Beiträge anzeigen

Diese Sektion erlaubt es ihnen alle Beiträge dieses Mitglieds zu sehen. Beachten sie, dass sie nur solche Beiträge sehen können, zu denen sie auch Zugriffsrechte haben.


Themen - Emilie

Seiten: [1]
1
Im Gras wispert Hoffnung / Wind
« am: Dezember 23, 2023, 21:50:43 »
Es pocht dein Herz mir leise
und leiser zieht ein Wind
durch Gärten, die mir weiße
verblasste Blüten sind.

Aus Tiefen steigt ein Klang
empor zu einem Lauschen -
den Bäumen ist ganz bang,
als sie in ihm verrauschen.

Ich möcht aus Klagen steigen,
in Versen sie ausschweigen,
zu neuen Gärten tragen
und mich vor dem verneigen,
aus dem die Worte ragen,
die mir gegeben sind.

2
Zwischen Rosen und Romantik / Führwahr
« am: Dezember 14, 2023, 11:47:55 »
Als meine Blicke in die Himmel schwanden
und ich im Traume von der Liebe las,
stieg fast wie aufgebrochen aus den Landen,
der weiße Wald und die Natur aus Glas.

Und aus der Himmel ungezählten Tränen
fiel Licht durch dichte Wolken, sanft getragen,
und mündete auf Wipfeln und auf Kähnen,
versank und stieg in ihren tausend Sagen.

Unendlich war es, wie mir schien. Kaum ein
Moment verging und ich verschied im Bilde
der Einsamkeit, befreit in meinem Dasein,
und auch die Luft war scharf und wenig milde.

Dein Kuss war kühl, die Lippen aus Velours,
der Himmel nahm kein Ende und das Licht
versank im schnellen Wechsel der Natur.
Mein Blick blieb schwach und zart Dein Angesicht.

3
One man went to mow / Memories Cast in Evening's Shade
« am: Dezember 14, 2023, 11:46:31 »
--------- In Erinnerung an John Keats und Fanny Brawne

At evening's hush, when shadows grow and softly start to call,
the world seems shut and somber, a silent, mournful thrall.
Bare branches claw the leaden sky, their leaves long gone and shed,
of yesterdays they whisper tales, where memories once tread.

The river's flow is muted, its once bright gleam now gray,
reflecting back the sorrow, of another fleeting day.
A lone bird calls out wistfully, and seeking its lost mate,
its song a haunting elegy, to love turned desolate.

And every step on fallen leaves, it echoes in the mist,
reminders of the laughter, and lips that once were kissed.
In eve's demure and glowing grace, when stars their anthems spin,
for days once dear, my heart, my stead, to nightfall now give in.

Sinngemäße, freie Übertragung ins Deutsche:

Am Abend in der stillen Zeit, wenn Schatten fallen schwer,
die Welt scheint still und düster, in Schweigen sinkt sie mehr.
Die kahlen Äste ragen in das graue Firmament,
und flüstern von den Tagen, wo Glück und Leid man kennt.

Am Fluss, er fließt so leise, sein Funkeln schwindet sacht,
zeigt uns des Tages Trauer, der leise sagt Gut Nacht.
Ein Vogel singt so einsam, sucht was er einst gekannt,
sein Lied ist wie ein Weinen, für Glück, das er nicht fand.

Und jeder Schritt auf Laub das fällt, er hallt im Nebel nach,
denk an das Lachen einst so hell, den Kuss, dem man erlag.
Im Abendglanz, so still und zart, wenn Sterne Lieder weben,
das Dämmern nimmt des Tages Lied, mein Herz, und mir das Leben.
 

4
Ach Natur Vergissmeinnicht / Am Floßgraben
« am: Dezember 13, 2023, 22:03:06 »
Ich sitze gern am Bach, der sich ergeht
in Spiegelbildern, überholt von unzähligen
Jahrhunderten; schläft er sich aus,

gestattet mir zu weilen, wäscht mein und dein
Gesicht und das Gewissen rein, und lässt
das Floß aus Zweigen in die Perspektiven ziehen.

Ich dachte, sie existierten nicht; sie sollten sich
einst in den Flüssen formen, niederlassen
in Strömung, aus dem Drang und dem Erwachen,

auf flachen Grund zu sinken, und sich aufzustäuben in
der Gischt. Die Natur verschwimmt fast unscheinbar im Bilde
der Kräuselwellen, die die zarten, sich verzweigenden Konturen

des Himmels spiegeln. Nur ein Trunkener
will dieses Abbild aus Chrom und Schatten
mit einem Tuch und etwas Spucke sauber wischen.

Alles steht kopf, wenn der Bach uns führt
und weilen lässt, was ihm angedeihen will.

5
Wo Enzian und Freiheit ist / Der Inselstand Himmel
« am: Oktober 28, 2020, 12:26:10 »
Die Launen des Himmels erstaunen.
Weit oben entrückt sich das Angebot:
Zwischen Kunst- und Kosmetikmessen
bewertet man voller Entzücken die Daunen,
die zwischen dem Frühstück und Abendbrot
und die mit den nächtlicheren Adressen.

So gibt es verschiedene Arten des Stoffes:
Gekräuselt, die Strähnen der Haare geglättet,
der Vollbart, geplustert und eingefettet,
man sieht auch den Iro, der fast wie ein schroffes
Entgleiten aus Wäldern und Wiesen besteht.

Natürlich zugegen, sind die Depressiven:
mit schwarzen Gewändern und Augenringrändern,
dem Donnern, dem Lauten und dem Aggressiven,
in schaurigen Schauern entfließen in Ländern.
Ja, diese! Ja, diese! Vergisst man doch nie.

6
Ach Natur Vergissmeinnicht / herbst
« am: Oktober 27, 2020, 21:27:35 »
die wolken schlagen meine zeitung um
sie ziehen sowieso umher
der wald legt sich vor trauer krumm
denn sonnenstrahlen gibts nicht mehr.

selbst eine stunde fehlt dem armen tag
die straßen harren wie dement
so dass ich sie nicht sehen mag
der himmel trägt und mischt zement

fast schauderhaft in meine gegenwart.
ja nu, der herbst lässt sich nicht drängen.
der winter kommt mit eisenbart
an dem die alpenveilchen hängen. 

7
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / An einem verschlafenen Morgen
« am: Juni 03, 2020, 16:36:22 »
Wer kennt es nicht, man putzt sich so den Zahn
und wahrt den Anschein, dass man nicht mehr schläft.
Der Haare Segen Gold wie ein Gestrüpp,
das Wasser tropft verträumt noch aus dem Hahn,
es ploppt wie eine stille Melodie
als Andachtsklingen eines wilden Flusses.
Auch rinnen meine Tränen, die ich fühle,
aus Augenringen voller Harmonie ...

Der Tag wird besser, denke ich naiv!
Der Hunger holt mich, brauche Brot und Messer
und schreibe einen langen Liebesbrief.
Der Reim soll rühren, schwer und noch verknorrt,
droht meiner Feder just die Zwangsabschiebung!
Deswegen bleibt's dabei: der Brief ist leer,
nur dünne Seiten küssen das Couvert,
das Brot gibt auch nicht mehr als Brotsein her.

Ich zieh die Schuhe an. Natur frohlocket!
Der Tag, scheint mir, ist reichlich antiquiert..
Ich gehe raus und rausche mit dem Wind,
doch er ist launisch, ja, fast deprimiert.
Der Kirchturm gluckst, von Gottesrost beschwert,
fast jambisch zieht er Menschen zu sich hin,
und unterpflügt Gebete ohne Sinn,
selbst Gott hat mir die Herrlichkeit verwehrt!

8
Wo Enzian und Freiheit ist / Dorfelegie
« am: Juni 03, 2020, 16:35:39 »
bis auf weiteres aus dem forum genommen.

9
Ich bin angekommen / Hallöchen!
« am: Juni 03, 2020, 16:34:48 »
Ich grüße Euch!

EV sagte, ich solle hier mal vorbeischauen. Gesagt, getan!
Ich schreibe gelegentlich eher zeitgenössisch und hin und wieder Formgebunden.
Gleich stelle ich zwei Gedichte zum Einstand ein.

Emilie

Seiten: [1]