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Themen - Fridolin

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1
Ach Natur Vergissmeinnicht / Idylle bei Wattenscheid
« am: April 02, 2019, 15:06:17 »
Des Morgens früh bei Wattenscheid, in einem stillen Grund,
da sieht man noch die Schatten weit wohl zu der Grillen Stund.
Ein Vogel dort im weiten Rund versteckt aus Schlehen rief
dem Reiter, der, vom Reiten wund, noch bei den Rehen schlief.

2
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Der Lenz ist da ...
« am: April 02, 2019, 09:08:41 »
Wo Sonne winkt und scheint durch das Geäste fein,
mit Wonne singt der Lenz die Frühlingsfeste ein.

„Amsel, Drossel, Star und Fink,
mit dem Diesel fahr und stink.“
So singt in seinem Benz er laut,
der Bauer, den der Lenz erbaut.

Noch ist’s zu früh, im Lenz zu baden
und Mädchen in den Benz zu laden.
Auch sind noch Lachs und Zander weit,
doch lockt der Lenz zur Wanderzeit.

Wenn Winde durch die Eichen toben
und Eis schmilzt an den Teichen oben,
wenn Schnee die Frühlingssonne taut
und Regen in die Tonne saut,

ersäuft in diesem Sonnentau
des Bauern Sieben-Tonnen-Sau.
Und wenn’s im Lenz im Lokus kracht,
im Garten schon der Krokus lacht.

3
Ich bin angekommen / Abschiedssonett
« am: September 24, 2018, 07:45:48 »
Mein Segel hat des Herbstes Wind gebläht,
ich muss mich nun von diesem Orte wenden.
Doch hat der Wind für mich nicht blind geweht,
er sagt mir nur, lass Schüttelworte enden.

Nun heißt es unter neuen Winden fahren,
dass keiner hier von meiner Flaute liest.
will weiter feinen Sinn beim Finden wahren,
dass auch ein Wohlklang in die Laute fließt.

Wie schön, wenn Segel in den Winden schwellen!
So blase Wind mir voll ins Segel rein.
Wenn auch am Horizont verschwinden Wellen,
wird das auf Dauer nicht die Regel sein.

Ich kann nicht mehr an diesem Orte weilen,
weil mit mir fort die Schüttelworte eilen.

4
Ach Natur Vergissmeinnicht / Goldner Herbst .
« am: September 23, 2018, 08:57:19 »
Goldner Herbst

O Goldner Herbst, du färbst in Zerbst die Hecken,
du, Holdner, gerbst wie jeden Herbst die Zecken.
Aus steiler Höh, wo Wind und Wetter bleichen,
uns Heil ersteh, wenn wir wie Blätter weichen.

5
Ach Natur Vergissmeinnicht / Ornithologisches - Der Schwan
« am: September 21, 2018, 08:39:57 »
Ornithologisches

Der Schwan

Nach rund fünf Tagen zahnt ein Schwan,
dann wächst ihm, wie uns schwant, ein Zahn.
Doch danach ist dem Schwan zu eigen,
uns ohne Zähne anzuschweigen.

6
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Im Glück und anderswo ..
« am: September 15, 2018, 15:29:34 »
Bei der Lektüre von Robert Gernhardts Buch "Im Glück und anderswo" ist mir dieses Epigramm eingefallen: 

Kamst du mit Hast zu Gaben, willst glücklich gerne leben?
Das Glück als Gast zu haben, das heißt auch: lerne geben!

7
Tod den Sonettisten
(Sonett und Spiegelsonett)

Euch folgen Männer mit dem Leichenwagen,
die gerne eure Knochen bleichen lassen,
auf dass sie gleichen jenen leichenblassen,
die im Morast dem tiefen, weichen, lagen.

Wie sehr sie doch nach euren Leichen streben!
Sie sammeln auch am Teich und Strande Leichen.
Man sieht sie über alle Lande streichen,
es scheint, dass sie von Todesstreichen leben.

Wie sorglos könnt ihr euch mit Reichen laben!
Der Schnitter lässt kein Blatt von Feldern wallen.
Ihr Sonettisten müsst in Wäldern fallen
anheim dem Fraße gierger Leichenraben.

Zum Himmel auf. Ihr klagt, die Leiter wankt?
Ich halt sie fest, dass sie auch weiter langt.

Ein guter Christ die Himmelsweid erlangt,
auch wenn die Leiter manchmal leider wankt.

Verfallen auch noch viele Leichen Raben,
den Sonettisten lässt kein Weltheer fallen.
Kann einer flügelnd von dem Feld her wallen,
wird Gott ihn als den Glaubensreichen laben.

Es gibt auf Erden so viel Streit im Leben,
drum wollen wir auch das Geläster streichen.
Im Angesicht so sehr gestresster Leichen
erkennen wir auch unser Leid im Streben.

Doch häufig störten auch als Wicht mich Lagen,
da glich ich fast schon wie ein Loser Blassen.
Wird man mir den Novemberblues erlassen,
will ich als Sonettist zum Licht mich wagen.

8
Zwischen Rosen und Romantik / Stimmungsbild
« am: August 28, 2018, 07:58:32 »
Elise saß im Rosengrund, der schönsten Blüte gleich.
Die Süße las, im großen Rund, der Himmel glühte bleich.
Im schwülen Feld, am stillen Grund, wo Sonne sie belacht,
ihr Fühlen schwellt, zur Grillenstund, träumt sie von Liebe sacht.
In Winden leise Sonne winkt, wiegt Lies die Hüften leis,
der Lindenweise Wonne singt die Lerch in Lüften heiß.
Im Wald beginnt, vom Wind geballt, zum Liebesband gewillt,
was bald gewinnt mit Bindgewalt, ist nur ein Wandgebild.

9
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Gestern in der Röhre
« am: August 16, 2018, 08:46:34 »
Man ist ganz tief ins kranke Herz getaucht,
dort hat nur noch die kleine Terz gehaucht.
Ich hab mich fast schon eingesargt gefunden,
doch kann ich nun von dem Infarkt gesunden.
Gelassen, froh und heiter weiter leben,
bis Engel an der Himmelsleiter weben. 

10
Der Zecher beugt sich, muss er sauer trinken,
der Becher zeugt: nur nicht in Trauer sinken!
Wer sauer trinkt, schenkt’s Schicksal Herben ein –
Weil Trauer sinkt, gibt’s nichts zu erben, Hein! 

11
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Sauenpower
« am: August 12, 2018, 17:11:30 »
Sauenpower

Der Förster wird mit Sauen froh,
er kann’s halt nicht mit Frauen so.
Er hat für seinen Bau gesorgt,
im Forst sich eine Sau geborgt,
sich über diese Sau gebeugt,
da hat sie ihn im Bau gesäugt.
Derweil er noch im Sessel kaut,
die Sau zu ihrem Kessel saut,
wo schon ihr Mann, der Keiler wühlt,
und sich im nahen Weiler kühlt.
Der Förster, wie die Sau verkündigt,
sich drauf an einer Cow versündigt.

12
Bei großer Hitze wohl möcht man im Schatten sein.
Schon klingen Witze hohl, wer mag jetzt satten Schein.
Am Wald der Keiler wühlt, der noch von Schatten weiß.
Kein Bach am Weiler kühlt, ich sag nur, wat en Scheiß.

13
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Hitzestau
« am: August 02, 2018, 21:15:34 »
Mir ist, als würd ich Läuse haben,
die sich am Hirngehäuse laben,
worin die grauen Zellen wanken
und sich mit Hirnstromwellen zanken.

Aus meines Kopfs Geflimmer ziehen
sich Fliegen, die zum Zimmer fliehen
und sich in meine Augen setzen
und dort mit ihrem Saugen ätzen.

Die Hitze noch das Hirn verstaucht,
es ist, als wär die Stirn verhaucht.
Die Schüttelei, nur flotter Stuss,
ein Leben wie im Stotterfluss.

Und so versinkt der Büttelscherge
mit seinem Werk im Schüttelberge.

14
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Reklame wie einst
« am: Juli 12, 2018, 15:00:47 »
Wenn Kummer sich im Grunde staut
und einen jede Stunde graut,
wenn jeder Tag nach Wermut schmeckt,
was wiederum die Schwermut weckt,
dass man nicht mal den Kurwald ehrt,
ist das ein Asbach Uralt wert.

15
Neue Fassung (ohne Anagrammgeschüttel)

An der Weser

Beschaulich still, so kann man an der Weser liegen,
im Boote fröhlich schaukelnd sich als Leser wiegen.
Ich bin der schönen Liese auf der Wies erlegen
und hörte eine Wiege schon die Lies erwägen.

Ich seh noch heut im Traum sie auf der Wiese liegen
mit goldnem Haar sich auf der Wiese Liese wiegen.
Wie gerne würd ich heut der schönen Lider wegen
mich so wie damals zu der Liese wieder legen.

Alte Fassung:

Beschaulich still, so kann man an der Weser liegen,
im Boote schaukelnd sich als Zeitungsleser wiegen.
Ich bin der schönen Liese auf der Wies erlegen
und hörte eine Wiege schon die Lies erwägen.

Ich baute ihr drauf eine schöne Wieg, erlesen,
doch leider wurde ich zum Unterliegerwesen:
Als schneller hat sich Metzger Max, Kolleg, erwiesen.
Und so bekam dann auch auf diesem Weg er Liesen.

Doch musste sie schon bald von ihrem Wieger lesen:
Nach Strich und Faden, sagte sie, belüg er Wesen.
Sie würde ihm nie mehr, nach ihren Wehs, erliegen,
da könnte noch so viele Schweins-Filets er wiegen.

Ich werd mich weiterhin in Luv und Lee sehr wiegen,
denn an der Weser wird mir trotz dem Weh sehr liegen.

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