie um Spaßgedichte. Robert Gernhardt hat dies in seinem Gedichtszyklus "SPASSSMACHER UND ERNSTMACHER" sehr schön beschrieben, ohne dabei den Schüttelreim als Gedichtform direkt zu benennen:

Groß sind die Ernsten. Auf hohen Kothurnen
Schreiten sie streng. Doch es ehrt sie die Menschheit,
Weil sie so streng sind. Nur ernstestes Schreiten
Leitet den Menschen zum höchsten der Ziele
Zum Sinn! Rattenhaft aber folgen die Spaßer
Und hurtig dem Zug, denn sie wittern begierig
Das, was seit alters bei jeglicher Suche
Nach Sinn für sie abfällt: den Unsinn.

Oder zusammengefasst als Distichon:

Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes!
Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn!

@sufnus,
bei dem letzten Schüttelreim handelt es sich um einen Doppelschüttelreim mit Binnen- und Endschüttler und nicht um einen Quadrupel-Schüttler, da müssen zusätzlich zu den Konsonanten auch die Vokale geschüttelt werden.

Gruß Friedhelm




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Mit Löwenzahn und Lebensfreude / In Otterndorf
« am: Juli 13, 2021, 08:50:29 »
Es spielt am Deich von Otterndorf
ein Otter gern mit Dottern Orff.
Der Otter dort preist Wachteleier,
sein Dotterort: der Achtelweiher.

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Ach Natur Vergissmeinnicht / Re: Schüttelmondsonett
« am: Juli 12, 2021, 15:39:19 »
Vielen Dank für die Anregungen, werde ich für eine eventuelle Neuauflage meines Büchleins bedenken.

LG Friedhelm

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Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Re: Schlangengeschüttel
« am: Juli 12, 2021, 15:12:01 »
Sufnus, sehe ich erst jetzt, vielenDank, es freut mich, dass du an dem Schlangengeschüttel Spaß hattest.

LG Friedhelm

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Vielen Dank gummibaum.

Gruß  Friedhelm

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Ach Natur Vergissmeinnicht / Schüttelmondsonett
« am: Juli 12, 2021, 08:52:12 »
Es will der Mond am Abend gerne steigen,
aus Bäumen lugend zwischen Ästen weilen,
doch dann im Bogen Richtung Westen eilen,
wo in den Himmeln ferne Sterne geigen.

Schon machen ihn die Sphärenklänge heiter!
Wie gerne möcht er dorthin heiter wandeln
und nicht als Erdtrabant mehr weiter handeln,
o nein, vielmehr als Weltraumhängegleiter

sich aus der trüben Erdenschwere heben,
statt um die Erd zu Himmelsfernen steuern.
Doch wird es nichts mit fernen Sternenfeuern,
die Erde lässt ihn nicht ins Hehre schweben.

So macht im milden Glanze labend auf
der Mond sich weiterhin zum Abendlauf.

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Ach Natur Vergissmeinnicht / Re: Ein Storch gibt Auskunft
« am: Juli 12, 2021, 08:50:43 »
Sorry, Hans, deinen Kommi hab ich grad erst entdeckt. Vielen Dank und lieben Gruß.

Friedhelm

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Freut mich, das von dir zu hören, Agneta. Vielen Dank dafür. Jürgen war auch sehr angetan davon und von einigen anderen Werken, die ich ihm gemailt habe.

Gruß Friedhelm

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Hi!
   
Sufnus, zunächst zu deiner Frage, ob die deutsche Sprache sich besonders gut schütteln lässt. Ja, dies ist in meiner Wahrnehmung durchaus auch mein Eindruck. Das zeigt sich z.B. bei den sog. Quadrupel-Schüttelreimen. Normal kann man ja durch den Austausch von Konsonanten nur einmal schütteln. Gar nicht so selten ist es auch möglich, durch den zusätzlichen Austausch der Vokale eine weitere Schüttelung zu gewinnen:
   
   Es liest mein Nachbar Walter BILD,
   vom Lesen wird schon bald er wild.
   Die Faust er wild und wilder ballt.
   So irrt er durch den BILDerwald.
   
Was nun meine Schüttelballade betrifft, so kann ich an den Schüttelreimen nichts Erzwungenes finden. Die Moritat fand in Kreisen meiner Schüttelreim-Kollegen höchste Anerkennung. Das sind allerdings Leute, die um die Schwierigkeit der Gedichtform wissen und einen anderen Blick darauf haben als Erich. Schade, dass cypi nicht mehr lebt, ihr hätte die Geschichte sicher gefallen.
   
Gleichwohl bin ich dir, Erich, nicht gram. Ich bin jetzt mit meinen 82 Lenzen auf der Zielgerade meines Lebens. Da nehme ich nicht mehr alles so ernst.

   Man sollte jenen Weisen gleichen,
   die niemals aus den Gleisen weichen,
   das Leben nehmen weise, leicht,
   und lächeln, wenn es leise weicht.

LG Friedhelm

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Vielen Dank, lieber Sufnus, für deine ausführlichen Zeilen. Die Anregung am Ende habe ich gerne umgesetzt. Buer hat für mich einen persönlichen Hintergrund, könnte aber problemlos durch einen einsilbigen Städtenamen ersetzt werden.

LG Friedhelm 

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Es schätzte einst in Buer der Franz Behagen,
man kann noch heut den Bruder Hans befragen.
Als Junggeselle war der Franz ein Schätzchen,
bis ihn becircte Hilde Schanz, ein Frätzchen.

Denn eines Tags, sagt Hans, packt Franz der Geier:
Er war bei dieser jungen Gans der Freier.
Was Kleidung anbetraf, war Franz ein Geckchen,
doch was sie trug, die junge Gans: ein Fräckchen.

Das passte gar nicht zu dem Franz: ein Gänschen,
doch ihm versprach, schimpft Hans, die Gans ein Fränzchen.
Schon trug sie um den Hals vom Franz ein Kettchen,
Wie herzig! Besser stünd der Gans ein Frettchen!

Beweist denn, lästert Hans, mein Franz, du Geist,
wenn fast mit sechzig, Franz, die Gans, du freist?
Abgöttisch liebe er, sagt Franz, die Hilde Schanz.
Sie führt gewiss auch nichts im Schilde, Hans.

Doch war das Gänschen nach dem Franz so gierig.
Denk ich, sagt Hans, an diese Gans, so frier ich.
Bald war durch Eheschwur der Franz verbunden,
doch plötzlich war aus Buer der Franz verschwunden.

Ein letztes Mahl hat noch der Franz gegessen.
Dann, munkelt man, hätt ihn die Gans gefressen.
Am Sonntag ratschten vor der Kanzel Frauen,
sie würde gar noch heut am Franzel kauen.

Zwei Jahre später kam’s im Aktenzeichen,
am Kegelclubhaus bei gezackten Eichen:
Zwei Kegler, die grad einen Kranz vergaben,
sie fanden Franz, den dort die Gans vergraben.

Ein Kriminaler, der in Vordermuhr
im Urlaub von dem dreisten Mord erfuhr,
entdeckte Hilde, sprach: Jetzt san's verhaftet!
Sie hätte fast noch Schwager Hans versaftet.

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Vielen Dank Erich und Agneta. Die Bezeichnung "Quadrupel" ist eigentlich nicht korrekt, denn es wird ja nicht vierfach geschüttelt.

LG Friedhelm

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Als Gott einst Erd und Himmel schuf,
da hob ein Pferd den Schimmelhuf:
Zum Himmel das Geschummel hiev!
Da lachte sich die Hummel schief.

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Ach Natur Vergissmeinnicht / Re: Ein Storch gibt Auskunft
« am: Juni 24, 2021, 20:31:03 »
Vielen Dank Sufnus,

von Geburt aus bin ich kein Schwabe, sondern ein Kurpfälzer. Dass ich ein gewisses Faible für das Saarland hängt damit zusammen, dass während des Krieges bei uns in der Nachbarschaft ein ausgebombtes Ehepaaar aus Saarbrücken untergebracht war. Ich habe das mal cyparis erzählt und ihr mein Gedicht "An die Saar" gewidmet:

An die Saar

Wie warst du doch so wonnig, Saar,
ich sah dich, als es sonnig war.
An deinen Ufern sann ich wo,
und viel von dir gewann ich so.
Wie oft ich nach der Saar mich wähn,
nach ihr, wie's damals war, mich sehn.
Vielleicht wird doch mein Sehnen wahr,
dann darfst du mich verwöhnen, Saar.

Was das Thema "Weiher" angeht, es gibt in Österreich Weiher, die eigentlich Seen sind, aber als Weiher bezeichnet werden, z.B. der Große Weiher bei Innsbruck, aber auch andere.

LG Friedhelm

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Ach Natur Vergissmeinnicht / Re: Ein Storch gibt Auskunft
« am: Juni 21, 2021, 20:28:43 »
Vielen Dank Sufnus und Erich.

Erich, Weiherarme gibt es durchaus. Ich denke da vor allem an das Saarland. Dort gibt es den Niederwürzbacher Weiher, der mit 12 ha nicht garade klein ist. Näheres hier:

url: https://de.wikipedia.org/wiki/Niederw%C3%BCrzbacher_Weiher

LG Friedhelm

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