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Nachrichten - Friedhelm

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Schlechte Gedichte verfasst du, Laetinus,
holprige Verse in grausem Latein.
Nenn ich als Zeugen, Laetinus, dir Linus.
Schau nur: sein Dackelhund hebt schon das Bein.

Sag mir, warum deklamierst du tagtäglich
morgens um fünfe schon laut deinen Mist?
Krächzender Rabe, so zeigst du unsäglich,
was für ein lausiger Dichter du bist.

Peinliches hört man von dir, o Laetinus,
ludest zum Essen dir Gäste ans Meer.
Schrieb mir ironisch danach dein Freund Trinus,
schmackhaft war nur deine Frau als Dessert.

Witwen vergeblich umwirbst du Laetinus,
haben die Damen doch längst es geblickt.
Drohte die Witwe des Gärtners Quirinus,
dass sie schon bald Schwarze Witwen dir schickt.

Gestern erfuhr ich, du schreibst pseudonym,
wo doch ein jeder den Scheiß gleich erkennt.
„Stinkende Verse, da hilft kein Parfüm“,
meinte mein Weib, das Latrinus dich nennt.

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Ach Natur Vergissmeinnicht / Re:Haiku
« am: November 09, 2012, 16:56:45 »
Sehr schön, cyparis. Ich hätte da mal eine Frage:

Ich habe in mein Buch auch ein paar Haikus aufgenommen. Meine Frau meinte, ich müsse erklären, was Haikus sind. Ich würde mich gern auf die Abschnittsüberschrift "Haikus" beschränken. Bei Limericks und Schüttelreimen habe ich allerdings eine Erklärung vorausgeschickt.

LOG Fridolin

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Ach Natur Vergissmeinnicht / Re:Elegie im November
« am: November 09, 2012, 16:52:20 »
Schade, dass du dort nicht mehr aktiv bist. Aber ich verstehe, warum. Deine spezielle Freundin ist ja inzwischen wieder aktiv und verspritzt ihr Gift.

LG Fridolin

64
Ach Natur Vergissmeinnicht / Re:Elegie im November
« am: November 02, 2012, 15:43:16 »
Hi cyparis,

ich weiß nicht, wie es dir geht, aber manche meiner Verse, vor allem der älteren, sind mir wie Kinder ans Herz gewachsen. Und dieses Gedicht ist eines meiner Lieblingskinder. Bisher ist es von meinen Leserinnen und Lesern als überaus poetisch bezeichnet worden, deshalb hat mich dein Kommentar hier gewundert.

Aber warum ist Romulus Ex-Romulus?

LG Friedhelm

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Ach Natur Vergissmeinnicht / Re:Elegie im November
« am: November 02, 2012, 11:50:21 »
Seltsam, cyparis, dein Zwilling Romulus hat dazu ganz andere Empfindungen gehabt. Liegt aber schon eine Weile zurück:

Zitat
von Romulus:
Halli Hallo, Fridolin -

Abgesehen vom "johlend" gefällt mir jede Strophe immer besser, die letzte ist wunderschön!
Da möchte man auch Blatt sein, kleiner Teil des ewigen Werdens und Vergehens.

Sehr angenehmberührt:

Romulus

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Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Lebenslied
« am: Oktober 30, 2012, 15:46:12 »
"Vergeud im Leben keinen Tag, nicht einen!
Wir sind zum süßen Nichtstun nicht geboren.
Vertraue nicht dem frommen Spruch der Toren:
Der liebe Gott gibt es im Schlaf den Seinen!"

So wurde ich traktiert, es war zum Weinen.
Ich wähnte mich schon für die Welt verloren.
Doch dann verschloss ich innerlich die Ohren
und ließ fortan die Sonne in mir scheinen.

Ich hörte plötzlich in mir Lieder klingen,
begann erstaunt nach innen still zu lauschen.
Den Blutstrom hörte ich melodisch rauschen,
und die Musik verlieh der Seele Schwingen.

Noch heute fühl ich mich auf Wolken schweben,
auf Flügeln des Gesangs im Erdenleben.


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Ach Natur Vergissmeinnicht / Elegie im November
« am: Oktober 29, 2012, 20:39:45 »
Die letzten Blätter flattern von den Bäumen,
der Herbstwind treibt sie wirbelnd vor sich her.
Ich schau voll Wehmut zu und komm ins Träumen..
Wenn ich jetzt solch ein buntes Blättchen wär?

Ich wüsste nichts vom großen Weltgetriebe,
von all dem nichts, was Menschen wichtig scheint.
Ich spürte nie das tiefe Glück der Liebe,
wär andrerseits auch keinem spinnefeind.

Ich würde mich im Lenz als Blatt entfalten,
in schlichtem Grün und hoffnungsvollem Ton.
Ich würde mich nicht für so wichtig halten
und forderte nicht den geringsten Lohn.

Ich wär ein Teil von jenem großen Ganzen,
aus dem der Baum die Lebenskraft bezieht.
Ich wurzelte im Sein wie alle Pflanzen,
in der Natur als kleines Bindeglied.

Ich würde jetzt vom Herbstwind fortgetragen
und schwebte leise flatternd durch die Welt.
Ich würde irgendwo an einen Ort verschlagen,
wo welkes Laub zu Erdenstaub zerfällt.

So lebte ich im ewgen Stirb und Werde,
ein Kreislauf, der sich öffnet und sich schließt.
Ich würde Blatt und würde wieder Erde,
aus der im Lenz das neue Leben sprießt.

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Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Re:Der Marabu als Hindernis
« am: September 16, 2012, 10:06:23 »
Schade!

aber ich hab wenigstens  d a s  onserviert, was Du auf die Wiese gesät hast!

Ganz lieben Gruß
von
cyparis

Finde ich auch schade, ich würde gerne von Erfahrungen profitieren, die andere beim Publizieren gemacht haben. Zu meinem 70. vor über drei Jahren habe ich ein Büchlein privat drucken lassen zur Abgabe an Freunde und Bekannte, zuerst 30, dann weitere 50 nachdrucken lassen. Jetzt habe ich für eine zweite Auflage, die auch meine neueren Gedichte enthalten soll, mein Werk gründlich überarbeitet. Da ich alles selber machen will, so dass nur noch gedruckt werden muss, ist die Sache zwar sehr zeitaufwändig, aber ich bin inzwischen fast fertig, es fehlen nur noch Korrekturlesungen und einige Illustrationen.

LG Friedhelm 

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Ich hört als Kind den Büttel schellen,
und Hunde zum Geschüttel bellen.
Die Neuigkeiten zu vermelden,
in unserm kleinen Dorf Merfelden,

das konnte er so lustig machen,
wenn ich ihn hörte, musst ich lachen.
Zum Beispiel: »In der Soester Mark,
da steht ein stark bemooster Sarg.«

Ich wollte auch so lustig reimen,
doch konnte nur mit Frust ich leimen.
Ich müsse erst mehr Reime kennen,
die wie von selbst zum Keime rennen

und frei von Krampf und Klitterzwängen
sich fügen zu den Zwitterklängen.
Er lud mich ein zum Lurche fangen,
ließ mich in jede Furche langen,

im Keller beim Gerüttel schäumen -
so lernte ich das Schüttelreimen.
Doch führte meine Grillenstimme
bei ihm zu einem stillen Grimme.

Er hat mich dann mit Bach geschunden,
und schließlich noch an Schach gebunden,
sich reimend an mir satt gemetzt.
Doch dann hab ich ihn matt gesetzt.

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Ach Natur Vergissmeinnicht / Geschütteltes Herbstpoem
« am: September 13, 2012, 14:13:02 »
Jetzt kommt der Herbst, der golden heißt,
ich spüre schon den holden Geist,
wenn Reben prunken, trächtig.
Der Winzer durch die Gasse fährt,
und bald der Most im Fasse gärt,
vom Feuer trunken, prächtig.

Die Scheuern füllt der Garben Flut,
der Wald entflammt in Farbenglut,
ein Falter noch versunken trinkt.
Sein Weibchen, in den Lüften heiß,
wiegt sich in schlanken Hüften leis,
bis es zu Boden trunken sinkt.

Was Bacchus uns zum Leben reicht:
Wie macht‘s der Saft der Reben leicht,
so köstlich und so wunderrein.
Der Meister in der Kelter waltet,
und wenn nun bald die Welt erkaltet,
wie mundet dann ein runder Wein!

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Ach Natur Vergissmeinnicht / Re:Sternennacht am Sternberg
« am: September 13, 2012, 10:01:48 »
Hallo cyparis,

Einwendungen von anderer Seite, die vermuteten, der Name "Finkenpleiner" sei des Reimes wegen erfunden, haben mich zu einer gruindlegenden Überarbeitung veranlasst. Tatsächlich heißt mein Nachbar nicht "Finkenpleiner", ich habe mich dabei an einen Herrn dieses Namens aus meiner Jugendzeit erinnert und in mein Gedicht eingebaut. Gleichwohl muss ich zugeben, dass der Name doch irgendwie gewollt wirken kann, also habe ich darauf ganz verzichtet. Ich gestehe, dass mir dieses Gedicht sehr viel Mühe gemacht hat. Ich kann eben auch nicht alles aus dem Ärmel schütteln, aber ich glaube, der Aufwand hat sich gelohnt.

LG Friedhelm

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Ach Natur Vergissmeinnicht / Sternennacht am Sternberg
« am: September 10, 2012, 19:03:14 »
 
„Heut wird die Sternennacht gepriesen!
Komm, lass uns diese Pracht genießen!
Am Sternberg schau in Fernen stille,
nie sahst du solche Sternenfülle",

schwärmt Nachbar Heinz vom Sternenfeld,
wo er das Rohr zu Fernen stellt,
die uns das Licht aus Welten senden,
wohin den Blick wir selten wenden. 

„Schau nur, wie sich der Schleier legt,
ob fern ein Gott die Leier schlägt?
Ist’s Gott, des‘ Geist mit Stärke weht,
der hinter all dem Werke steht,

der Sterne Bahnen wandeln heißt
und sittlich uns zu handeln weist?
Wir Menschen oft nur freudlos zagen,
doch hier kann man so zeitlos fragen!"
 
Nun bin auch ich gewohnt, zu Zeiten
im All den Horizont zu weiten,
per Teleskop zu Fernen steuern
mich wärmen an den Sternenfeuern

und auf den Weltenwegen schreiten,
in ewger Räume schrägen Weiten.
Wo mir schon tiefste Sicht gelang,
lausch ich der Sterne Lichtgesang

und wag's, mich ewger Sicht zu weihn,
gewiss, doch nur ein Wicht zu sein.
 
Der Sternberg ist der höchste Berg der Münsinger Alb und bietet in einer klaren Nacht einen grandiosen Blick in den sternenübersäten Nachthimmel.

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Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Re:Die Warze des Warzenschweins
« am: August 24, 2012, 15:11:01 »
Warum nur trinken Warzenschweine
am liebsten von dem schwarzen Weine?
Weil nämlich, wenn sie weißen hätten,
sie würden anders heißen - wetten?

LG Friedhelm

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Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Re:Die Nebenbahn
« am: August 24, 2012, 09:47:33 »
Hi Cyparis und Ingo,

vielen Dank für das Lob. Ich schreibe zurzeit fast nur noch Schüttelreime, die ich im Rahmen meiner logopädischen Therapie vortrage und auf Youtube präsentiere. Inzwischen bin ich beim Vortragen trotz meiner Handikaps schon viel sicherer geworden. Ab morgen bin ich wieder auf der Schwäbischen Alb zum Wandern unterwegs. Dort kann ich auch in Ruhe mein spezielles Gedächtnistraining als Teil meiner Therapie fortsetzen. Da ich mit meinem Therapeuten Mail-Kontakt halten will, habe ich mir auf meinem Laptop einen mobilen Zugang zum Surfen eingerichtet. Ich werde gelegentlich auch mal hier reinschauen.

Liebe Grüße
Friedhelm 

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Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Die Nebenbahn
« am: August 22, 2012, 16:56:25 »
Ich fuhr in einer Nebenbahn,
da fühlte ich ein Beben nahn.
Es grummelte in tiefen Schichten,
mir wohlbekannten schiefen Dichten.

Die Bahn fuhr grad durch Bebenhausen,
kaum fand ich mich zu heben Pausen,
da sprang der Zug am Wiesenrand
vom Gleis, fuhr an die Riesenwand,

die dort zu einem Stall gehörte.
Zwei Kühe, von dem Hall gestörte,
verendend wurden notgeschlachtet
und Tauben, die im Schlot genachtet,

sie fielen runter rotgetupft
und waren schon im Tod gerupft.
Das Beben war nicht allzu stark,
jedoch für diesen Stall zu arg.

Die Staatsanwältin Hanne Pfaun
will mich nun in die Pfanne haun,
ein Fahrgast hätt mich angezeigt,
der trotz verlornem Zahn geäugt.

Ich hätt die Bahn zu Schand gerüttelt,
vom Gleis am Wiesenrand geschüttelt.
Dabei hab ich von miesen Nüssen
doch nur ganz heftig niesen müssen.


Videovortrag: http://www.youtube.com/watch?v=WsrqVsS9icw

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