Schütteldialog zweier Ex
Sie:
Dass ich dich treff! Das kann doch gar nicht wahr sein!
Hast Lust, mein Lieber, auf ein Gläschen Saarwein?
Er:
Ich würd mich gern an deiner Traube freun,
doch muss ich leider eine wilde Frau betreun.
Sie:
Du sollst mit deinem lahmen Degen
dich nicht zu wilden Damen legen!
Er:
Ich sah einst deine wilde Frauenglut
versinken rasch in einer grauen Flut.
Sie:
Du magst getrost auf Eros Gaben schwören.
Man hört, du stehst jetzt mehr auf Schwabengören.
Er:
Ich würde ihnen lieber meinen Garten zeigen,
doch wolln sie nur mit mir, dem Zarten, geigen.
Sie:
Ein Mann soll Frauen Geist und Würze schätzen,
und nicht wie du nach jeder Schürze wetzen.
Er:
Ich lernte schon so viele Perlen kennen,
und sah sie dann mit reichen Kerlen pennen.
Sie:
Wenn frau sie leicht nur an der Nudel packt,
sind meist die Männer ganz schnell pudelnackt.
Er:
Ich würde darauf ohne Neid verzichten.
Es soll kein Weib mir meine Zeit vernichten.
Sie:
So deutlich ist bei mir mal nicht dein Nein gewesen…
Er:
Du ließest mich ja auch mit Wein genesen.
Sie:
So lass uns jetzt mit holden Wesen trinken,
Ich sehe sie schon uns vom Tresen winken.
Er:
Dazu hab ich nie nein gesagt,
das hätt am meinem Sein genagt.
Sie:
Doch halt, was ist mit wilden Damen nun?
Was willst du da in Gottes Namen tun?
Er:
Ich will mich nicht mit wilden Damen zanken,
dem Schicksal lieber für die zahmen danken.