Autor Thema: Erbaulich  (Gelesen 1048 mal)

Ingo Baumgartner

Erbaulich
« am: September 13, 2013, 19:24:43 »
Oft setze ich mich auf die Bank
beim Krematorium. Der Zank
der Spatzen in den Buchenzweigen,
daneben wieder tiefes Schweigen,
erquicken, also such ich Plätze,
die ich aus diesen Gründen schätze.
Es ist dabei – das klingt recht schlüssig -
die Feuerhalle überflüssig.

« Letzte Änderung: September 13, 2013, 22:17:57 von Ingo Baumgartner »

Erich Kykal

Re:Erbaulich
« Antwort #1 am: September 13, 2013, 19:51:45 »
Hi, Ingo!

Sehr trefflich, dieser Blick aufs Wesentliche! :D

Wichtig: Z4 nach Schweigen muss unbedingt ein Komma hin, da die folgende Pluralform von "erquicken" sich auf beide vorhergehenden Satzteile bezieht. Ohne das Komma bezöge es sich nur auf den mit "Schweigen", und dann müsste es "erquickt" heißen.

Man sollte meinen: Wenn das Krematorium unwesentlich ist, warum es dann im Gedicht überhaupt erwähnen?? Aber gerade das ist natürlich der Clou! ;D

Meisterlich!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Ingo Baumgartner

Re:Erbaulich
« Antwort #2 am: September 13, 2013, 22:19:26 »
Danke Erich! Auch wieder so eine Neufassung. :) Das Original erspare ich dir! :D :D LG ingo

cyparis

Re:Erbaulich
« Antwort #3 am: September 23, 2013, 19:57:01 »
Lieber Ingo -


glaube es oder glaube es nicht:
Wenn ich mich auf die Bank ins Mutters Garten setze, hab ich nur fünf Schritte Entfernung zum Friedhof.
Das >Krematorium ist weiter weg - was solls? ;)
(Ich lande folgerichtig zuerst dort, dann da)


LG!
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte