"Ab nach Buch, in den OP-Saal!"
sprach die Ärztin. Diagnose:
Brustkrebs. Und so fuhr ich erst mal
hin mit vollgeschissner Hose.
Ach, mein Leben war mir teuer,
endlich wusste ich es besser.
Im erhabenen Gemäuer
legte ich mich unters Messer.
Von den Schwestern gab’s ein Lächeln,
von den Seelenklempnern Rat.
Um dem Tod davon zu hecheln
schritt ich unverzagt zur Tat.
Chemo-, Strahlentherapien,
Blut gezapft, den Wert gemessen,
Albtraum, Fieberfantasien,
Brechreiz nach dem Abendessen.
Knapp dem Bruder Hein entronnen,
zieht es mich zum Schlosspark hin.
Blätter glänzen in der Sonne,
Vögel singen Sinfonien.
Auf dem Künstlerhof daneben
viele Menschen und Skulpturen,
mittendrin im bunten Leben
der verschiedenen Kulturen.
Rieselfelder in der Ferne,
grün, soweit das Auge reicht.
Schöne Welt, ich hab dich gerne,
und das Leben ist so leicht.
Auch wenn ich nun halbe Frau bin,
ist das keineswegs ein Fluch,
denn du gabst mir wieder Frohsinn.
Ich sag: "Danke, Berlin-Buch!"