Sooft ich unter diese Menschen schaue,
allwo sie sich ereifern oder scheitern,
am Leben schrumpfen oder sich erweitern -
ich blicke allzu oft ins Vage, Graue:
Ihr Alltag, unter dem sie bleiern stöhnen.
Ein blindes Abenteuer, rasch und rasend.
Ertrinkend alle, wie die Wale blasend.
Der innre Tod, an den sie sich gewöhnen,
wenn mit den Jahren Perspektiven wanken,
bis endlich alles unbedeutend wird,
der Drang zu wirken, der den Geist verwirrt,
sich schleichend löst in einem stillen Danken,
dass ihre Vita sie nicht schlimmer quälte,
als man sich Gram aus jener Zeit verzieh,
da man noch liebte und nicht wusste wie
die Gier zu zügeln, die ihr Mütchen stählte.
Gescheiterte am Leben sind sie alle -
am meisten jener, der sich Sieger nennt
und nie in seinem Unverstand erkennt:
Sein Streben wurde lang vordem zur Falle.
Und ich? Der Wächter ihrer Eitelkeiten?
Der stolze Richter über Fehl und Tadel,
von stiller Größe, innerlich von Adel?
Mitnichten: Nur ein armer Narr zuzeiten.