Es ist Nacht. Ich lese Gedichte von Dir über Raum, Zeit und Traum. Eine Situation, die mir nicht unangenehm ist.
Hallo Erich,
über den Wert von Zielen kann man diskutieren. Jeder hält seine mindestens für: "ehrenwert". Zumindest kenne ich keinen Zeitgenossen, der eingestehen will, dass er nur an sich denkt und es ihm keine Sorgenfalten bereiten würde, würde nach ihm die Sintflut kommen.
Zu welcher Sorte Mensch gehört das lyr. Ich? Heiliger? Teufel? Durchschnittlicher Mensch mit Tugenden und Fehlern?
Der Reihe nach:
Was sind die Ziele des lyr. Ichs?
Es sinnt über den Wert von Zielen nach. Und geht eigene Wege.
Darüber altern seine Träume. Eigentlich altern Träume nicht, eher die Vorstellungen, die man damit verbindet.
Was ist das Gute oder Schlimme an Träumen?
Das Schlimmste: Der Träumer wacht auf und stellt fest, dass er am Ende seines Weges steht.
Das Gute: Der Träumer verliert sich nicht in Träumen. Er gibt sie auf und hat neue. Immer überdenkt er ihren Wert, prüft, ob er darin Leben findet.
Das lyr. Ich ist ein Träumer mit Gewissen.
So bleibt es frei und unbeschwert. Hat keine Albträume, die es bedrücken.
Wir haben keinen Heiligen oder Teufel vor uns!
Immer geht es seiner Wege, bleibt nie stehen, selbst wenn es abirren sollte.
Die Botschaft lautet: Der Weg ist das Ziel. Bleib auf dem Weg und dein Leben wird nicht vergebens sein.
Hoffnungsvolle Gedichte sind mir nicht unangenehm. Ich lese sie gerne, gerne vor allem nachts, wenn der Blick ins All Weite vermittelt und der Gedanke, dass unsere Erde unbedeutend ist, traurig stimmt.
Übrigens: Fragen sind mein Steckenpferd. (Etwas in Frage stellen, Gewissheit ungewiss machen.) Denn Fragen vermitteln mir ein Gefühl von Weite und Traurigkeit. Aber neue Antworten, oder Alte, die sich bestätigen, geben Trost und Hoffnung.
Irgendwie ist Trost und Hoffnung auch immer ein Thema bei dir. Lasse ich Mählich auf mich wirken, fällt mir dazu ein;
Jedes Leben ist ein Traum -
aber ein bunter oder grauer?
Dir einen schönen Tag!
Rocco