Hi, Larin!
Ja, da bin ich (fast) zufrieden mit dir! Ein "Eins bis Zwei" ist sicher drin. Ein paar Kleinigkeiten, die mich irritieren:
So weit das Feld
, die lichten Fluren!
Das Feld IST die Flur, ob licht oder nicht. Du kannst sagen: Ein Hase, Wanderer, Baum auf weiter Flur, aber ein Feld!?!Des Raben Zuflucht, winterlang.
Hier besser ein Punkt.Wie folgt das Auge blassen Spuren,
die sich zum Horizont erstrecken,
nach Sonne alle Sehnsucht wecken
Zeile gekürzt und gerafft. "Licht" vermeiden wegen Wortwiederholung mit den "lichten Fluren" in Z1.im Wartesaal der Hoffnung. Bang
schnürt wo ein Fuchs. In seinem Kreise
duckt sich das niedere Getier.
Erinnerung geht auf die Reise:
Könnt ich auf Wolkenbooten fliehen,
mit ihnen in die Ferne ziehen,
wo flöge ich wohl hin? Zu dir?
Auf
leeren Wiesen,
blassen Äckern
Wortwiederholung "Flur", "licht" und "weit".weht noch kein Traum, kein Frühlingshauch!
Und dennoch spür ich in den keckern
Momenten, die mir Atem geben:
Mit jedem Tag erfüllt sich Leben!
Noch friert der Hagebuttenstrauch.
Nach all der "Erfüllung von Leben" in der Zeile unmittelbar drüber wirkt dies zu ernüchternd und kontraproduktiv, so als würdest du dir selbst widersprechen. Das "Noch" relativiert die Härte dieses Bruches - es gibt Aussicht auf baldige Besserung.Ich warte weiter. Ungeklärtes
muss tapfer auch ertragen sein!
Man halte sich an Altbewährtes:
Es fügt das Eisen sich dem Hammer
und lässt sich formen ohne Jammer!
Komma hier unnötig.Unmerklich kehrt das Frühjahr ein……
Ein wunderbares Frühlingssehnsuchtsgedicht (Was 'ne Wortwalze!)! Da ist sie ja wieder, meine Lieblingslarin!
Vor allem die Conclusio: Vom Allerfeinsten! (Sprich: Könnte glatt von mir sein! - Oder war das jetzt ZU arrogant?!?
)
Allergernst gelesen und beklugscheißert!
LG, eKy