Autor Thema: Geschütteltes Herbstpoem  (Gelesen 1642 mal)

Friedhelm

Geschütteltes Herbstpoem
« am: Oktober 06, 2011, 09:56:41 »
Jetzt kommt der Herbst, der golden heißt,
ich spür Arkadiens holden Geist,
wenn Reben prunken, trächtig.
Der Winzer durch die Gasse fährt,
und bald der Most im Fasse gärt,
vom Feuer trunken, prächtig.

Die Scheuern füllt der Garben Flut,
der Wald entflammt in Farbenglut,
ein Falter noch versunken trinkt.
Sein Weibchen in den Lüften heiß,
wiegt sich in schlanken Hüften leis,
bis es zu Boden trunken sinkt.

Was Bacchus uns zum Leben reicht:
Wie macht's der Saft der Reben leicht,
so köstlich und so wunderrein.
Der Meister in der Kelter waltet,
und wenn nun bald die Welt erkaltet,
wie mundet dann ein runder Wein!



cyparis

Re:Geschütteltes Herbstpoem
« Antwort #1 am: Oktober 06, 2011, 10:15:40 »
Da bin ich einfach baff!

Solch raffinierte Reimschütteleien habe ich bisher noch nie gelesen!
Großes Kompliment


und
Prost!

cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

a.c.larin

  • Gast
Re:Geschütteltes Herbstpoem
« Antwort #2 am: Oktober 06, 2011, 18:51:03 »
und ich erst: komplett durchgeschüztelt - und dann auch noch so formvollendet ( und sinn macht es auch noch)

standing ovation!
larin

Guenter Mehlhorn

Re:Geschütteltes Herbstpoem
« Antwort #3 am: Oktober 07, 2011, 09:56:30 »
Phantastomanisch!

Jünta.
Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
(GRAF von und zu KOKS von der GASANSTALT-BERLIN-BRANDENBURG-SACHSEN-POMMERN-SPITZBERGEN)

Friedhelm

Re:Geschütteltes Herbstpoem
« Antwort #4 am: Oktober 07, 2011, 10:25:20 »
Vielen Dank für die Lobeshymnen.

Das Werk ist nicht in einem Zug entstanden. Die erste Strophe ist mir letztes Jahr eingefallen, der Rest ist dann heuer dazugekommen.

Ich habe in meiner Jugendzeit auf Anregung eines Lehrers mit dem Schütteln begonnen. Er hat mir beigebracht, bei allem, was ich lese, Worte oder Phrasen, die Schüttler sind oder sich zum Schütteln eignen, gleich aufzuschreiben. Auf diese Weise ist eine stattliche Sammlung von Schüttelreimen zustande gekommen, die zum großen Teil schon im Langzeitgedächtnis gespeichert sind. Aus diesem Vorrat kann ich schöpfen, wobei mir auch spontan Schüttelreime einfallen. Wenn ich sie nicht gleich aufschreibe, sind sie aber weg.

LG Friedhelm

Guenter Mehlhorn

Re:Geschütteltes Herbstpoem
« Antwort #5 am: Oktober 10, 2011, 14:37:51 »
Prima Anleitung für 90ig jährige!
Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
(GRAF von und zu KOKS von der GASANSTALT-BERLIN-BRANDENBURG-SACHSEN-POMMERN-SPITZBERGEN)