Hi Agneta!
Hier habe ich mal etwas Älteres ausgegraben, das nun wirklich nicht so unkommentiert in seinem Internetversteck verbleiben sollte.

Der Titel verweist auf die lateinische Bezeichnung für den "Herrn im Haus (domus)", also das traditionelle "Familienoberhaupt" und zugleich auf die Bezeichnung für Gott(vater) in der christlichen Antike. Im klassischen Latein war die Doppeldeutigkeit von Göttlichkeit und männlichem Oberhaupt schon angelegt aber noch nicht in eins verschmolzen, die vergöttlichten Kaiser firmierten als Dominus et Deus.
Auf alle Fälle wird der in diesem Gedicht besungene Trottel erst vom Thron geschubst, um ihn dann doch auf einem solchen (in der Porzellanvariante) abtreten zu lassen. Gut gegeben! Bravo!
Ich mag den flapsigen Ton und die etwas schrägen Bilder (sein Hut glich einem Pott) sehr gerne.

Etwas zu sehr ins Schräge driftet für meinen Geschmack nur die a-logische Verknüpfung von häuslicher Gewalt und Dreitagebart... Vorschlag: "Wenn er schlug, schlug er hart / Arschloch mit Dreitagebart".
Und die Reaktion der Umwelt in der letzten Zeile wirkt für mich etwas gefühlszerissen. Vorschlag: "Als er starb, auf dem Klo, / trug man Trauer und war froh."
Wusstet Ihr übrigens, dass es im deutschen Strafrecht die Kategorie des "Haustyrannenmords" gibt? Ist eine schöne Anspielung auf den in der Rechts- und Moralphilosophie seit der Antike breit diskutierten Fall des Tyrannenmords.
Beklommen und doch (auch wegen des schönen Klo-Schlusses) sehr gern gelesen!

S.