Ein Tag wird geboren

[Ingo Baumgartner]

Der Tag beginnt, wie Tage enden,
im Dämmerlicht - der Mythenzeit.
Die Schatten dunkeln an den Wänden,
noch mag der fahle Ball nicht blenden,
die Erle trägt ein schwarzes Kleid.

Man wägt die Mühe nächster Stunden
kurz ab, vertreibt die Sorgen schnell.
Wie ist es schön, so eingebunden
im Kreißsaal steter Sonnenrunden
zu stehen, wartend auf das Hell.

[Erich Kykal]

Hi, Ingo!

Schön das!

S1Z3 - Wenn etwas dunkelt, WIRD es dunkler, das passt zum Abend, aber nicht zum Morgen, es sei denn, du brächtest zumindest ein "noch" unter.

S1Z4 - Meintest du "Erle" oder "Erde"??

S2Z4 - klingt nicht.

Ich erlaube mir folgende Alternativen vorzuschlagen:

Der Tag beginnt, wie Tage enden,
im Dämmerlicht - der Mythenzeit.
Noch kleben Schatten an den Wänden,
mag fahles Morgenlicht nicht blenden,
die Erle trägt ein schwarzes Kleid.

Man wägt die Mühe nächster Stunden
kurz ab, vertreibt die Sorgen schnell.
Wie ist es schön, so eingebunden
im Kreißsaal steter Sonnenrunden
zu warten auf das goldne Hell.

Sehr gut geschrieben! In letzter Zeit mauserst du dich aber wirklich sowas von!!! Respekt!!!

LG, eKy

[cyparis]

Aber wenn die Schatten dunkler werden, bedeutet es doch, daß es rundum heller wird, lieber Erich!

Lieber Ingo,

mir gefällt das Gedicht so, wie es da steht,
auch wenn mich die zweite Strophe unangenehm an Tagespflichten erinnert.


Lieben Gruß
von
Cyparis

[Ingo Baumgartner]

@Erich! Herzlichen Dank für die ausführliche Besprechung und die Anmerkungen.
Zu den Schatten: die kräftiger werdende Sonne erzeugt kräftigere Schatten - so ist das gemeint.
Ich meinte "Erle" die am frühen Morgen noch wie ein Schattenriss in die Landschaft ragt.
Ob ich besser werde, kann ich nicht beurteilen, aber es freut mich außerordentlich, wenn du es sagst. LG Ingo

@cyparis
Danke dir herzlich. Schieb die Gedanken an Tagespflichten einfach beiseite. Denk einfach "dohlisch"! LG Ingo