Dezennien her: Die muntren Schnellen
fühl ich bis heute noch an meinen Zehen, Metrik.
wie sie sich meinen Fingern zugesellen
im Bücken, Tanzen oder lachend Gehen, Bessere Metrik.
darin mir zärtlich meine Schritte überquellen. Bessere Satzkonstruktion.
Das war vor Deinem Tod.
Dezennien her: In unserm frohen Reigen, Fehlte hier nicht ein Stück Text?
Da warst Du noch Dein eignes, wahres DU,
da war Dir noch die sanfte Hand zueigen,
die mir im trauten Zueinanderneigen
die ganze Zukunft bot und Kraft und Ruh;
ein wunderklares, zauberhelles IMMERZU ! Metrisch runder, flüssiger lesbar.
Das war vor Deinem Tod.
Dezennien her: Da drücktest Du den Mund
an meiner Stirne junges, Dir gegebnes Rund
in unsrer Wälder frühlingsheller Fülle.
Du bautest mit an meinem Sein-Gerüst, "Sein-Gesrüst" ist kein schönes Wort. Mir fällt grade auch nix besseres ein.
an dem die abgelebte Zeit nicht frißt,
auch nicht ein festgefügter, strenger Wille. Metrum - Zeilenlänge.
Das war vor Deinem Tod.
Dezennien her: Ich mußte Dich begraben.
Du wolltest allzusehr. Das SEHR zu wild.
Du wolltest alle Sterne, alle Himmel haben.
Dir ward an meiner Seite dieses Wollen nicht gestillt.
Ich mußte Dich begraben.
Wie sehr war alles dies doch m e i n e Not!
Wann bleibst Du lang Begrabener nun endlich tot? Conclusio wirkt so getragener, nicht zu kurz angebunden.
Hallo, Anne!
Mit Worten wie "Genie" bin ich immer vorsichtig, auch bei mir. Dennoch hat dieses Gedicht in Ansätzen Geniales. Die Wortwahl ist mitunter superb, ebenso die Satzkonstrukte. Leider dimmen metrische Brüche und nicht in die Wortmelodie oder den lyrischen Duktus passende Ausdrücke dieses Geniale wieder.
Jedenfalls hat dieses Werk es verdient, dass du, liebe Anne, dich nochmal nachhaltig damit auseinandersetzt. Ob du nun meine Vorschläge verwendest oder selbst "drübergrübelst", dieses Gedicht kann durchaus etwas sehr Gutes, Großes werden. Die Thematik wie die Umsetzung haben das Zeug dazu!
Ausgesprochen gern gelesen! Leise Trauer inbegriffen - diese Zeilen bewegen!
LG, eKy